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NMEMINE

Mit NMEMINE verfügt Deutschland über eine Band, die einen völlig neuen Weg gehen. Dies bezieht sich auf ihren Sound, denn die Songs die alle im Hardcore verankert sind, wurden mit sehr vielen Melodien untermalt, sodass ein völlig neues Klanggefühl entstanden ist. Die Stücke wirken trotz aller Härte wesentlich weicher und strotzen immer noch vor Kraft. Die Band vom Bodensee ist definitiv auf dem Vormarsch. Von Sänger Philip erfuhr ich auch einiges, was ich euch nicht vorenthalten möchte.

Ich bin ja nicht der große Hardcore-Fan, denn ich tendiere eher zu melodiöseren Songs. Deswegen war ich auch so positiv überrascht, als ich „Life Without Water“ zum ersten Mal anhörte. Das Album hatte es mir van Anfang an angetan. Ist für euch die melodiöse Linie wichtig bei den Songs?

– Früher haben wir wirklich nur dem Hardcore gefrönt, aber im Laufe der Zeit änderte sich das und wir legten mehr Wert auf die Melodien.

Dann kommt ja auch noch deine Stimme mit ins Spiel, die ja wie geschaffen ist für solche Songs.

– Vielen Dank für dein Kompliment, aber das ist auch ein sehr wichtiger Punkt. Wenn ich schon mal über ein solches Instrument verfüge, sollte ich es auch einsetzen.

Jetzt aber genug des Lobes und gehen mal kurz auf die Anfangszeit zurück. Habt ihr vor NMEMINE schon in anderen Bands gespielt?

– Wir haben alle schon vor NMEMINE in anderen Bands gespielt die alle im Hardcore angesiedelt waren. Nachdem sich diese Bands alle aufgelöst hatten, überlegten wir, ob wir nicht zusammen was machen könnten. Uns war aber wichtig, dass wir nicht in der herkömmlichen Weise zusammen Musik machen wollten, denn uns passte das ganze aufgesetzte Gehabe nicht mehr. Also fanden wir so unseren Weg zur Melodie. Uns ging das alles richtig auf den Nerv und wir hatten nur den Wunsch richtige Musik zu machen, ohne wie Prolls zu wirken.

Ich denke auch, dass genau diese Melodien in der heutigen Zeit sehr wichtig sind.

– Absolut das sehe ich auch so, obwohl im Metalbereich immer noch viel geschrien wird. Ich persönlich kann mir das aber nicht mehr anhören, denn für mich stehen Melodien für Emotionen.

Genau und somit kann man seine eigenen Emotionen in die Songs mit einbringen. Was mir auch sehr stark auffiel, eure Songs entstehen sehr stark aus dem Bauch heraus und wirken deswegen sehr realistisch.

– Bei uns ist es auch so, dass wir nicht so das Augenmerk auf Quantität legen. Wir schreiben also nicht eine Masse an Songs und suchen dann die Besten heraus. Wir schreiben lieber erst einen Song und arbeiten zusammen daran, bis wir alle zufrieden mit diesem Stück sind.

Also ist jeder von euch am Songwriting beteiligt.

– Ja und das ist uns sehr wichtig, dass jeder sein Teil dazu beiträgt.

Ich habe auch gelesen, dass ihr nicht ein Teil einer bestimmten Richtung von Musik sein wollt, also nicht in irgendeine Ecke eingeordnet werden. Das heißt für mich eigentlich so viel, dass ihr sehr offen auch für andere Richtungen seid.

– Das in jedem Fall Ich für meinen Teil mache in der Freizeit auch gerne Elektro-Musik. Zudem bin ich auch oft in der Freiburger Szene unterwegs und bekomme deswegen auch sehr viel von anderen Stilrichtungen etwas mit. Das ist bei den anderen aber auch so und es ist für ein Weiterkommen für die Band sehr wichtig, denn nur ohne Engstirnigkeit kann man sich weiter entwickeln.

Ihr kommt ja aus der Nähe vom Bodensee, was ja auch nicht so richtig die Metal-Hochburg ist.

(lacht) – Nicht so richtig, aber wir haben natürlich ein Riesenglück, dass wir genau im Dreiländereck Deutschland / Österreich / Schweiz wohnen und wir somit die Möglichkeit haben, dass wir auch in diesen Ländern spielen können. Aber die Hardcoreszene gibt es bei uns eigentlich nicht mehr so sehr. Sie war früher nur verstärkt in Stuttgart angesiedelt. Es ist auch mit der Zeit alles oberflächlich geworden, denn jeder hat nur noch darauf geachtet wie er aussieht und dadurch hat natürlich die Szene gelitten und sie auch zerstört, weil man die Musik nicht mehr wichtig nahm.

Wie seid ihr eigentlich auf den tollen Namen NMEMINE gekommen, den ich am Anfang gar nicht aussprechen konnte.

– Obwohl es doch ganz einfach ist. Enemy Mine – Geliebter Feind, nach dem gleichnamigen Film. Das spiegelt sich auch bei unseren Texten sehr stark wieder, denn dieses Kontrastbild steckt doch in jedem Menschen. Wir mögen auch diese Gegensätzlichkeit und das passt nicht nur zu den Texten sondern auch zur harten Musik in Verbindung mit den Melodien, wo wir ja sehr gerne mit Spielen.

Das kommt ja auch sehr gut zur Geltung und somit erklären sich einige Fragen von ganz alleine.

– Deswegen passt auch das Schreien nicht mehr so ganz in die Stücke und ich versuche es auch meistens zu unterbinden. Aber an manchen Stellen ist es trotzdem unverzichtbar und es muss einfach sein, weil sonst der Sinn im Stück verloren gehen würde.

Dieser Sinn wird NMEMINE wohl nicht verloren gehen, denn dafür sind sie zu ehrlich. Schaut sie euch doch live an, denn im Moment sind sie gerade auf ausgedehnter Clubtour.

Story: Gisela

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