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TANZWUT

Einige Zeit hat es ja gedauert, bis und TANZWUT wieder mit einem neuen Album erfreuen. Die Zeit hat sich aber gelohnt, denn mit „Ihr Wolltet Spaß“  liegt uns ein Album vor, bei dem die Band zu Höchstform aufgelaufen ist. Für mich ist dieses Album perfekt, denn es beinhaltet alle Facetten, welches ein innovatives Werk haben sollte. Mehr dazu konnte ich aber von Castus und Meister Selbfried in einem zwanglosen Gespräch in ihrem Office erfahren.

Drei Jahre ist ein langer Zeitraum zwischen zwei Alben. Was führte dazu, dass es so lange gedauert hat?

C: Das hat zum einen mit internen Strukturänderungen zu tun. Dazu zählten der Weggang von der EMI und die Beendigung des Vertrages mit unserem Management. Zum Zweiten haben wir in der Zwischenzeit uns auch um CORVUS CORAX kümmern müssen und wir den Schwerpunkt mehr auf diese Sache verlagert haben. Trotzdem haben wir in dieser Zeit immer wieder neue Songs für TANZWUT geschrieben. Der Schwerpunkt lag darauf, dass der Sound wesentlich heftiger ausfallen sollte. Wir haben auch mit unserem Produzenten gesprochen und er sagte auch, dass wir uns noch ein wenig Zeit nehmen sollten. Ich denke, dass sich das auch wirklich gelohnt hat.

Ihr habt ja auch einen kleinen Wechsel innerhalb der Band vollzogen. Ich finde, dass sich dies auch auf den Sound in großem Maße widerspiegelt, denn meiner Meinung nach klingen die Songs innerlich geschlossener.

C: Fakt ist ja, dass wir bei CORVUS CORAX sehr viel mit Drums arbeiten und bei TANZWUT mehr die Elektronik im Vordergrund steht. Bei Auftritten mit CORVUS CORAX ist uns aber verstärkt aufgefallen, dass die Songs durch die Drums viel mehr Drive erhalten. Deswegen ging jetzt die Überlegung dorthin, dass wir dieses Schlagzeug auch bei TANZWUT mit einbringen. Wir sind mit TANZWUT nun mal eine Rockband und durch die Umsetzung nun mit Gitarre, Bass, Schlagzeug, Elektronik, den mittelalterliche Instrumenten und den Teufel als Frontmann wurden die Songs wesentlich kompakter. Die Umsetzung gestaltete sich am Anfang sehr schwierig, aber wir haben das Hauptaugenmerk mehr auf die Live-Präsentationen gelegt. Im Endeffekt war es für uns nur noch logisch, dass dies die einzig richtige Arbeitsweise für uns war.

Diesen Eindruck hatte ich auch, als ich mir das Album anhörte, denn bei den ersten beiden Scheiben ist mir dies nicht sofort aufgefallen.

MS: Das ist auch so, dass TANZWUT im Grunde so anfing, dass wir experimentiert haben mit den ganzen Instrumenten. Je mehr man denn auch live spielt lernt man immer mehr. Man merkt ja auch, wie die Leute einem am liebsten mögen. Dies alles versucht man dann im Endeffekt mit in die neuen Songs einzubringen. Wir hatten auch noch nie so viel Spaß an einem Album gehabt, wie dieses Mal. Früher haben wir uns selber immer zu viel vorgegeben, was wir am Ende nicht richtig umsetzen konnten.

C: Es war auch so, dass er Teufel für sich einen sehr guten Weg gefunden hat, dieses Mal schlüssigere Texte zu schreiben. So wie wir unseren Weg zum Sound gefunden haben, geschah dies bei ihm in Bezug auf die Texte.

Da fällt mir spontan das Lied „Zaubern“ ein, welches ja von Mensch und Natur handelt. Würdet ihr, mit Sicht auf die Natur, in der heutigen Zeit irgendetwas ändern?

C: Ich finde es sehr schlimm, dass man immer irgendjemanden die Schuld gibt, der über einem steht. Damit meine ich nicht nur Religionen, sondern auch die Regierung oder sonstige oberen Instanzen. Bei „Zaubern“ handelt es sich jetzt aber nicht um einen knallharten Ökosong, sondern wir wollten mit diesem Song erreichen, dass eigentlich jeder, wenn er sich mal Gedanken um alles macht, irgendetwas für die Umwelt tun könnte. Das wurde vom Teufel sehr gut und mit einiger Ironie in den Song eingebaut.

Also sollte jeder einmal über seine eigene Vorgehensweise nachdenken.

C: Richtig, aber man sollte auch darüber nachdenken, wie man sich anderen gegenüber präsentiert.

Der Song „Ihr wolltet Spaß“ ist ja ein wenig auf die Fit & Fun-Gesellschaft zugeschnitten. Wie steht ihr dazu?

C: Eigentlich steht diese Fit & Fun-Gesellschaft nicht so sehr im Vordergrund. Der eigentlich Zweck dieses Stückes ist mehr, dass jeder Spaß haben sollte, wenn er diesen Song oder besser gesagt das komplette Album anhört. Das ist die Grundidee gewesen.

