VICIOUS RUMORS

Nach vier langen Jahren gibt es endlich wieder ein Lebenszeichen in Form einer neuen CD von VICIOUS RUMORS. „Warball“ das 11. Werk der Kalifornier ist ein regelrechter Paukenschlag und kann es mit den stärksten Veröffentlichungen mehr als nur aufnehmen. Auch mit einer Tour hat es sehr lange gedauert, aber Anfang November mischten VICIOUS RUMORS im Vorprogramm von Beyond Fear die Fans richtig auf. So auch in Bochum, wo ich vor dem Konzert mit Geoff Thorpe über das neue Album plaudern konnte.
Als ich hörte, das James Rivera den Posten am Mikro angenommen hatte, war ich mir nicht so sicher, ob das alles so gut wäre. Diese Zweifel wurden aber sehr schnell vernichtet, denn die Songs haben Biss und sind ziemlich düster angelegt. Ist dies nun der neue Weg von VICIOUS RUMORS, sich wieder auf alte Trademarks zurück zu besinnen und wieder powervolle Songs zu schreiben?
– Das denke ich schon, denn wir haben jetzt 2006 und die Zeiten sind auch härter geworden. Wir leben in einer Welt in der die Brutalität immer größer wird. Das färbt sich dementsprechend auch auf den Sound von VICIOUS RUMORS abgefärbt. Das war ein wichtiger Schritt gewesen für die Band.
„Warball“ ist ja ein sehr plakativer Titel. Was steht hinter diesem Kriegsball?
– Hinter dem Titel stehen viele Gründe, aber der Hauptgrund ist die eben genannte Brutalität in der Welt. Die kommt immer mehr ins Rollen und somit kann man sie ganz gut auch mit einem „Warball“ vergleichen. Diese ganzen unnötigen Kriege sind schmerzhaft vor allem für die, die unschuldig sind.
Ich denke auch, dass es in der heutigen Zeit nicht mehr zeitgemäß ist, auf diese Heaviness zu verzichten, denn die Leute brauchen irgendetwas, womit sie sich ein wenig abreagieren können. Der Frust wird ja immer größer.
– Das sehe ich auch so. Dies wird mir auch immer wieder in der letzten Zeit bewusst, wenn wir live gespielt haben. Die Leute geben alles und sind nach dem Konzert wie ausgewechselt.
Wir haben ja jetzt sehr lange auf ein neues Album von VICIOUS RUMORS warten müssen. Du hattest ja einige gesundheitliche Probleme.
– Das stimmt und die haben mich wirklich ziemlich zurückgeworfen. Ich hatte Probleme mit meiner Wirbelsäule in Form eines Bandscheibenvorfalls und musste mich auch zwei Operationen unterziehen. Das war eine richtig heftige Zeit die fast 3 Jahre angedauert hat. Dann musste ich die Band wieder aufbauen und hinzu kommt dann auch noch die Zeit, wo die Songs geschrieben werden mussten.
Jetzt ist aber wieder alles in Ordnung bei dir.
– Es geht und super ist, dass die komplette Band Rücksicht auf mich nimmt und mir hilft, wenn ich mal wieder Probleme bekomme. Ich bin auch sehr glücklich, denn wenn ich heute Menschen im Rollstuhl sehe, kann ich nur dankbar sein, dass mir dieses erspart geblieben ist.
Wie lange habt ihr eigentlich für das Album gebraucht, denn es hört sich sehr spontan an, als wäre es sehr schnell entstanden.
– Wir waren wirklich sehr schnell im Studio. Die Recordings wurden zwischen Februar und Mai gemacht. Das heißt jetzt nicht, dass wir jeden Tag im Studio waren, nein wir haben uns auch immer wieder Tage frei genommen. Ich denke dass es nicht mehr wie 17 Tage waren, die wir intensiv an den Aufnahmen gearbeitet haben.
Gut war auch zu hören, dass Larry Howe wieder zur Band zurückgekommen ist.
– Das ist eine gute Sache, denn er bringt eine gewaltige Portion Feuer mit in den Sound. Er ist nun mal ein großartiger Schlagzeuger und im Moment besser als jemals zuvor. Das denke ich aber auch von den anderen Bandmitgliedern.
Das gilt aber auch für deine Gitarrenarbeit.
– Das sehe ich auch so, denn für mich war es wie ein Befreiungsschlag. Eine solche Spielfreude hätte ich mir und den anderen nicht zugetraut.
Ich habe gesehen auf eurer Homepage, dass ihr des Öfteren auch in Kalifornien einige Shows gespielt habt. Hat sich die Szene ein wenig geändert in Amerika, denn in der Vergangenheit war sie doch sehr trendy.
– Das ist eigentlich immer noch so, aber wenn wir die Shows absolviert haben und die jüngeren Kids uns gesehen haben, waren sie sofort begeistert. VICIOUS RUMORS hat in Amerika eine solide Fan-Basis, die auch treu hinter uns steht. Das ist auch jetzt noch so, obwohl wir schon lange nichts mehr gemacht haben. Nach einer solch langen Zeit, wo es VICIOUS RUMORS schon gibt, haben wir sehr viele Fans bekommen. Es ist immer eine Freude, wenn man auf einem Konzert die Menschen mit unseren T-Shirts sieht. Das ist sehr inspirierend für mich.
VICIOUS RUMORS gibt es jetzt ja schon seit 1979. Was war eigentlich immer das Wichtigste für dich?
– Das Wichtigste war für mich so viel von der Welt zu sehen wie nur irgendwie möglich. Dann so viele nette Leute kennen zu lernen. Mit vielen von ihnen verbindet mich heute eine Freundschaft. Hinzu kommen noch die verschiedensten Kulturen, die man ja immer hautnah erlebt. Das alles macht mich heute stolz und auf solche Erfahrungen möchte ich einfach nicht verzichten. Für mich ist auch der beste Ort immer der, wo ich gerade bin. Das ist eben mein Leben, auf das ich nie verzichten möchte. Ich möchte an dieser Stelle auch dank sagen an alle Fans die uns so sehr unterstützen.
Das sind auch sehr treue Fans.
– Absolut, wir haben wirklich treue Fans und ehrlich ich kann es manches Mal kaum glauben.
Das liegt vielleicht auch daran, dass sie merken, dass ihr es ehrlich meint. Ich bin auch schon von einigen Bekannten gefragt worden, wann ihr endlich wieder auf Tour kommt. Nun ist es ja so weit und die Tour hat ja schon einige Stationen gemacht. Wie waren die Reaktionen von den Fans gewesen?
– Es war unglaublich gewesen und mit einer solchen Reaktion hätten wir nicht gerechnet. Auch nach den Shows war es immer gut gewesen sich mit den älteren Fans und auch neuen zu unterhalten. Wir hatten bis jetzt wirklich eine gute Zeit gehabt.
Das sollte auch so bleiben, denn im holländischen Hellendoorn war es so, dass sie mehr Zuspruch fanden als Beyond Fear. Versprochen hat VICIOUS RUMORS zudem, dass sie im März zusammen mit Agent Steel noch mal zurückkommen werden. Das ist ja nicht mehr allzu lang.
Story: Gisela
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