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ANNIHILATOR

ANNIHILATOR 1996

Regelrecht gespannt war ich auf das neue Album von ANNIHILATOR gewesen. Ich wurde auch nicht enttäuscht, denn mit ´Refresh The Demon´ haben sie wieder einen totalen Hammer auf die Menschheit losgelassen. Jeff Waters, der sich vor kurzem auch in Deutschland, zwecks Promotion für dieses Album, befand, konnte dann auch meinen Wissensdurst über das, was mir so am Herzen lag, stillen. Seid ihr interessiert, dann lest doch einfach weiter.

 

ANNIHILATOR, die sich im letzten September noch auf Tour durch Deutschland befanden, haben nun in dieser kurzen Zeit das neue Album eingespielt. War das Material denn zu dieser Zeit schon fertiggestellt?

– Nein, die Songs waren noch nicht fertig. Aber das Songwriting ging sehr schnell vonstatten, weil ich, bevor die ´King Of The King´-Platte eingespielt wurde, ein neues Studio bei mir im Haus gebaut hatte. Das ist ein sehr großer Vorteil, denn du kannst viel relaxter und somit natürlich auch schneller arbeiten. Ebenso gingen die Recordings sehr schnell über die Bühne, sodass wir demzufolge nicht allzu viel Zeit für unser neues Album brauchten.

Produzierst du denn jetzt in deinem Studio auch andere Bands?

– Ja ich arbeite mit anderen Bands in meinem Studio, aber nur mit Bands, die ich persönlich gut kenne und die noch nicht so sehr bekannt sind. Das Studio liegt nun mal in meinem Haus und da ist es besser, wenn man die Bands kennt. Es soll auch jetzt nicht ein kommerzielles Studio werden.

Der Unterschied zwischen ´King Of The Kill´ und ´Refresh The Demon´ liegt darin, dass Jeff Waters bei ´King…´ alles selber eingespielt hat, außer die Drumparts, die von Randy Black übernommen wurden.

– Die Aufnahmen von ´Refresh The Demon´ waren sehr einfach, denn ich hatte, durch die Aufnahmen zum ´King Of The Kill´-Album, schon sehr viele Erfahrungen sammeln können. Randy Black schrieb zur Hälfte die Songs mit mir und John Bates übernahm die Hälfte der Lyrics. Es war auch das erste Mal für Randy gewesen, dass er am Songwriting für ANNIHILATOR beteiligt war. Ich habe auch dieses Mal wieder sehr viel alleine eingespielt. Es ist einfacher für mich, so zu arbeiten.

Die Unterschiede liegen ganz klar zwischen ´King Of The Kill´, welches auf straighten Metal beruht und ´Refresh The Demon´ das technisch ausgefeilter geworden ist.

– Das sehe ich auch so. Ich würde es als heavier und straighter, aber auch technisch versierter bezeichnen. ´Refresh The Demon´ ist auch nicht so melodisch geworden wie sein Vorgänger. Wir wählen die Reihenfolge auch nicht nach den Lieblingssongs der einzelnen Musiker. Die Reihenfolge ist bei mir immer so, dass ich den heavier Songs den Vorzug gebe. Das sind meistens 5 – 6 Songs. Die restlichen Songs spiegeln dann ein wenig die andere Seite von ANNIHILATOR wieder.

So wie z.B. der siebte Song ´City Of Ice´, der sehr punkig daherkommt.

– Ja er spiegelt ein wenig das Punk-Feeling in uns wider. Bei ´Hunger´ ist das Gitarren-Riffing sehr schlicht, wie es bei AC/DC der Fall ist. Dem Song ´Voices And Victims´ merkt man das ´Bad Image´ mit Rap-Mixes a la BEASTY BOYS, aber auch Melodienbögen, wie sie DEEP PURPLE in ihren Songs haben, förmlich an. Wir haben noch nie einen Song geschrieben der auch nur annähernd so klingt.

