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REO SPEEDWAGON

Mit einem solchen Album im Rücken kehrt man doch gerne zurück. Das neue Werk der Institution REO SPEEDWAGON strotzt vor Musikalität, Energie und Ohrwürmer. Seit 11 Jahren gibt es von der Band, die fast 40 Jahre im Geschäft sind, endlich wieder ein Lebenszeichen.  Im Gegensatz zu anderen Veteranen der Rockära setzen sie darauf neue Songs zu schreiben. Das trifft leider heute bei vielen Bands aus den 70iger Jahren nicht mehr zu, denn sie bieten den Leuten mehr ihre alten Hits. Man geht eben auf Nummer sicher. Gut das REO SPEEDWAGON nicht so denken und uns mit tollen Songs verwöhnen. Zusammen mit Sänger Kevin Cronin konnte ich auch noch andere Sachen erörtern.

11 Jahre ist eine lange Zeit die seit dem letzten Studioalbum vergangen ist. Warum dauerte es so lange?

– Das lag nicht an uns, denn erstens muss man gute Songs haben und dadurch, dass wir keinen Plattenvertrag hatten zog sich alles ein wenig in die Länge. Wir haben aber sehr viele Konzerte gespielt. Ich bin auch in der Zwischenzeit Vater von drei Kindern geworden, die natürlich auch viel Zeit mit ihrem Vater verbringen wollten. In den vergangenen Jahren habe ich immer an neuen Songs gearbeitet und wir hatten auch keine großen Erwartungen mehr an einem neuen Deal. Wir recordeten aber die Songs um vorbereitet zu sein. Ich denke aber dass dies der richtige Weg ist um ein Album aufzunehmen, denn die ganzen Bands, die in ein Studio gehen um schnell wieder ein neues Album aufzunehmen laufen Gefahr sich zu wiederholen, weil die Platenfirma wieder ein neues Album verlangt. Ich bin gerade auch deswegen sehr stolz auf das Album.

Das kannst du auch sein, denn die Songs klingen so natürlich, frisch und wirken zudem auch noch sehr modern.

– Es ist gut zu hören wenn einem die Songs gefallen. Wir waren in diesem Jahr auch schon in Deutschland und die Leute waren so begeistert von unserem Auftritt, womit wir eigentlich nicht so gerechnet hätten. Was mich aber am meisten gefreut hat, die neuen Songs kamen teilweise noch besser an als die großen Hits von uns.

Ich denke auch, dass nicht nur die älteren Fans die neuen Songs mögen, sondern ich bin auch sicher, dass ihr junge Leute in euren Bann zieht.

– Das ist richtig, denn Ruth McCartney, die Schwester von Paul McCartney, fungiert als Webmaster unserer Webseite. Sie sagte auch genau das, was du mir eben aufgezählt hast, nämlich das die Songs modern, frisch aber gleichzeitig auch sehr Old School-mäßig ausgefallen sind. Das ist für mich ein riesiges Kompliment, denn wenn man Bands über s lange Jahre verfolgt, dann sollte man annehmen, dass sie sich auch in den Jahren weiter entwickeln. Wir haben es getan, aber andere sind irgendwo stehen geblieben.

Ich kann das auch nicht verstehen, wenn Bands so lange im Geschäft sind und sie bei Konzerten nur alte Songs spielen. Die Fans wollen doch auch neue Songs hören.

– Nicht nur die Fans auch für eine Band sind neue Songs sehr wichtig. Bei jedem neuen Song lerne ich wieder mehr dazu und das ist doch eine sehr wichtige Erfahrung. Ich habe nur durch neue Songs wieder neue Wege gefunden meine Stimme weiter auszubauen. Man wird experimentierfreudiger und das ist doch eine spannende Sache auf die ich nicht verzichten möchte. Von dieser neuen Energie profitieren demnach auch die alten Songs von uns, denn sie klingen heute wesentlich anders als vor Jahren.

Ich denke auch, dass es immer der bessere Weg ist neue Songs zu schreiben und nicht an alten Songs festzuhalten. Man wächst doch musikalisch immer mehr und es ist doch schön, wenn man dieses auch in neue Songs mit einfließen lässt.

– Da muss ich dir Recht geben. In unserer doch schon lang andauernden Karriere gab es einige Besetzungswechsel in der Band, aber der alte Spirit in der Band ist immer noch der gleiche wie am Anfang. Wir arbeiten hart und wenn mal wieder schwierige Zeiten kamen haben wir das ausdiskutiert und uns vor allem die Kraft aus den guten Tagen geholt. Das macht eigentlich eine Band aus. Auch hören wir heute auch gerne neue Bands und holen uns selber Inspirationen von deren Musik. Diese ganzen Prozesse haben dazu geführt, dass wir immer mehr als Band gewachsen sind und uns mit den alten Songs nicht mehr zufrieden geben.

Das ihr offen seid für neue Bands aus der heutigen Zeit merkt man den neuen Songs auch an, denn der Sound ist modern und frisch.

– Ich mag sehr viele neue Bands, denn sie entwickeln genau den gleichen Enthusiasmus, denn wir damals in unseren Anfangstagen hatten. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als wir unser erstes Album aufnahmen und danach auf Tour gingen. Der Adrenalinspiegel war jenseits von gut und böse, aber wir wollten unser Bestes geben. Das sehe ich heute auch bei diesen jungen Bands, denen wir gerne die Chancen einräumen bei uns im Vorprogramm zu spielen. Sie sollen, genau wie wir, ihre Chance erhalten. Deswegen gefallen uns auch neuere Sounds, die wir gerne für unsere eigenen Songs dann nutzen. Wichtig ist, dass Songs frisch und unverbraucht klingen.

Ich höre bei deinen Erklärungen heraus, dass Musik dein Leben ist.

– In jedem Fall, alleine wenn ich diese jungen Bands sehe, weiß ich wofür ich Musik mache. Ich bin auch sehr stolz auf die Leute die immer zu unseren Konzerten kommen. Darunter befinden sich nicht nur Leute in unserem Alter sondern auch sehr viele junge Menschen. Das ist immer toll zu sehen, dass auch die jüngere Generation auf unseren Sound steht. Das macht mich zu einem glücklichen Menschen. Das haben wir auch in Deutschland festgestellt. Wo genau wohnst du eigentlich in Deutschland?

Ich lebe im Westen von Deutschland, zwischen Düsseldorf und Köln.

– Ich liebe Köln und habe auch eine sehr pikante Erinnerung an diese Stadt. Als ich vor Jahren einmal dort war, ging ich abends in die Sauna. Als ich dann die Frauen und Männer nackt in der Sauna sah, dachte ich nur, was für ein toller Platz. Das ist doch ein Grund, dass wir bald wieder nach Deutschland kommen, oder?

In jedem Fall und ich würde mich auch freuen die Band mal live zu erleben, denn bis jetzt habe ich es noch nicht geschafft auf ein Konzert dieser außergewöhnlichen Band zu gehen.

www.reospeedwagon.com

Story: Gisela

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