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TYPE-O-NEGATIVE

TYPE-O-NEGATIVE 1996

Mein Gott was hatte ich für ein mulmiges Gefühl, als der Termin mit Pete Steele von TYPE-O-NEGATIVE immer näher rückte. Aber diese ganze Nervosität verflog sehr schnell, denn er entpuppte sich als ein sehr redseliger und vor allem auch sympathischer Zeitgenosse. Lange haben die Fans ja auf das Album ´October Rust´ warten müssen, aber diese Zeit hat sich auf alle Fälle gelohnt. Kommen wir aber doch jetzt zum Wesentlichen, nämlich zum Interview mit Pete Steele. Let´s go!!!

 

Was mir bei ´October Rust´ sofort auffiel, war die Tatsache, dass zwischen den einzelnen Songs überhaupt keine Pausen sind. Ist dies auf der CD genauso und wenn ja warum?

– Ja, auf der CD ist dies ebenso. Der Grund dafür war der, dass zwischen den Songs normalerweise immer ca. 6 Sekunden Pause sind. Bei 15 Stücken macht dies schon 1 1/2 Minuten aus. Wir wollten die Fans einfach nicht betrügen. Es hört sich auch einfach besser an, denn die Übergänge sind fließend.

Es kommt einem ja auch fast schon wie ein Konzeptalbum vor.

– Nein nicht wirklich. Textlich werden sehr viele Themen wie z.B. Einsamkeit, Eindrücke, die ich gesammelt habe oder aber auch von Frauen. Man kann diese vielleicht in Zusammenhang bringen, aber es ist nicht wirklich ein Konzeptalbum.

Wie schon erwähnt war die Wartezeit auf das neue Album lang gewesen. Warum mussten wir denn so lange ausharren?

– Wir waren sehr beschäftigt in der gesamten Zeit. Wir begannen mit den Recordings im letzten Februar. Wir haben vorher in den Staaten einige Tourneen absolviert und wir waren ja auch hier, ich glaube es war 1994 hier in Europa. Diese Tour war sehr erfolgreich für uns. Die Plattenfirma brauchte auch noch mal 4 Monate nach Beendigung der Recordings, um alles in die Wege leiten zu können.

Mir kommt das neue Album ´October Rust´ wesentlich düsterer und vor allem kommen die Songs mehr aus der Seele. Was war denn der Grund dafür?

– Das liegt wohl zum größten Teil daran, dass wir fast zwei Jahre im Tour-Bus zusammen gehockt haben. Ich hatte sehr viel Zeit gehabt über mich selbst nachzudenken. Ich konnte mir Gedanken darüber machen, wer ich denn nun wirklich bin und was ich mir wünsche, wie ich denn wohl sein möge. Ich denke das dies der Hauptgrund dafür ist, denn die Songs kommen wirklich aus meinem Innersten und sind deswegen auch düsterer ausgefallen.

Welche Gefühle empfindest du denn, wenn du einen Song schreibst?

– Bei mir kommt immer erst der Song, bevor ich mir überhaupt über die Texte Gedanken mache. Ich höre mir nach Fertigstellung den Song an und versuche dann zu ergründen, was überhaupt in dem Lied vorgeht. Zum  Lied ´Die With Me´ wurden gleichzeitig Musik und Texte geschrieben. Dies ist aber der einzige Song.

Es sind aber wirklich die persönlichsten Erlebnisse und Gefühle die Pete Steele in seinen Songs verarbeitet.

– Das ist auch sehr wichtig für mich die Eindrücke die ich mit der Zeit bekomme in einem Lied nieder zu schreiben.

Kommen wir doch jetzt zu etwas ganz anderem. Vor einiger Zeit ließ sich Pete Steele nackt im Playgirl ablichten. Was war denn der Grund für dieses Foto?

– Ich habe dies nicht für Geld gemacht. Für diese Aktion habe ich 2000 $ erhalten, was ja wirklich nicht zu viel ist. Der Playboy bezahlt seinen Modellen das Zehnfache. Ich hatte bei dieser Aktion eigentlich nur die Band im Kopf, denn ich gehe stark davon aus, dass die meisten Leser noch nie etwas von TYPE-O-NEGATIVE gehört haben. Das war für uns eine gute Gelegenheit die Band einer breiteren Masse zugänglich machen zu können. Für mich stand bei dieser Aktion die Band im Vordergrund. Wir haben auch gemerkt, dass der Plattenverkauf, als das Magazin erschien, sehr gut lief. Das war, finde ich, eine gute Promotion für die Band.

Pete produzierte ja jetzt schon alle Alben mit Josh Silver zusammen. Kannst du dir denn vorstellen, in der nächsten Zeit die Scheiben selber zu produzieren?

– Alles ist möglich, aber ich möchte jetzt nicht sagen, dass ich das nächste Album selber in die Hand nehme, denn dann würden alle sagen, dass Pete Steele ein Lügner wäre. Vielleicht passier dies wirklich mal.

Ihr habt ja jetzt schon einige Festivals bestritten. Gab es denn dort schon neues Material zu hören?

– Bis auf einem Song, ´My Girlsfriend, Girlsfriend´, haben wir kein neues Material gespielt. Ich glaube auch, dass es besser war keine neuen Stücke zum Besten zu geben. Die älteren Lieder kennen ja alle und an das neue Material muss man sich ja erst einmal gewöhnen.

´My Girlsfriend, Girlsfriend´ ist ja auch die erste Singleauskopplung. Von welcher Thematik handelt dieser Song denn?

– Das ist ganz einfach erklärt. Es handelt sich ganz einfach darum, dass ein Mann sich mit zwei Frauen im Bett befindet

Und was passiert dort?

– Sie spielen Karten.(Na ja, wer es glaubt. Anm. d. Verf.)

In den Texten geht es auch darum, wie die Menschheit mit der Natur umgehen. Wie siehst du denn das Ganze?

– Ich sehe es ganz einfach so, dass jedes Tier mehr Sensibilität für die Natur hat als der Mensch und dies zerstört irgendwann einmal die Natur, die uns umgibt. Wir sollten alle nicht mehr nur an uns denken, sondern auch mal ein wenig Gefühl für den anderen zeigen. Fast jeder schaut nur auf das Geld.

Du bist also auch mit weniger Geld zufrieden.

– Ich bin zufrieden mit dem was ich habe. Es ist vielleicht schöner 10 Millionen als 1 Million zu besitzen. Aber das ist nicht das was ich möchte. Mir reicht es, wenn es Frieden gibt auf der Welt oder mein restliches Leben mit einer Frau zu verbringen. Außerdem liebe ich Tiere über alles und natürlich reise ich auch sehr gerne, oder gehe mit Freunden aus. Das reicht mir vollkommen. Ich finde es viel wichtiger, wenn man mit seinem Herzen entscheidet.

Da kann man sehen, dass man auch noch als erfolgreiche Band auf dem Teppich bleiben kann. Ich finde es ganz toll, wenn Künstler so denken. Zum Schluss bleibt mir nur noch zu sagen, dass TYPE-O-NEGATIVE, nach einer Tour im Herbst in Amerika, auch wieder bei uns zu Gast sind. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

Story: Gisela    

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