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REBELLION

Mit ihrem Debut oder besser gesagt mit dem Konzeptalbum „Shakespeare´s Macbeth“ sorgten REBELLION für mächtig viel Wirbel im deutschen Heavy Metal-Land. Ein fantastisches Album, welche es nun galt zu übertreffen. Ein schwierige Unterfangen, aber nicht für solche Musiker, wie es Gitarrist Uwe Lulis, Bassist Tomi Göttlich (beide ex-Grave Digger, Warhead Gitarrist Björn Eilen, Drummer Randy Black (u.a. Annihilator) und Sänger Michael Seifert (ex-Black Destiny) nun schon oft genug unter Beweis gestellt haben. Zusammen mit Gitarrist, Songschreiber und Produzent Uwe Lulis versuchte ich denn noch einige weitere Facts zur Band, zum neuen Album und sonstiges in Erfahrung zu bringen.

Nach dem, mit guten Kritiken überhäuften ersten Album, war es da nicht schwierig für euch neue Songs zu schreiben, die das Ganze toppen würden.

– Eigentlich gar nicht. Wir haben dieses Mal bewusst kein Konzeptalbum gemacht, weil ich nach vier Alben, zusammen mit den Alben für Grave Digger, einfach mal wieder ein richtiges Metalalbum schreiben wollte. Das heißt, einfach frei von der Leber heraus komponieren.  Ich denke doch, dass uns dies doch ganz gut gelungen ist.

Ich glaube, darauf kann ich dir nur eine Antwort geben, das Album ist einfach toll. Es beinhaltet einfach alles, was ein Metalherz höher schlagen lässt. Ich denke auch, dass die Fans sehr froh darüber sind, denn so toll sich Konzeptalben auch anhören, die meisten der Fans wollen doch Musik hören, die direkt vom Herzen oder aus dem Bauch heraus entstanden sind.

– Ich bin auch ehrlich gesagt ein wenig müde, um ein neues Konzeptalbum zu schreiben.

Ich stelle es mir auch ein wenig schwierig vor, ein richtiges und vor allem gut klingendes Konzeptalbum zu schreiben.

– Es geht so, denn es ist beides nicht wirklich richtig leicht, aber letztendlich ist man professioneller Musiker und wenn man eine Idee hat, fallen einem meistens sehr viele Details, welche man zu einem Konzept zusammen fügen kann ein. Es macht auch richtig viel Spaß, aber wir wollten ein solches Album dieses Mal nicht.

Ihr habt ja schon kurz nach den letzten Festivals im letzten Jahr begonnen. Die meisten Songs habt ihr aber, wegen der Spontaneität erst bei den Recordings geschrieben.

– Wir haben dieses Mal ganz bewusst die meisten Songs erst während der Recordingsession geschrieben. Wir hatten fünf Stücke fertig und als Randy sein Schlagzeug im Studio aufbaute, sagten wir ihm, dass wir jetzt erst einmal die restlichen Songs schreiben würden. Bei dieser Äußerung ist er erst einmal umgekippt. Der Grund dafür lag einfach darin, dass wenn man Demos oder Ideen aufnimmt, sie wesentlich frischer sind. Genau das wollten wir bei der Produktion haben. Die Songs sollten frisch und unverbraucht klingen.

Ich denke auch, dass es bei „älteren“ Songs ein Problem gibt, denn man kann sie vielleicht nach einiger Zeit gar nicht mehr hören, oder sie gefallen einem nach den Aufnahmen einer CD nicht mehr.

– Das ist richtig. Mir ist aber auch noch sehr stark aufgefallen, dass sich Demos immer frischer anhören, denn bei Produktionen ist eben immer alles perfekt eingespielt. Man macht sich denn die meisten Gedanken darüber, dass alles perfekt sein muss. Das habe ich dieses Mal nicht machen wollen und somit ist alles frei von der Leber auf das Band gekommen.

Laut Info wird der Sound vom neuen Album als reinrassiger Powermetal bezeichnet. Trotz allem höre ich aus den Songs noch einiges mehr, denn es wurden auch einige moderne Parts eingebaut und das ist auch der Grund, dass sich die Songs sehr zeitlos anhören.

– Moderner klingt der Sound ja automatisch, denn das ganze Umfeld formt einen schon ziemlich stark. Die Aufnahmetechniken sind auch wesentlich moderner geworden, denn mittlerweile arbeitet man viel mit Computer, was auch einige Vorteile hat. Man kann sie z.B. besser bearbeiten. Ich bin aber jemand, der nach wie vor die kompletten Tracks lieber durchspielt, denn ich mag es einfach, wenn sich ein Album anhört, als wenn es live eingespielt wurde. Viele verwenden heute den Computer, um ihre eigenen Sachen immer wieder zu kopieren, aber das ist nicht unser Ding, denn dann würde die Spontaneität verloren gehen.

