CRYSTAL TEARS

Vor kurzem erhielt ich ein Album, welches mich sofort aufhören ließ. Die Rede ist von der griechischen Band CRYSTAL TEARS, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, den True Metal wieder aufleben zu lassen. Dies kann ihnen auch gelingen, denn ihr Album strotzt nur so vor Vitalität. Einen weiteren Pluspunkt bekommt die Band wegen ihrer Sängerin Nastasa Pandreia, die sich mit ihrem kraftvollen Gesang sehr gut in Szene setzt. Vergesst alles an weiblichem Gesang, denn Nastasa ist einfach nur eine Rockröhre der Extraklasse. Um noch mehr von den Newcomern zu erfahren unterhielt ich mich mit Gitarrist und Bandgründer Chrisafis Tantanozis.
Mit „Choirs Of Immortal“ habt ihr nun euer erstes Album veröffentlicht. Zuvor gab es aber schon zwei Demos, die auf sehr gute Kritiken stieß. Es ist aber doch recht verwunderlich, denn aus Griechenland habe ich bezüglich True Metals noch nicht viel gehört. Kommt das davon, dass die Szene bei euch so klein ist?
– Es gibt im Moment sehr viel Bands in der Underground-Szene, nur haben alle keine offiziellen Veröffentlichungen im Bereich des Heavy Metals in Griechenland. Dafür haben einige härtere Bands, wie z.B. Rotting Christ oder Septic Flesh einen Deal bei uns. Für unsere Richtung sieht es aber sehr schlecht aus.
Das ist eigentlich unverständlich, denn der Sound von euch ist doch sehr melodisch.
– Das ist richtig und wir arbeiten hier auch sehr hart, um die Anerkennungen zu bekommen. Es gibt ja auch sehr gute Produzenten hier, die auch sehr gefragt sind. Nur ist es für Bands aus Griechenland sehr schwierig in den anderen europäischen Ländern die benötigte Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Das stelle ich mir auch sehr schwierig vor, denn die meisten Bands, die hier Alben veröffentlichen kommen aus dem hohen Norden, Amerika oder aus Deutschland. Ich denke aber, dass ihr mit eurem Debutalbum doch die Chance habt auch in diesen Ländern Erfolg zu haben, denn diese Länder und vor allem Deutschland ist ja auch ein sehr wichtiger Markt.
– Das ist richtig und wir sind auch froh, dass wir nun unser Album endlich in Deutschland veröffentlichen können. Das könnte uns natürlich nun auch die Türen zu guten Produzenten öffnen, denn ein wenig mehr Druck hätte unser Album vertragen können.
Na ja, aber es klingt doch sehr gut. Ihr habt das Album ja auch selber produziert, oder?
– Ja, aber das Mastering hat R. D. Liapakis, der ja auch für Mystic Prophecy verantwortlich ist. Er arbeitet auch für Firewind und Eldritch. Er hat sich auch sehr viel Mühe gegeben und wir sind vollkommen zufrieden mit dem Ergebnis. Wir kennen ihn auch nicht persönlich sondern haben nur mit ihm telefoniert oder über E-Mail Kontakt gehabt. Er ist ja auch Grieche, aber er lebt in Deutschland, deswegen auch diese Art des Kontaktes.
Was mich auch an eurer CD sehr beeindruckt hat, ist das Cover-Artwork, welches sehr gut zu den Songs passt. Für dieses Cover konntet ihr keinen Geringeren als Joe Petagno verpflichten, der ja Stammzeichner von Motörhead ist.
– Wir hatten einige Zeichner gehabt, die wir gerne für unser Cover gehabt hätten. Die Wahl fiel dann aber auf Joe Petagno. Wir kontaktierten ihn über E-Mail und er erklärte sich auch bereit. Wir gaben ihm dann unser Konzept und die Ideen die wir selber hatten und er hat das dann aus seiner Sicht sehr gut umgesetzt. Wir sind richtig stolz darauf, dass Joe Petagno sich für uns die Zeit genommen hat und ein solch tolles Cover-Artwork gestaltet hat.
Ein weiteres herausragendes Highlight, welches ich schon in der Einleitung ansprach ist die Stimme eurer Sängerin Nastasa. Auf „Stealer Of Minds“ laufen einem die besagten kalten Schauer über den Rücken.
– Wir sind auch froh darüber, dass wir sie in der Band haben. Nach dem Ausstieg von unserem ehemaligen Sänger dachten wir zuerst, das war es wohl gewesen. Dann trafen wir aber Nastasa und von dieser Zeit an ging es nur noch bergauf. Sie hat aber auch eine tolle Stimme.
Einen Song, den ich an dieser Stelle ansprechen möchte ist „Megas Alexandros“, der ein sehr interessantes Intro besitzt, was einem teils an griechische Klänge erinnert.
– Das klingt aber nur so, denn diese Passage wurde nicht mit originalen griechischen Instrumenten eingespielt. Wir sind auch nicht so die großen Freunde der heimischen Folklore und eigentlich ist dieses Intro nur ein Zufall.
Wer ist denn für das Hauptsongwriting verantwortlich?
– Die meisten Ideen kommen von unserem Gitarristen und er bringt sie dann mit zu den Proben. Danach arbeiten wir zusammen an den Stücken, eigentlich so, wie es bei den meisten Bands ist. Wir haben auch nun fast 12 Monate an dem Album gearbeitet. Hinzu kam aber auch noch, dass wir Probleme im Line-up hatten. Zusätzlich wurden die Songs auch an verschiedenen Orten aufgenommen.
Chrisafis sprach ja am Anfang vom Undergroundstand des Metals. Trotz allem finden doch genügend Konzerte in Griechenland statt. Also ist die Szene ja doch nicht so klein.
– Nein, das ist sie wirklich nicht, aber es geben eben nur größere Konzerte und das macht es für die kleineren Bands eben sehr schwierig. Griechenland ist zwar ein kleines Land, aber trotz allem haben wir im Sommer sehr gute Festivals hier.
Wie sieht es denn mit euren Liveaktivitäten demnächst aus? Habt ihr auch Deutschland auf dem Plan?
– Wir würden sehr gerne in Deutschland spielen. Das müssen wir im Moment aber noch abwarten, denn erstens müssen wir schauen wie sich das Album verkauft und zweitens falle ich erst mal eine Zeit aus.
Was ist passiert?
– Ich muss erst mal meine Vaterlandspflicht erledigen, denn ich gehe zur Armee.
Das ist aber hart.
– Das kannst du wohl laut sagen, aber ich bekomme ja auch Urlaub und somit könnten wir dann auch einige Shows absolvieren.
Das hoffe ich doch auch, denn schon das Album fasziniert, wie soll das denn erst bei den Live-Konzerten werden.
Story: Gisela
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