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SOUL DOCTOR

Was wahre Freundschaft bedeutet, beweisen Tommy Heart und Gitarrist Chris Lyne uns sehr deutlich. Seit über 20 Jahren verbindet sie die beiden und es ist einfach schön, mit wie vielen Songs sie uns schon Freude bereitet haben. Bewiesen haben die Beiden dies schon eindrucksvoll mit drei SOUL DOCTOR-Alben. Nun folgt Nummer 4 und wenn man sich mit „Blood Runs Cold“ ein wenig intensiver befasst, entwickelt sich die Scheibe zu einem kleinen Meisterwerk. Vielseitig, emotional und natürlich, das sind die treffendsten Erläuterungen für dieses Album. Ein Album, was begeistert! Mehr zu SOUL DOCTOR und das neue Album konnte ich von Tommy Heart in Erfahrung bringen.

Mir gefiel der Sound der SOUL DOCTOR-Alben immer schon gut. Faszinierte das letzte Album „For A Fistful Of Dollars“ noch durch bluesige Passagen, so liegt der Reiz von „Blood Runs Cold“ bei den vielseitig angelegten Songs, die von Rock bis zum melodischen Metal reichen. Sind diese unterschiedlichen Facetten beim Songwriting einfach so entstanden?

– Unsere Alben entstehen immer so, weil wir uns einfach nichts mehr vorschreiben lassen. Wir machen das, worauf wir Lust haben, weil wir auch gemerkt haben, dass es schwierig ist es jedem Recht zu machen. Unsre Fans wissen, das was wir machen, auch zu schätzen, weil sie einfach wissen, wie wir mit alle umgehen. Wir wissen ganz genau, dass wir wie der Berliner so schön sagt, was auf die Schnauze bekommen, aber wir machen das was uns Spaß macht.

Ich stehe ja auch auf Vielseitigkeit, denn wenn alles straight in eine Richtung geht, wird es auch schnell langweilig. Bestes Beispiel für die Vielseitigkeit ist der letzte Song auf dem Album, „Mr. Youngblood“, den ich in keine musikalische Kategorie einordnen kann.

– Dieses Stück hat auch eine Geschichte, die schon einige Jahre alt ist. Der Song handelt von einem Schulkameraden von mir, der damals immer auf Geld geschaut hat. Er war immer sehr materiell eingestellt und wollte mir immer erzählen wie das Leben funktioniert. Er hat sich immer lustig gemacht über meine Kindheit. Ich habe ihn dann irgendwann mal im Gefängnis besucht und das war es dann wohl mit dem funktionierenden Leben. Wichtig ist für uns bei einem Song nicht nur die Musik, sondern die Message muss auch stimmen.

Ein Song der mir wahnsinnig gut gefällt ist „Temptation“. Er besitzt den richtigen Ohrwurmcharakter, den aber auch die anderen Stücke innehaben. Das ist mir jetzt nach einigen Durchläufen immer stärker bewusst geworden.

– Wie das genau entstanden ist, kann ich auch nicht so genau sagen. Vielleicht hat es damit zu tun, dass wir uns intensiver um Melodien gekümmert haben. „Temptation“ ist eigentlich ein Song gewesen, der schon auf das letzte Album mit kommen sollte. Aber irgendwie passte er nicht so gut auf das Album. So ist das aber bei uns, wir schreiben Songs und wenn sie nicht richtig auf ein Album passen, dann legen wir sie erst einmal zur Seite. Jetzt auf „Blood Runs Cold“ passt er wunderbar. Nimm nur den Song „F.A.F.O.D“, dieses Stück war eigentlich als Titelsong für „For A Fistful Of Dollar“ geplant, aber irgendwie passte er nicht so recht ins Konzept der Scheibe. Wir wollten auf dem letzten Album diesen Western-Style haben, deswegen ja auch der Titel.

Ein wenig habt ihr aber diesen Western, oder Southern-Stil ein wenig mit ins neue Album einfließen lassen.

