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ERIC FISH

Schon seit einiger Zeit hatte ich mir vorgenommen ein Konzert von Eric Fish, Sänger von Subway To Sally zu besuchen. Leider kam immer irgendetwas dazwischen. Nachdem ich mir das neue Album als Solokünstler von ihm angehört hatte, musste ich aber doch mal ein Konzert von ihm besuchen. Ich hatte Glück, denn im März war Eric für zwei Konzerte im Düsseldorfer Cafe Spilles zu Gast. Kurz vor dem Konzert konnte ich mich dann auch mit ihm über einige Dinge unterhalten.

In der kurz bemessenen Zeit hat es Eric Fish geschafft ein richtig emotionales Album mit dem Titel „Zwilling“ zu erschaffen. Warum machst du das mit deinem Soloprojekt? Bist du am Ende mit Subway To Sally nicht ausgelastet?

– Das sehe ich nicht so, denn ich empfinde es mehr als ein Ausgleich. Es ist eine vollkommen andere Angehens weise und beruht eigentlich auf dem, was Subway To Sally auch am Anfang darstellte. Da stand die Publikumsnähe im Vordergrund und das ist eigentlich auch der Hauptgrund, warum ich dieses Projekt gestartet habe.

Ich kann mich da noch gut an die Anfangstage erinnern, wo ihr wirklich fast in jedem Club gespielt habt, wo nur eine Steckdose war. Das ist aber heute ja nicht mehr der Fall.

– Das ist wohl wahr und es war ein regelrechtes Hochspielen. Diese vielen Konzerte sind heute gar nicht mehr möglich, weil die Clubs auch größer geworden sind. Das freut uns auch sehr, aber es wird schon kommerziell.

Das ist ja jetzt mit deiner Solotour anders, denn da absolvierst du deine Konzerte ja in sehr kleinen Clubs auf. Möchtest du dies auch so belassen?

– Es ist ja schon im Laufe der Zeit gewachsen. Obwohl wir es nicht wahrhaben wollen, so hat es doch nun schon seine 4 Jahre auf dem Buckel, wo wir diese Sache nun schon durchziehen. Am Anfang es nur eine Idee oder besser gesagt ein Ausbruchsversuch von mir. Zum ersten Mal habe ich diese Sache durchgezogen nach einem Sommer der alle Rekorde gebrochen hatte. Da gab es Festivals wie z.B. Rock am Ring oder das Wacken Open Air. Da hatte ich zum ersten Mal dieses Gefühl gehabt, das es doch gut wäre die Leute zu spüren. Es ist zwar ein unbeschreibliches Gefühl vor einer solch großen Kulisse zu spielen, aber man sieht zwar die Masse, aber man kann die Leute nicht mehr erkennen. Ich bin dann mit meiner Gitarre und ohne irgendein Konzept losgezogen und habe in kleinen Läden gesungen. Als es den Leuten auch noch gefiel wusste ich, dass eine solche Sache auch gebraucht wird.

Es sind ja jetzt auch Songs, die wesentlich ruhiger sind. Es ist kein Rockkonzert sondern mehr ein Liederabend.

– Das ist genau die richtige Bezeichnung. Wir leben in einer Zeit, wo den Leuten immer mehr Show versprochen wird, ist dies genau der Gegenpart dazu. Als ich dann sah, dass es den Leuten gefiel, habe ich mir darüber Gedanken gemacht. Nach anderthalb Jahren „Selbstfindungsphase“ kamen dann die einzelnen Musiker dazu. Es soll aber nicht so werden, dass ich eine komplette Band habe, denn das ist überhaupt nicht meine Absicht.

Es soll ja doch auch noch immer der Gegenpart sein.

– Da liegt mir auch sehr viel dran. Wir haben dann einen Livemitschnitt von einem Konzert gemacht und diesen dann auf CD gebracht. Dazu hatten wir uns entschlossen, weil die Nachfrage der Fans nach einer CD immer größer wurde. Die jetzige Scheibe „Zwilling“ ist nun die erste Scheibe, wo wirklich nur eigene Stücke drauf sind.

Und dass es den Leuten gefällt merkt man ja auch auf den Konzerten und es wächst ja immer mehr.

– Das war nicht so geplant, aber daran sieht man, dass eine solche Art von Konzerten gebraucht wird. Es kommt bei solchen Konzerten aber viel mehr auf die Räumlichkeiten an denn wir haben schon vor 100 Leuten gespielt und es kam keine richtige Stimmung auf. Dann gab es aber Konzerte vor 50 Leuten und das war eins der schönsten Konzerte die wir gemacht haben. Den Leuten hat es richtig Spaß gemacht und das färbt natürlich dann auch auf uns ab. Man muss es nur schaffen bei den einzelnen Konzerten eine Atmosphäre aufzubauen. Trotz all dem Spaß den wir am Musikmachen haben, möchten wir trotzdem, dass die Leute auch zuhören.

Das ist doch eigentlich auch selbstverständlich.

– Trotzdem, wenn eine große Bar in der Mitte einer Location ist und schon spielt sich alles dort ab und man hat nicht mehr die Aufmerksamkeit der Besucher. Für mich gibt es bei solchen Konzerten nur eine Sache, das Zuhören, denn dann kann man nachher auch sagen entweder es war gut oder nicht.

Das Album trägt den Titel „Zwilling“. Das hat aber mit Sicherheit einen guten Grund.

– Der Grund liegt eigentlich auf der Hand, oder?

Ich denke schon, denn es gibt viele Punkte, wie z.B. deine beiden musikalischen Ausrichtungen, die Anzahl der Besucher, das Feeling auf der Bühne, richtig?

– Genau, denn es schlagen doch zwei Seelen in meiner Brust.

Es ist ja schon enorm, dass du, wenn gerade keine Gigs mit Subway To Sally anliegen, deine Konzerte durchziehst.

– Ich brauch langsam auch schon einen Terminplaner.

Das kann ich mir gut vorstellen. Trotz der Menge an Konzerten, du mit beiden Richtungen durchziehst, wird es doch deine Soloauftritte weiter geben.

– In jedem Fall, denn es macht einfach nur Laune die Leute zu spüren und sie regelrecht zu riechen. Trotz allem muss ich sagen, dass Subway To Sally immer  meine Hauptband sein wird, für die ich alles andere zurückstellen werde.

Um dich wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

– Genau, denn dadurch schöpfe ich wieder meine Kraft für mein Hauptaugenmerk Subway To Sally.

Dann hoffe ich, dass Eric seine Solopfade noch weiter beschreitet, um uns mit seinen beiden musikalischen Genüssen noch sehr viel Freude bereitet. Freude hatten die Fans im Cafe Spilles in jedem Fall, denn 4 ½ Stunden Musik pur ist schon ein wahres Erlebnis.

www.ericfish.de

Story: Gisela

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