Sehr interessant ist der Song „Fatue“. Er kombiniert sehr thrashig die „Vagantenbeichte“ aus Carmina Burana und Beethovens Fünfte. Was hat euch daran gereizt einen solchen Text mit einem doch sehr abgedrehten Sound zu vermischen?

MS: Bei diesem Stück war im Grunde erst die Musik von Beethoven vorhanden. Diese haben wir mit den harten Gitarren erst einmal gebrochen. Dann kam Teufel zum Zuge, denn er hatte die nun die Aufgabe den richtigen Text dazu zu suchen. Ihm gefiel der Text von Hildegard von Bingen sehr gut und ich finde, dass es doch ziemlich gelungen klingt.

Dem kann ich nur zustimmen, denn „Fatue“ ist eines meiner Lieblingstücke auf „Ihr Wolltet Spaß“. Einen anderer Song, der bei mir im Player des Öfteren rotiert ist „Nein, Nein“. Ich habe gehört, dass ihr zu diesem Song ein Video gedreht habt, wobei auch der Schauspieler Ralf Richter mitspielt. Wie kam denn dieser Kontakt zustande?

MS: Wir haben Ralf auf einer Party kennen gelernt. Wir haben bei dieser Party ein wenig alberne Musik gemacht. So kam es dazu, dass wir den Kontakt gehalten haben. Vor kurzem rief er uns an und erkundigte sich, was wir denn so gerade machen. Jetzt muss ich erwähnen, dass mir schon seit längerem eine Idee vorschwebte, diesen Song mit Boxern in Verbindung zu bringen. Da Ralf Richter ja vor kurzem das Promi-Boxen bestritt, war die Realisierung dieser Idee zu schaffen. Wir fragten ihn und er war sofort einverstanden.

C: Als Ralf Richter den Song gehört hat, war er sofort begeistert. Er hat auch nicht groß darüber nachgedacht, ob es ihn in irgendeiner Weise schädigen könnte, er wollte diese Sache einfach nur mit uns durchziehen.

Ist dieses Video mehr für Clubs oder auch für eine Ausstrahlung im Fernsehen gedacht?

MS: Ich gehe davon aus, dass er ein wenig zu hart für eine Ausstrahlung im Fernsehen ist. Vielmehr legen wir das Augenmerk auf die Clubs, denn es ist ja ein sehr tanzbarer Song.

Es ist ja heute auch so, dass es Bands wie ihr nicht gerade einfach habt, auf Rotation bei MTV oder VIVA zu landen.

MS: Das ist richtig, aber MTV oder VIVA ist auch nicht gerade das Publikum, was wir ansprechen. Es wäre zwar toll, wenn es gespielt würde, aber davon machen wir es nicht abhängig.

Es ist im Grunde doch sehr traurig, dass Bands wie ihr fast keine Chance haben.

C: Zum Glück gibt es ja mittlerweile auch Sender, wie z.B. „Schattenreich“ bei ONYX die jetzt verstärkt Musik aus dem düsteren Bereich spielen. Ich finde es auch ganz gut, denn die Macher dieses Senders wissen ganz genau, dass es genügend Zuschauer gibt, die auf solcher Musik stehen. Leider gibt es ja auf den anderen Musiksendern solche Sendungen nicht mehr. Wir waren dort auch dort, um für eine Sendung eine Vorstellung von uns und unserem neuen Album aufzuzeichnen.

MS: Es ist auch sehr erschreckend, wie MTV und VIVA die Leute regelrecht manipulieren. Sie sagen, dass die Musik, die sie spielen Mainstream wäre und man sollte sie doch gefälligst hören. Dabei gibt es aber eine Menge Leute, die sich nicht manipulieren lassen und dabei zu kurz kommen. Dies hat ONYX nun verstanden und es ist doch ein Anfang. Ich finde es ganz schlimm, dass man den Leuten vorschreibt, was man zu hören hat. Ich denke, dass es nicht mehr lange so weitergehen wird.

Mir kommt es so vor, um noch ein letztes Mal das Album anzusprechen, das es so gut geworden ist, weil ihr mehr Zeit hattet und ihr freier aufnehmen konntet, weil ihr ja nicht den Druck einer Plattenfirma im Rücken hattet.

C: Das ist schon richtig, aber trotzdem hätten wir auch gerne noch mehr Zeit gehabt. Aber irgendwie muss man an einem gewissen Zeitpunkt einen Break machen, denn sonst kann man sich auch ziemlich schnell verzetteln.

Das dieses ihnen nicht passiert, kann man auf „Ihr Wolltet Spaß“ sehr gut nachvollziehen. Ich denke auch, dass TANZWUT, auf ihrer im Mai beginnenden Tour, die Songs sehr gut präsentieren können, denn dazu ist das Material wirklich zugeschnitten. Freut euch mit mir auf die kommende Tour und vielleicht auch den Ein oder Anderen Festivalauftritt.

Story: Gisela

1 Kommentar zu TANZWUT

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