– Das ist ganz komisch, weil wir das oft schon gehört haben. Wir empfinden das nicht so, aber man kann ja auch nicht so recht seinen eigenen Stil deuten. Wir machen unsere Sachen, von denen wir überzeugt sind und wenn dann die Fans Lieblingssounds herausfinden, sind wir natürlich dankbar dafür. Zudem finde ich es auch toll, wenn sich die Fans mit der Musik auseinandersetzen und Dinge finden, die wir nicht sehen. Das beweist uns aber, dass man sich auch mit unseren Songs auseinandersetzt.

Was mir auch sehr gut gefällt, du hast deine Stimme wesentlich gezielter in den Songs eingesetzt. So variantenreich habe ich dich noch nie gehört.

– Ich wollte endlich mal zeigen wie vielfältig ich bin. Da ich nicht nur ein normaler Rocksänger bin, wollte ich die anderen Stärken von mir zeigen. Ich habe ja auch schon klassische Sachen gesungen und das kommt ja sehr gut bei „The Ocean“ zur Geltung.

Diesen Song finde ich auch durch seinen orchestralen Anfang, versehen mit einer Akustik-Gitarre sehr facettenreich.

– Das war auch so geplant, denn wir hatten viele Ideen gehabt, die nicht typisch wie SOUL DOCTOR klingen, aber wir wollten sie in jedem Fall mit auf das Album nehmen. Wir haben auch nicht darüber nachgedacht, ob die Leute das nicht so gut finden, aber im Grunde haben wir sowieso nichts zu verlieren. Eins ist aber sicher, jemand der Musik liebt, wird merken, dass wir alles mit sehr viel Liebe zur Musik dies alles machen. Mir ist auch schon von vielen gesagt worden, dass man sich das Album öfters anhören muss.

Das ist  vollkommen richtig, denn das ist mir auch aufgefallen. Ich möchte jetzt aber noch kurz auf den Song „Touch Of Love“ eingehen, denn der ist ja nicht von euch geschrieben worden, sondern von Joe Lynn Turner und Glenn Hughes, den ehemaligen Deep Purple Musikern und Stuart Smith.

– Du weißt ja, dass es uns eigentlich egal ist, wer einen Song schreibt. Er muss einfach nur zu uns passen und wir müssen ihn mögen, dann kann es auch ein vollkommen unbekannter Songschreiber sein. Bei diesem Album haben wir wieder sehr viele Songs bekommen. Wir möchten nun mal unsere Alben so bunt wie möglich gestalten um somit eine tolle Platte zu veröffentlichen. Dann kam dieser Song und wir fanden ihn von Anfang an toll, aber wir wussten nicht, von wem dieses Stück geschrieben wurde. Als man uns dann gesagt hat von wem dieser Song geschrieben wurde, meinten wir nur, dass wir doch einen sehr guten Geschmack haben.

Da habt ihr euch wirklich den richtigen Song herausgesucht.

– Ja und die Plattenfirma war auch sehr angetan auf diese Weise solch hochkarätige Songwriter mit auf ein Album veröffentlichen zu können.

Ich glaube auch, dass in der heutigen Zeit nur noch ehrlich gemeinte Musik Bestand hat.

– Davon bin ich eigentlich auch von überzeugt. Chris und ich werden jetzt auch einige Sessions mit der Akustikgitarre absolvieren. Zusätzlich werden wir auch einige Radioauftritte bestreiten, damit wir auch eine andere Facette einer Hardrockband zeigen können. Diesen Weg muss man heute gehen, um den Leuten deine Musik näher zu bringen.

Das werdet ihr aber auch auf einer Tour unter Beweis stellen.

In jedem Fall und wir arbeiten an einer Support-Tour. Wir hoffen das sich bald was ergibt.

Das hoffen wir natürlich auch, denn für gute Shows sind SOUL DOCTOR mehr als bekannt.

Story: Gisela

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