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W.A.S.P.

W.A.S.P. 1997

Lange hatte uns Blackie Lawless auf die Folter gespannt, denn nach seiner letzen Veröffentlichung ´Still Not Black Enough´ versprach er ja, dass er nach Heilung seines gebrochenen Arms, auf Tour kommen würde. Leider ist es nicht dazu gekommen. Aber untätig war er in der Zwischenzeit keinesfalls, denn er setzte sich, mit seinem ex-W.A.S.P.-Kollegen Chris Holmes zusammen und begaben sich ans Songwriting für ein neues W.A.S.P.-Album. Im direkten Vergleich zu ´Still Not Black Enough´ spiegelt sich eine ganz krasse Veränderung ab, denn ´Kill, Fuck, Die´, so der Titel des neuen Outputs, ist wesentlich härter, aggressiver und wurde zusätzlich noch mit Industrial-Klängen verziert. Vor kurzem spielten sie zwei Gigs in Deutschland und vor dem Auftritt in Hamburg hatte ich dann die Möglichkeit mit Blackie Lawless und Chris Holmes (der aber sehr schweigsam war) das folgende Frage und Antwortspiel zu starten.

 

Wie schon erwähnt ist ´Kill, Fuck, Die´ im Grunde wesentlich anders ausgefallen. Wodurch kam das zustande?

Blackie: Das stimmt schon, aber mich würde jetzt interessieren, ob dies jetzt besser oder schlechter bedeutet?

Mir gefällt es ganz gut, denn es passt in die heutige Welt.

Blackie: Ehrlich, ich habe bis jetzt zwei verschiedene Reaktionen auf das neue Album erhalten. So zum Beispiel die Reaktion von Leuten die vielleicht seit Jahren zur Fangemeinde gehören die sagen, dass ´Kill, Fuck, Die´ das beste Album von uns ist. Die Fans von unseren Anfangstagen, können dieses Material zum größten Teil nicht verstehen. Einige mögen es und andere wiederum nicht. Es ist schon richtig, dass Chris und ich vor einigen Jahren einen anderen Sound bevorzugten, aber nicht ist unvergänglich und deswegen kam es auch zu diesem Wechsel zustande.

Ich würde aber nicht direkt von einem krassen Wechsel reden, denn in der Heaviness erinnert es doch stark an das Material aus den Anfangstagen.

Blackie: Das sehe ich im Grunde genauso, aber die Produktion ist anders und genau das ist der Grund, warum die Leute ein wenig unverständlich reagieren. Wir werden sehen, wie es die Fans aufnehmen werden.

Wann ist denn das komplette Songmaterial entstanden?

Blackie: Nachdem ich im Sommer 1995 hier war, um das Album ´Still Not Black Enough´ zu Promoten, flog ich direkt wieder nach Amerika zurück. Im August rief ich dann bei Chris an, obwohl ich von allen Seiten zu hören bekam, warum ich denn nicht mit diesem Album auf Tour gehen würde. Ich fand aber, dass die Zeit nicht reif war für eine Tour. Für meine Person war es an der Zeit, ein Album zu recorden, welches so sein sollte wie ´Kill, Fuck, Die´. Chris und ich schrieben denn 8 Monate an den Songs und ich kann nur sagen, dass eine Idee besser war als die andere. Wir hatten sehr viele kreative Phasen.

Mir viel aber auf, dass sich auf ´Kill, Fuck, Die´ keine einzige Ballade, die eigentlich in den letzten Alben immer zu den Highlights gehörte, vertreten ist.

Chris: Das ist der große Unterschied, in Bezug auf das Songwriting, zwischen mir und Blackie.

Blackie: Das stimmt, aber wir mussten uns irgendwie arrangieren, denn wir wollten dieses Album zusammen auf die Beine stellen. Ich habe auf den letzten Alben (´The Crimson Idol´ und ´Still Not Black Enough´) das verarbeitet, was in meinem Herzen und in meinem Kopf vorging. Zusammen mit Chris konnte ich keine Ballade schreiben wie z.B. ´Hold On´. Ich glaube aber, dass wir mit ´Kill, Fuck, Die´ das richtige Album gemacht haben. Ich will jetzt nicht sagen, dass es vielleicht das Beste ist, aber wir konnten einfach nichts anderes zusammen schreiben.

Wenn man sich das Album anhört, spürt man sofort Hass und Aggressivität.

Blackie: Das war im Grunde auch beabsichtigt, denn Chris und ich hatten in der Vergangenheit einige schlechte Beziehungen gehabt. Auf diesem Album haben wir sehr viele persönliche Erfahrungen verarbeitet. Speziell der Song ´You´ ist eine direkte Antwort für meine ehemalige Freundin. Ich war sehr unglücklich mit ihr.

Das muss eine sehr unglückliche Beziehung gewesen sein, denn schon beim letzten Interview mit Blackie äußerte er sich nicht allzu positiv über seine Beziehung zu einer ehemaligen Freundin. Kommen wir aber doch jetzt zu eurem neuen Bassisten. Mit Michael Duda gibt es einen Wechsel in der Band. Michael Duda ist mir namentlich aber nicht bekannt.

Blackie: Er ist im Grunde auch noch sehr unbekannt. Chris kannte ihn und er meinte dann auch, dass Michael der beste Bassist für unser neues Songmaterial ist. Ja und so kam er in die Band.

Zurück zum Album. Was denkst du, wie die Fans auf das neue Material reagieren?

Blackie: Das ist jetzt schwer zu sagen, denn die Fans haben das Material ja noch nicht gehört. Wir haben bis jetzt auch nur zwei Songs (´Kill Your Pretty Face´ und ´The Horror´) live gespielt. Die Reaktionen waren gut, aber der Grund dafür ist mit Sicherheit der, dass diese beiden Songs zwar sehr heavy sind, aber in das alte W.A.S.P.-Bild passen. Deswegen kann ich da jetzt auch nicht allzu viel zu äußern.

Denkst du denn, dass ihr einige Fans verlieren werdet?

Blackie: Ich schätze schon, dass wir einige Fans verlieren werden. Aber die Songs sind von Chris und mir geschrieben worden. Es war unser Wunsch ein solches Album zu machen, weil wir einfach glauben, dass es an der Zeit ist. Wir hoffen jetzt auf die Akzeptanz unserer Fans. Wir werden aber auch sicher wieder einige neue Fans dazu gewinnen.

Dessen bin ich mir sicher. Wir werden auf den Shows, die im Mai stattfinden sollen sehen, wie es mit der Akzeptanz der Fans ist.

www.waspnation.com

Story: Gisela

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