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MINISTRY

Man kann es einfach nicht glauben, aber „The Last Sucker“ ist definitiv das letzte Album von MINISTRY. Wie haben sie in den vergangenen Jahren doch die Szene geprägt mit ihrem Sound aus Industrial, experimentellen Parts und Metal. Gar nicht auszudenken welche Lücke sie hinterlassen. Von Tommy Victor versuchte ich für euch noch mehr in Erfahrung zu bringen.

Das Album ist wirklich das letzte Album. Mittlerweile hat Al Jourgensen mit seinem Label schon einige andere Aktivitäten angekurbelt. Will er das Lager vom Musiker zur Businessseite wechseln?

– Das ist sein Plan. Auf seinem Label tut sich einiges. Zudem möchte er auch seine Produzententätigkeiten weiter ausbauen. Zudem ist er ja auch in verschiedenen anderen Projekten involviert. Deswegen war es auch sein Wunsch nun die Ära MINISTRY zu beenden.

 „The Last Sucker“ ist nicht nur das letzte Album von MINISTRY, sondern auch die letzte Scheibe der Trilogie, die sich um Präsident George WW. Bush drehte. Was genau geht in den Texten vor, denn sie klingen doch sehr ironisch?

– Gut zu hören, dass man das bemerkt. Es ist wirklich so, dass die Themen mit einigem humorvollen Zügen untermalt wurden. Trotzdem gibt es ein apokalyptisches Szenario auf dem Album, aber es ist weniger politisch als die beiden ersten Teile der Trilogie.

Habt ihr denn zu den ersten beiden Alben Reaktionen bezüglich der Texte von der Regierung erhalten?

– Nein von Seiten der Regierung haben wir keine Statements oder irgendwelche nachteiligen Bemerkungen vernommen. Sie haben es einfach hingenommen. Die Texte wurden ja auch sehr geschickt und teilweise, wie auch auf dem neuen Album, sehr ironisch verfasst. Man kann sich eben sein eigenes Bild davon bilden.

Al Jourgensen ließ auch verlauten, ihm gefalle der Gedanke, dass Dabbeljuh und MINISTRY Hand in Hand in den Sonnenuntergang reiten. Ein treffendes Statement mit einem doch lachenden Auge…

– Das war, denke ich schon ein Teil des Planes auf der Trilogie. Leider war ich ja nicht von Anfang an in diese Trilogie mit involviert. Ich denke aber auch, dass sich nicht allzu viel ändern wird, wenn ein neuer Präsident kommt.

Es ist doch immer dasselbe und die wirklichen Probleme werden dann doch nicht zu aller Zufriedenheit gelöst.

– Das denke ich auch, denn es wird sich wohl einiges ändern, aber dafür sind andere Dinge dann wieder schlechter. Ich bin aber doch ein optimistischer Mensch, der glaubt, dass viele dann doch besser werden. Ich hoffe dass sich im medizinischen Bereich einiges ändern wird, denn das ist doch ziemlich schlecht geregelt in Amerika. Ich muss Geld an die Regierung geben, damit sie ihre Kriege in Irak oder anderen Ländern führen können.

Das ist ja auch nicht so gut geregelt in Amerika, denn viele Menschen haben überhaupt keine Krankenversicherung.

– Das ist ganz übel und die ärmeren Menschen müssen darunter sehr leiden. Seid froh, dass ihr in Deutschland so etwas in Anspruch nehmen könnt. Medizin ist hier ein Luxusartikel.

Wir können auch noch froh darüber sein, obwohl diese Kosten auch langsam immer mehr werden, weil die Kassen der Krankenversicherungen leer sind. Kommen wir doch wieder zurück zum Album. Auf einige Songs hört man auch Burton C. Bell von Fear Factory als Sänger.

– Wir lernten Burton im letzten Jahr auf Tour kennen und es war ein Wunsch von ihm auf dem Album mitzuwirken. Al war sehr erfreut über diesen Wunsch. Er kam ins Studio und man überlegte was wohl die besten Songs für eine Zusammenarbeit wäre. Am Ende waren es „Die In A Crash“ und „End of Days – Part One and Two“. Burton hat sich richtig ins Zeug gelegt und die Stücke sind schon etwas Besonderes geworden.

Da muss ich Tommy zustimmen, denn die Songs klingen dynamisch, bedrohlich, aber doch ziemlich nachvollziehbar, wenn man sich die Texte anschaut. Man merkt auch, dass ihr euch auf der Tour sehr gut kennen gelernt habt.

– Das in jedem Fall, denn wir hatten eine sehr gute Zeit und Burton hat es sehr genossen bei 3 Songs vertreten zu sein. Sehr gut kommen natürlich, gerade bei diesen Songs, die unterschiedlichen Vocals durch Burton zur Geltung.

Wenn man sich das Album „The Last Sucker“ genau anhört, fällt einem auf, das es doch sehr vielseitig in Bezug auf den Sound ist. So gibt es Songs ohne Industrial-Einfluss und dann wieder typische Ministry-Songs, wie z.B. das angesprochene „End Of Days“.

– Das stimmt, obwohl ich die Songs in einem anderen Licht betrachte. Die Stücke sind sehr nah an der Story und man merkt vor allem dieses apokalyptische Ende sehr stark. Wir sind in jedem Fall sehr glücklich mit diesem Album. Am Anfang war ich sehr verwirrt über den ersten Teil von „End Of Days“, aber anders dürfte der Song gar nicht klingen.

Ich habe auch gelesen, dass es ein One-Takesong ist.

– Ja, wir haben alles eingespielt und wir mussten nichts mehr ändern. Wir haben uns selber gewundert, aber jeder vorher wusste genau wie dieser Song am Ende klingen muss.

Gerade deswegen klingen die Songs sehr natürlich und nicht künstlich im Studio gefertigt.

– Das ist schön, wenn man das heraushört und genau das war uns sehr wichtig. Der Sound musste einfach stimmen und das tut er.

Das tut er wirklich und „The Last Sucker“ ist mehr als ein würdiger Abschnitt durch die Schaffensphase einer Band, die Geschichte schrieb. Wir werden sie in Zukunft vermissen. Aber es soll ja noch eine Tour geben…

https://www.facebook.com/Ministry

Story: Gisela

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