THUNDERHEAD
Lange haben wir auf ein Lebenszeichen von THUNDERHEAD warten müssen. Das Warten ist jetzt zum Glück vorbei, denn mit ´Ugly Side´ knüpfen Ted Bullet und seine Mitstreiter nahtlos an alte Zeiten an. Keine Frage THUNDERHEAD assoziiert man sofort mit Ted Bullet und der ist auf diesem Album mal wieder in Höchstform. Ohne Schnörkel, gradlinig wie man es gewohnt ist, ging es auch beim Konzert als Support von METAL CHURCH ab. ´Ted is back´ kann man dazu nur sagen. Kurz vor dem Auftritt kam dann auch das nachfolgende Interview zustande. Los geht’s!
Soundtechnisch hat sich bei THUNDERHEAD nichts geändert, aber Line-Up-mäßig gab es eine komplette Veränderung. Mit Jim Bell (arbeitete schon mit Geezer Butler) an der Gitarre, Bassist Mark Franco und Drummer B.J. Zampa (u.a. Tourdrummer bei Yngwie Malmsteen´s ´The 7th Sign´-Welttour) hat Ted eine komplett amerikanische Formation unter dem Banner THUNDERHEAD formiert.
– Ich hatte genug von Deutschland. Es lief alles nicht mehr so wie ich es mir vorgestellt habe. Finanzielle Dinge spielten ebenso eine Rolle wie die Unzufriedenheit darüber, dass nicht mehr alles so lief, wie ic es mir vorgestellte. Ich musste einfach etwas neues auf die Beine stellen, um selber wieder zufriedener zu werden. Mit meinen Musikern macht es auch wieder richtig Spaß zu arbeiten. Mit B.J. bin ich sogar zusammen aufgewachsen. Wir kennen uns schon eine Ewigkeit. Auch die anderen sind alles gestandene Musiker.
Ist das Arbeiten mit Musikern aus deiner Heimat einfacher?
– Auf jeden Fall. Wie schon gesagt, ich bin mit B.J. aufgewachsen. Was sehr wichtig für mich ist: Meine Familie ist in der Nähe. Damals hatte ich sehr unter Heimweh gelitten.
Wie schon bei den Vorgängeralben, besitzt das neue Werk mit dem Namen ´Ugly Side´ einen prägnanten Titel. Warum habt ihr euch für diesen Titel entschieden?
– Ein `Erlebnis´ hat den Ausschlag für diesen Titel gegeben. Als ich vor zwei Jahren wieder nach New Heaven zurückkehrte, gab es sofort Ärger mit einer Gang von fünf oder sechs Leuten. Das war eine ´tolle´ Begrüßung. Eine tiefere Bedeutung hat dieser Titel nicht. Wir waren uns sicher, dass dies der richtige Name für unser Album war.
Also doch ein klein wenig von der ´Ugly Side Of Life´.
– Das ist schon richtig, obwohl sich für mich persönlich sehr viel zum Besseren hin verändert hat. So haben wir einen guten Deal bei SPV gemacht und somit eine große Chance erhalten, in Deutschland und Europa wieder präsent zu sein. Du musst dir das so vorstellen: Wir haben das Album im Schlafzimmer, unseres Drummers B.J. aufgenommen und haben wirklich alles dafür getan, dass das Album wie 100% THUNDERHEAD klingt. Was sollten wir Unsummen für ein teures Studio ausgeben, wenn es so auch klappt.
Ich muss Ted vollkommen recht geben! Denn wenn ich das neue Album mit dem älteren Material vergleiche, ist es in der Tat ein Album geworden, das an Kultscheiben wie ´Killing With Style´ oder aber auch ´Behind The Eight Balls´ nahtlos anknüpft.
– Danke, das ist ein tolles Kompliment, obwohl die Einflüsse in den Songs von allen Musikern gemeinsam verarbeitet worden sind. Aber das Haupt-Songwriting wurde von mir selber gemacht. Es ist gut zu hören, dass die Songs so rüberkommen. Ich erinnere mich gerne an die 10 Jahre zurück, die ich mit Alex oder Henny verbracht habe. Die will ich nicht vergessen.
Auf ´Ugly Side´ befindet sich mit der Ballade ´Blood´ eine Cover-Version von einem ANNIHILATOR-Klassiker. Warum habt ihr euch für diesen Song entschieden?
– Das ist einer meiner Favoriten von ANNIHILATOR. Das Album ´King Of The Kill´ war sowieso das beste Album was sie je veröffentlicht haben. Aber auch die anderen Alben sind gut. Die Band hat mich sehr stark mit geprägt.
Warum mussten wir 4 lange Jahre auf ein neues Album von THUNDERHEAD warten? Das war wirklich `unerträglich´!
– Ich war ja eine ganze Zeit bei SON OF A BITCH involviert. Aber irgendwie ging es mit der Band nicht so recht vorwärts. Schade, denn musikalisch war das genau meine Richtung. So bin ich dann vor zwei Jahren wieder nach Amerika gegangen. Dort habe ich mit Freunden an neuen Songs gearbeitet. Und jetzt sind wir endlich wieder da.
Wurde das Album nur in Europa veröffentlicht oder auch in Amerika?
– Im Moment arbeiten wir noch an dem Vertrieb in Amerika. Es ist nicht ist einfach in Amerika Fuß zu fassen. Du bekommst kein Airplay in den Radiostationen. Es ist einfacher sich auf Europa und Japan zu konzentrieren, hier gibt es die Fans immer noch. Die Leute in Europa sind viel cooler. Das gefällt mir sehr.
Ihr habt jetzt schon einige Auftritte hinter euch. Wie waren die Reaktionen auf euer Comeback?
– Die Reaktionen waren super. Wir bemerkten sofort, dass die Leute uns vermisst haben … als wenn keine 4 Jahre dazwischen gelegen hätten.
Was habt ihr in der nächsten Zeit geplant?
– Wir werden als nächstes auf Tour in Japan gehen. Danach stehen Auftritte in Amerika auf dem Programm. Bevor wir jetzt nach Deutschland gekommen sind, haben wir schon einmal in Amerika gespielt. Der Gig war richtig gut gewesen, aber der Markt in Amerika ist ziemlich zäh und man muss sehr viel Kraft aufbringen, um sich bei den Leuten Gehör zu verschaffen.
Ich hoffe das THUNDERHEAD die Kraft besitzt und uns bald wieder mit einer Show verwöhnt. Ihre Auftritte, vor allem von Vollblutmusiker und Entertainer Ted Bullet sind einzigartig. Lasst uns nicht zu lange warten!
Story: Gisela
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