Und das Live-Feeling würde verloren gehen.

– Richtig, aber der schlimmste Punkt ist der, dass es einfach ein Betrug an den Fans bedeuten würde. Da gibt es bei einigen Bands programmierte Drums zu hören oder ähnliches. Ich stehe aber auf dem Standpunkt, dass jeder Musiker seine Sachen selber einspielen muss und danach kann man am Computer ein wenig nachbessern. Die Betonung liegt aber hierbei auf ein wenig.

Wenn man sich das Album anhört, wird einem sofort klar, dass sich die Songs auch genauso live anhören würden. Vielleicht noch ein wenig rougher, aber sonst wie „Born A Rebel“. Der Albumtitel ist ja auch in Zusammenhang mit dem Cover ziemlich witzig. Fühlt ihr euch ein wenig wie Rebellen?

– Eigentlich schon immer, denn Heavy Metal ist ja so eine Art Rebellion. Das fing ja schon an, als ich noch ziemlich klein war, da rebellierte ich gegen die Eltern. Später ließ man sich die Haare wachsen und das alles hat sich bis heute auch immer noch gehalten. Wir haben versucht dieses ganze Feeling und die Mentalität in diesem Album widerzuspiegeln. Dieser Motorradfahrer auf dem Cover ist zudem auch ein Synonym für den roten Faden, der sich durch die kompletten Songs zieht. Wir haben versucht die Intension des Heavy Metals in das Album zu intrigieren.

Für mich gibt es auf dem Album einen wahren Killer, nämlich „Adrenalin“. Vor allem die Aussage, dass Heavy Metal besser ist als irgendeine Droge als Aufputschmittel, denn damit stehe ich voll auf eurer Seite.

– Ich kann auch von mir selber behaupten, dass ich noch nie Drogen konsumiert habe. Ab und zu mal ein Bierchen ist ja auch ganz in Ordnung. Für mich ist es absolut wichtig, dass bei unserer Musik der Funke überspringt. Dafür brauche ich keine Drogen, denn die Musik ist mein Lebensinhalt.

Bei einem Song hatte ich ja fast die Tränen in den Augen stehen. Die Rede ist von „Iron Flames“. Was mir besonders gut an diesem Stück gefällt ist die wandlungsfähige Stimme von Michael Seifert. Es ist ein Song, der regelrecht unter die Haut geht.

– Diesen Song hat Björn geschrieben. Er kam irgendwann einmal an und meinte, dass er einen Song hätte, den er schon seit einiger Zeit mit sich herumschleppen würde. Wir hörten ihn uns an und nach einigen kleinen Veränderungen, sagte ich spontan: „Wir nehmen ihn mit auf das Album.“ Björn wollte dann noch einen Orchesterpart mit einbauen und ich habe ihm diesbezüglich vollkommen freie Hand gelassen. Jörg ein Bekannter von uns, der Keyboarder ist, hat dann noch einige Parts dazu geschrieben und im Endeffekt kann Björn mehr als stolz auf diesen Song sein, denn er ist einfach fantastisch.

Es beginnt ja sehr gefühlvoll und man denkt es ist eine Ballade. Aber nach einiger Zeit steigert sich das Lied in eine wahre Midtempoperle.

– Obwohl dieses Stück ja im Grunde ein krasser Gegensatz zu den anderen Songs ist, passt er sich doch nahtlos ins Gefüge des Albums ein. Man rechnet einfach nach den vorangegangenen Songs nicht mit einem solchen gefühlvollen Lied.

Das macht das Ganze aber erst recht reizvoll. „Iron Flames“ ist genau an der richtigen Stelle positioniert, denn nach den ganzen Power-Krachern bringt er sehr viel Ruhe und Abwechslung in das Album, so als Ruhe vor dem nächsten Sturm. Apropos Sturm, wann geht ihr denn jetzt auf Tour, doch sicher nicht vor Herbst.

– So war es zuerst geplant, aber wir haben riesiges Glück gehabt und können im Juni eine Tour zusammen mit OVERKILL absolvieren. Das ist schon eine tolle Sache. Für den Herbst ist aber denn trotzdem noch eine Headlinertour vorgesehen.

Nun denn, lassen wir den Sturm über uns hereinbrechen und uns auf Live-Performances von REBELLION freuen.

http://www.rebellion-metal.de

Story: Gisela

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