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NEPHILIM

NEPHILIM 1996

Als sich FIELDS OF THE NEPHILIM vor 4 Jahren trennten, war dies ein großer Verlust für die Rock-Szene. Carl McCoy, Mastermind und charismatischer Sänger dieser Band, wollte aber nicht so einfach aufhören, denn er hatte noch so viele Pläne und vor allem Ideen. Jetzt präsentiert Carl, mit seiner Band NEFILIM, der Musikwelt sein lang erwartetes Album ´Zoon´. Nicht nur die Veröffentlichung war ein Grund für uns das nachfolgende Gespräch zu führen, denn Carl McCoy ist auch sonst ein sehr interessanter Mensch, mit dem man einfach philosophiert haben muss.

 

Vor 4 langen Jahren beschlossen FIELDS OF THE NEPHILIM ihre Auflösung. Warst du damals nicht mehr zufrieden mit dem, was ihr als Band gemacht habt?

– Ich war schon zufrieden gewesen mit dem was wir mit F.O.T.N. gemacht haben, aber es hat mich irgendwie nicht mehr ausgefüllt. Ich kam auf jeden Fall an einem Punkt, wo ich einfach mehr machen wollte, ich wollte mich weiter entwickeln. Wir haben drei gute Alben gemacht, aber von einer Weiterentwicklung war nichts zu bemerken. Es stagnierte einfach und es gab keine neuen Impulse von der Band.

Mit ´Zoon´ bewegt sich Carl McCoy ja auf einem vollkommen anderen Terrain. Man merkt zwar noch seine Herkunft, aber der Sound ist sehr verschieden, denn mal bewegt er sich im Death-Metal und ein anderes Mal im düsteren Rockgefilde. Ist diese Veröffentlichung nun ein ganz neues Kapitel, welches du jetzt beginnen willst?

– Ja es ist definitiv ein neues Kapitel was ich nun aufschlagen werde. Es geht zwar immer noch in dieselbe Richtung, aber durch die Expansion in andere musikalische Richtungen, wirkt ´Zoon´ nicht wie eine Nachfolgeplatte von meiner Vergangenheit.

Bei ´Zoon´ handelt es sich um ein kraftvolles, in sich geschlossenes Album. Die Stilistiken des Albums sind wirklich sehr unterschiedlich, aber dies war ja auch Carls größter Wunsch gewesen.

– Ja, ich liebe die Kontraste und dies war auch der Grund für meinen Entschluss ein solches Album zu recorden. Es war schon lange mein Wunsch gewesen eine solche Produktion abzuliefern, aber bei FIELDS OF THE NEPHILIM. war dies nicht möglich. Solche Kontraste machen ein Album auch viel interessanter.

Interessant ist aber auch, dass Carl McCoy das Album selbst produziert hat. Er zog sich vollkommen zurück, denn es war einfach nicht möglich ein Produzent zu finden, der sich auf der Vorstellungsebene von Carl, mit ihm verständigen konnte.

– Ich fand einfach keinen Produzenten, der das, was ich fühlte und auch wollte, richtig umsetzen konnte. Es war zwar eine harte Arbeit, aber heute bin ich froh, dass ich dies so durchgezogen habe.

In der heutigen Zeit sind ja auch sehr viele Bands unzufrieden, wenn sie das Ergebnis eines Studioaufenthaltes hören. Manchmal gehen die Produzenten ja nicht auf die Wünsche der Musiker ein.

– Das stimmt, so ging es uns ja auch Bei FIELDS OF THE NEPHILIM. Wir sagten zwar ist in Ordnung, aber im Endeffekt waren wir nie ganz zufrieden mit dem, was den auf dem Album zu hören war. Es war eben in Ordnung, aber es hätte besser sein können. Genau dieses ´in Ordnung´ wollte ich auch dieses Mal ausschließen und es hat funktioniert. Ich bin mit dem Album vollkommen zufrieden.

´Zoon´ wurde auch in vollkommener Isolation von der Außenwelt aufgenommen. Welche Gründe gab es dafür?

– Wenn man ein Album in einem ´normalen´ Studio aufnimmt, gibt es zu viele Einflüsse von der Außenwelt. Das wollte ich vermeiden, denn man muss wirklich bei solchen Recordings zu viele Kompromisse eingehen. Das mag ich aber nicht besonders, denn ich musste in der Vergangenheit auf zu viele Kompromisse eingehen. Das war auch der einzige Weg, den ich mir vorstellen konnte und dies war eine solch gute Erfahrung für mich. Ich war nach den Aufnahmen so glücklich, wie schon lange nicht mehr, obwohl es eine Menge Arbeit war.

Nicht nur vom Sound hat ´Zoon´ einiges zu bieten, auch die Texte sind sehr tiefgreifend. Sie handeln von der Erforschung extremer menschlicher Erfahrungen.

– Ja, das sind Erfahrungen die ich im Laufe meines Lebens gemacht habe. Ich habe durch dieses Album meinen Kopf sehr viel freier bekommen, denn in diesem ging sehr viel vor sich, was ich selber erst einmal verarbeiten musste. Deshalb macht mich dieses Album auch so glücklich. Ich kann auch nicht über Dinge schreiben, die ich nicht am eigenen Leibe erfahren habe, oder die ich nicht gesehen habe. Für mich ist es sehr wichtig über mein eigenes Leben zu schreiben, denn somit kann ich auch wieder besser und zufriedener weiterleben.

Die Band NEFILIM besteht ja aus unbekannten Musikern. Ist dies wichtig für dich?

– Im Grunde ja, denn so kann eine Band besser zusammenwachsen. Für ein neues Projekt ist es immer sehr wichtig, dass man die richtigen Musiker, mit denen man zusammenarbeiten will, sucht.

Ist NEFILIM denn jetzt nur ein Projekt von dir?

– Im Moment ist es noch ein Projekt, aber ich hoffe, dass die Band mit mir weitermachen wird und vor allem, dass sie sich mit mir weiter entwickeln wird. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen, aber ich hoffe, dass wir in Zukunft weiter zusammen arbeiten und demnächst denn auch ein neues Album aufnehmen werden. Hoffentlich kommt es denn auch dazu, dass wir dann zusammen an Songs arbeiten werden.

Das wollen wir doch auch hoffen, denn wenn Carl McCoy kein Nachfolgealbum mehr veröffentlichen würde, ginge der Musikwelt ein kreativer Künstler verloren.

Story: Gisela

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