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PRONG

Nach Aussagen von Ministry-Mainman Al Jourgensen soll „Power Of The Damager“ das beste PRONG-Album sein. Als ich zum ersten Mal rein hörte fiel mir auf, dass es das härteste Album von PRONG ist. Nach mehrmaligem Anhören musste ich aber meine erste Meinung ein wenig revidieren, denn „Power Of The Damager“ hat wirklich Klasse. Power und Aggressivität gepaart mit melodischen Fragmenten lässt einem das Blut in den Adern gefrieren. Nachdem ich mich schon mit Tommy Victor zum neuen Ministry-Album unterhalten konnte, ging es nun um seine Hauptband, PRONG. Mal sehen was er uns so zu erzählen hatte.

Als ich mir das neue PRONG-Album „Power Of The Damager“ zum ersten Mal anhörte war ich in positiven und negativen Sinn erst einmal geschockt. Nach mehrmaligem Anhören fiel mir aber auf, dass PRONG wieder verstärkt zu ihren Roots zurückgekehrt sind und das in vielseitiger Weise.

– Das war auch mein Anliegen oder besser gesagt der Anspruch an das neue Album. Wichtig war, dass alle meine Gefühle mit in die Songs einfließen sollten und ich glaube dass es auch gut gelungen ist.

Das in jedem Fall, denn die neue Scheibe wird zu keiner Zeit langweilig. Kam diese Wendung auch vielleicht dadurch zustande, dass du in den letzten beiden Jahren bei Ministry involviert warst?

– Eigentlich nicht, denn ich weiß schon genau was in einem Prong-Song hinein muss. Die Zeit mit Ministry war zwar sehr lehrreich, aber bei Prong kann ich meine Riffs so spielen wie ich sie gerne hätte. Die letzten beiden Jahre waren sehr intensiv und ich war nun auch wieder froh ein neues Album in Angriff zu nehmen.

Mir gefällt vor allem der Titeltrack, denn er beinhaltet Power, Aggressivität, aber die Melodie geht in keinster Weise verloren.

– Das ist auch einer meiner Lieblingssongs und ist einer der neueren Songs die ich geschrieben habe. Ebenfalls liegt bei mir ganz oben „The Banishment“.

Auf dem ja richtig die Trademarks von PRONG zum Tragen kommen.

– Das hört man wirklich gut heraus, obwohl „The Banishment“ auch ein Song ist, der relativ neu ist.

Einige Songs entstanden zusammen mit Bassist Monty Pittman.

– Er hat bei 4 Songs mitgewirkt. So auch bei „The Banishment“. Als ich die Songs zusammenstellte kam er bei mir vorbei und da sein Bass-Spiel so gut ist, konnte ich einfach nicht auf seine Ideen verzichten. Seine Elemente, die er zu den Songs zugefügt hat sind einfach toll. Er ist einfach ein toller Musiker.

Ich denke, dass es genau die richtige Zeit ist für diesen Sound, der rough, pur, unverfälscht und mit einer Wand an Gitarren versehen ist. Siehst du das genau so?

– Es ist schwer zu sagen, ob die Zeit reif für einen solchen Sound ist. Zudem ist es auch immer eine Frage, wie produziert man eine Album. Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir früher manches Mal zu verrückt unsere Scheiben produziert haben. Ich denke aber auch, dass Natürlichkeit ein guter Weg für eine Produktion ist und man auf die Grundelemente zurückgreift.

Ich finde solchen Sound auch wesentlich ehrlicher.

– Das ist richtig und man kann somit auch die Songs glaubhafter präsentieren. Vor allem wenn man solche Songs live präsentiert, werden sie mehr akzeptiert. Dieser Sound passt auch sehr zu den Texten, denn auch sie sind sehr ehrlich.

Du sprachst gerade die Texte an. Kannst du mir ein wenig über die Thematik der Texte sagen?

– Es werden sehr viele Themen auf dem Album angesprochen. Auf dem Titeltrack wird die Kreativität angesprochen und wie sie genutzt wird zur Zerstörung von Dingen. Man kann es auch auslegen als Power zum Negativen. So kommt in manchen Songs auch die Frustration der Menschen durch. Es gibt hier in Amerika sehr viele soziale Dinge die einfach nicht mehr tragbar sind. Nimm nur die gesetzliche Krankenversicherung, wie ihr sie bei euch habt. Das ist bei uns nicht üblich und so kommt es, dass viele Menschen sich die Medikamente einfach nicht mehr erlauben können. Das sollte man schnellstens ändern.

Obwohl es bei uns hier auch immer teurer wird mit der neuen Gesundheitsreform

– Das ist richtig, aber bei uns haben viele Menschen keine Chance sich die teuren Medikamente zu kaufen. So etwas ärgert mich und dann ist es der beste Weg mir meinen Frust über solche Dinge einfach niederzuschreiben. Deswegen handeln einige Songs auch alle um Benachteiligungen gegenüber den Menschen.

Man kann sich so etwas, wenn man selber gut versorgt ist überhaupt nicht vorstellen.

– Das ist ja das Problem und viele reden über solche Themen noch nicht einmal, oder behaupten, dass es bei uns so etwas überhaupt nicht gibt. Die Songs und die Texte sind alle in einer Zeit entstanden, als alles ziemlich düster um mich herum aussah. Dann muss ich einfach alles aufschreiben um mich wieder besser zu fühlen.

Gut dass es nun wieder der Fall ist, denn schon kurz nach der Veröffentlichung geht es raus für euch auf Tour durch Amerika.

Ja und im Anschluss geht es sofort zu Beginn des neuen Jahres nach Europa. Ich freue mich endlich wieder mal in Europa mit PRONG Shows zu absolvieren.

Das sind wir auch, denn es ist ja doch schon einige Zeit her, dass uns PRONG mit einer Live-Show beglückt hat.

www.prongmusic.com

Story: Gisela

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