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DE/VISION

Seit 17 Jahren bringen DE/VISION immer wieder Alben auf den Markt, die ihre Musik jedes Mal auf den Punkt bringen. „Subkutan“ ist deswegen auch der logische Nachfolger des letzten Albums „6 Feet Underground“. Es bewegt sich nämlich in weiter entwickelten elektronischen Gefilden, wie sie nur von dieser Band geschaffen werden können. Um mehr zu erfahren unterhielt ich mich mit Sänger Stefan über das Album und auch anderen Themen.

Die Songs des neuen Albums gehen wirklich unter die Haut, wie der Titel es schon sagt. Ist es euch schwer gefallen solch starke Songs zu schreiben, die so emotional sind?

– Eigentlich nicht, denn der Titel „Subkutan“ ist uns auch erst kurz vor Schluss in den Sinn gekommen. Mir fällt das Songwriting gar nicht so schwer, aber zum Ende hin wird es meistens etwas problematischer. Man will sich ja nicht wiederholen. Dann benötigt man auch immer etwas mehr Zeit um an speziellen Sachen zu arbeiten.

Früher haben DE/VISION keine Gedanken daran verschwendet sich zu wiederholen. Das ist heute nicht mehr so. Wie hoch ist denn eure Erwartungshaltung heute?

– Das ist natürlich höher geworden, denn man versucht immer wieder etwas Neues auszuprobieren. Vor Wiederholungen ist man aber trotzdem nicht gefeit, denn es gibt Sachen, die stecken in einem drin. Ich denke, das ist auch nicht schlimm, denn im Grunde sind das die Erkennungsmerkmale einer Band, die immer gewisse Elemente in ihrer Musik einbringt. Das ist bei uns genauso, aber trotzdem versuchen wir uns immer wieder neu herauszufordern.

Was ja auch jetzt mit dem einflechten von Dance-Rhythmen passiert ist.

– Ja, denn wir liebäugeln schon länger mit solchen Elementen. Dadurch wir es jetzt noch mehr auf den Punkt gebracht haben, ist es offensichtlich. Das Stück „Subtronic“, was ja diesen Clubcharakter besitzt sollte deswegen auch sehr reduziert mit Gesang versehen sein. Wir wollten zusätzlich mit dem Text keine große Message verbreiten, sondern mehr zum Ausdruck bringen, dass man Spaß haben soll. Wir hatten genauso viel Spaß bei der Produktion. Thomas hat den Song gehört und er gefiel im sofort auf Anhieb. Auf diesem Weg können wir den Leuten auch vermitteln, dass wir auch Party machen können.

Das beweist ihr ja auch bei euren Liveauftritten.

– Obwohl es bei den Liveauftritten ja doch noch etwas anderes ist, denn man muss die Leute erst über die Schiene Album zu fassen bekommen. Viele Menschen denken doch, das sind doch diese Düsterknaben oder melancholischen Musiker, die nichts anderes tun als traurige Songs zu schreiben. Dass es so nicht ist, bringen wir am besten mit solchen Songs zum Ausdruck.

Was ja auch sehr gut angekommen ist, war sicher das ihr schon seit Anfang November Pre-Listening-Songs ins Internet gestellt habt.

– Es war so, dass wir uns Gedanken darüber gemacht haben, wie wir im Vorfeld das neue Album am besten promoten können und vor allem den Fans zugänglicher zu machen. Wir wissen von den Fans, dass sie immer etwas länger brauchen, um mit den neuen Songs vertraut zu werden. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung, denn ich persönlich finde es besser, wenn man sich mit einem Album länger befassen muss. Deswegen sind wir auf die Idee gekommen mit der Online-Stellung der Songs. Zum Glück gibt es in Amerika das Online-Portal My Space, wo viele Bands ihre Songs kostenlos das neue Material den Fans zur Verfügung stellen können. Das war richtig gut für uns gewesen, denn wir haben in der ganzen Zeit so viele positive Resonanzen erhalten und sind richtig glücklich darüber, dass wir diesen Weg gegangen sind. Wir wollten den Fans auch nicht nur kurze Einblicke in die Songs geben, sondern es mussten schon die kompletten sein, weil unsere Musik eben ein wenig vielfältiger ist.

Somit haben DE/VISION zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

– Richtig, denn nicht nur die deutschen Fans konnten darauf zugreifen sondern alle Leute hatten Zugang zu den Songs. Hinzu kommt natürlich auch noch, dass man somit auch die Fühler nach Amerika ausstrecken kann.

Ich persönlich finde diesen Weg auch sehr lohnenswert, denn somit kann man sich als Fan schon einen Eindruck von den neuen Songs machen.

– Das Beste an der Sache ist aber, dass man mit den Leuten dann auch kommunizieren kann. So war es uns möglich, unsere Musik den Leuten näher zu bringen und das auch noch auf eine freundliche Art und Weise. Das Portal ist auch wunderbar aufgemacht und ich bin positiv überrascht über diese tolle Möglichkeit, die man Musikern damit zur Verfügung stellt.

Diese Präsenz ist ja auch ganz wichtig, denn mittlerweile sind die Möglichkeiten doch sehr begrenzt.

– Richtig, denn wir sind ja nicht mehr so präsent im TV oder Radio wie in den früheren Jahren und deswegen müssen wir für uns nach anderen Möglichkeiten suchen. Man erreicht in der heutigen zeit einfach nicht mehr so viele Leute wie in den früheren Jahren. Nachdem die Formate VIVA 2 und VIVA geändert wurden, hat man keine Möglichkeit mehr gespielt zu werden.

Der Titel „Subkutan“ bedeutet ja so viel wie „unter die Haut gehend“. Ich weiß ja, dass ihr keine großen Freunde von Konzepten seid. Trotzdem kommt es mir so vor, dass die Texte konzeptionell ausgelegt sind. Liege ich da richtig?

– Nein, denn es bezieht sich mehr auf die Gesamtheit von dem, was wir machen. Wir waren ja schon immer der Meinung, dass unsere Musik etwas Besonderes ist und die uns selber auch unter die Haut geht. Wir haben diesen Titel nun speziell für dieses Album gewählt, obwohl wir es auf unser ganzes Schaffen beziehen kann. Es ist ja auch ein Teil unseres Lebens und deswegen stehen wir  auch emotional hinter den Songs.

Sonst würde man es euch auch nicht glauben. Ich finde man merkt den Stücken die Ehrlichkeit an.

– Richtig, aber da gibt es auch andere Bands, die nur auf Kommerz aus sind. Das ist aber bei uns nicht der Fall, denn wir stehen heute auch noch hinter den älteren Songs. Das war eben eine andere Zeit. Man entwickelt sich ja auch im Laufe der Jahre und in den letzten 17 Jahren hat man persönlich ja auch seinen Horizont erweitert. Trotz allem kann ich mir heute noch die alten Songs anhören, denn sie gehören einfach zu uns, obwohl ich heute nie mehr solche Songs schreiben würde.

Genau diese schönen Songs wird es ab April live in deutschen Clubs geben, denn hach gut 1 ½ Jahren sind DE/VISION auf Tour. Dann können wir endlich wieder in Emotionalität schwelgen.

https://www.facebook.com/DEVISION-24741337633

Story: Gisela

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