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SUNSTORM – Emotional Fire

Veröffentlichung: 24.02.2012
Stil: Melodic Rock
Label: Friday Music/RYKO Distribution (USA
Website: www.joelynnturner.com/

Joe Lynn Turner – Drei kleine Worte, die den Werdegang der Rockmusik maßgeblich bestimmt haben. Die komplette Discographie des inzwischen 61jährigen Altrockers hier aufzuführen, würde den Rahmen um Einiges sprengen. Um hier die wichtigsten aufzuführen ist Turner vor allem durch Fandango und Yngwie J. Malmsteen’s Rising Force bekannt geworden, darf aber namentlich natürlich auch nicht bei Deep Purple fehlen. Seit 2006 rockt sein Soloprojekt Sunstorm durch die Welt, gerade erst erschien sein drittes Studioalbum Emotional Fire.

Schon vor dem ersten Hören kann man sich bei dieser Platte sicher sein, dass er hier Melodic Rock auf die Ohren gibt. Und so werden die Erwartungen auch nicht enttäuscht. Der Opener Never Give Up springt einem mit melodiösen Gitarren und begleitendem Schlagzeug entgegen. Darüber Joe’s typische Rockstimme, die sich in einer guten Mittellage bewegt und der erste Song ist im Kasten. Doch was wäre ein solcher Auftakt ohne eine dramatische Bridge, einem darauf folgenden schnellem Gitarrensolo? Dafür muss man kein Hellseher sein, die Form funktioniert und wieso soll man sich nicht an alte Gepflogenheiten halten, wenn sie doch ankommen?

Keyboardtechnisch unterstützt und leicht ruhiger kommt Emotional Fire daher. Oha, hat man das nicht schon mal gehört? Tatsächlich ist der Namensgeber des Silberlings eigentlich ein Original von Michael Bolton, der den gefühlvollen Up-Tempo-Rocker für Cher geschrieben hat und Turner damals im Background ordentlich mithalf. Man befindet sich mitten in den 80ern, Bilder von langen Wuschelmähnen, viel Glam, Leder und den ersten Headbang-Versuchen schießen einem in den Kopf. Doch das sollte nicht der einzige Auftritt von Michael Boltongeblieben sein! Gina vom The Hunger Album von 1987 ist auch vertreten und ist eines der wiederbelebten Highlights auf der Platte.

Für den musikalischen Part stehen die Gitarren auf dem Treppchen ganz oben. Es wird auf melodiöse Gitarrenriffs gesetzt, die nicht zu hart angesetzt sind, dabei immer die Stimmung vorgeben, wie zum Beispiel bei You Wouldn’t Know Love oder The Higher You Rise. Doch wo die Gitarre nicht mehr punkten kann, kommt das Keyboard ins Spiel. Und das wird ordentlich in Szene gesetzt.

Lay Down Your Arms bedient sich mit sphärischen Klängen und einem Klavierspiel, dass ins Herz geht. Aber auch neuere Elemente haben ihren Auftritt, so gibt es einen kleinen recht elektronischen Einspieler bei Torn in Half. Neben den ganzen treibenden Songs gibt es gerade mal zwei Balladen, Lay Down Your Armsund der Ender All I Am die aber auch spielbar sind. Der Gesang bietet keine großartigen Variationen, Joe Lynn Turner weiß genau, wann seine Stimme gut klingt und die Schiene wird durchgefahren. Da dies aber auch ein prägendes Element der 80s Rockmusik ist, sei dem guten Mann vergeben und man darf weiter genießen.

Im Großen und Ganzen haben wir die ganze Platte schon vor Jahrzehnten gehört. Melodielastige Sounds, eingängige Mitsing-Refrains und vorhersehbare Herangehensweise an die Songs. Aber: Who cares? Emotional Fire ist ein obergeiles Rockalbum und nur weil es an die gute alte Zeit der 80er erinnert, kann man hier nicht von altbacken sprechen. Denn wie der Opa schon sagte: „Was früher gut war ist es heute eben auch noch!“ Genau wie es beispielsweise die Modeentwicklung vormacht wird hier ganz auf das Motto „back to the roots“ gesetzt – mit Erfolg. Emotional Fire ist ein Must-Have im CD-Schrank und wird nicht nur die alten Knacker von nebenan an die guten alten Zeiten erinnern sondern auch die Generation von heute begeistern. Zugreifen!

Anspieltipps
Never Give Up, Gina, Follow Your Heart

Tracklist

01. Never Give Up
02. Emotional Fire
03.Lay Down Your Arms
04. You Wouldn´t Know Love
05. Wish You Were Here
06. Torn In Half
07. Gina
08. The Higher You Rise
09. Emily
10. Follow Your Heart
11. All I Am

Nadine

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