Für Jeff war es auch nicht gerade einfach gewesen, nun als Sänger zu fungieren. Es war doch etwas ungewohnt für ihn. Wie sieht es denn heute aus?

– Es ist immer noch nicht einfach, aber so langsam gewöhne ich mich an dem Zustand. Mittlerweile gehe ich schon viel routinierter mit meiner Stimme um. Was mir aber sicher immer noch Schwierigkeiten bereiten wird, ist die Sache mit den Interviews während einer Tour. Man muss denn manches Mal 2 Stunden Interviews geben und das wird in der nächsten Zeit sicher noch mit einigen Problemen verbunden sein. Ich hoffe auch, dass Randy Black, der ja auch einige Songs geschrieben hat, mir einiges an Interviews abnehmen kann. Es war auch eine Umstellung für mich nun auf der Bühne nicht nur Gitarre spielen zu müssen, sondern dazu auch noch zu singen. Ich war bei der ´King Of The Kill´-Tour so vorsichtig gewesen, weil ich immer Angst hatte, dass ich meine Stimme verlieren würde. Das hat sich Gott sei Dank jetzt gelegt. Ich bin viel ruhiger geworden. Ich bin auch sehr glücklich darüber, dass die Nachfrage für unser neues Album so groß ist, denn die Anfragen, die sogar aus Spanien, Japan und sonstigen Staaten, wegen einer Promotour kamen, machen einem sehr zufrieden.

Das Phänomen ANNIHILATOR zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie von Album zu Album immer wieder versucht haben, ohne den straighten Metal außer Acht zu lassen, sich aber trotz allem immer weiter zu entwickeln.

– Richtig, die Alben sind alle unterschiedlich ausgefallen, aber die textliche Seite wird immer düster ausfallen. Die Unterschiedlichkeit, bezüglich der Songs, schreibe ich zum größten Teil meiner verschiedenen Stimmungen in den letzten Jahren zu.

Ich finde auch, dass Jeff Waters den Posten als Sänger bisher am besten gelöst hat, obwohl die anderen ja auch wirklich nicht schlecht gewesen sind.

– Das wird sicher daran liegen, dass ich heute beim Songwriting mehr darauf achte, wozu ich überhaupt in der Lage bin diese Parts auch zu singen. Große Probleme bekomme ich aber heute immer noch bei den älteren Sachen, vor allem bei den Balladen.

Das ist auch ein guter Übergang zur nächsten Frage, denn anders als bei ´King Of The Kill´ ist dieses Mal die Ballade ans Ende gesetzt worden. Nach 10 Heavy Songs bringt einem ´Innocent Eyes´ wieder zurück auf den Boden der Tatsachen.

– Eigentlich sollte an dieser Stelle auch ein heavy Song stehen, aber viele Fans mögen nun mal auch die melodische und balladeske Seite von ANNIHILATOR. Die zwei Gründe das dieser Song auf die CD kam waren erstens die Geburt von meinem zweiten Sohn und zweitens das ich damit meinem Manager eins auswischen konnte, denn er war gar nicht für den Song. Ich habe auch jetzt gehört, dass vor allem in Japan dieser Song sehr gut aufgenommen wurde. Das bestätigt nur zu deutlich, dass ich richtig gehandelt habe. Ich finde auch, dass ich es allen Fans gerecht machen muss, denn viele mögen nun mal die speedy- und heavy-Seite, aber andere mögen eben die melodischere Seite von ANNIHILATOR. Da muss man eben das gesunde Mittelmaß finden und ich glaube, dass uns dies wieder gut geglückt ist.

Das auf jeden Fall, denn ´Refresh The Demon´ spiegelt pure Power wider und wir können uns schon jetzt darauf freuen, wenn uns ANNIHILATOR demnächst wieder mit ihren Live-Gigs beehren werden. Ich für meinen Teil freue mich schon jetzt riesig darauf.

http://www.annihilatormetal.com

Story: Gisela

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