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IAN PARRY

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In der schon seit zwei Dekaden andauernden Karriere veröffentlichte Ian Parry Alben mit ELEGY und dem CONSORTIUM PROJECT. Mit diesem Projekt erschuf er die wunderbare und viel gepriesene progressive Rockoper-Trilogie „Terra Incognita“. Zusammen mit befreundeten Musikern bewies er uns, dass er ein exzellenter Songwriter ist, der ein Gespür für tolle Songs hat. Nun endlich gibt es wieder ein Soloalbum von Ian Parry mit dem klangvollen Namen „Visions“. Auf diesem Album bekommt man viel geboten, denn Vielfalt beherrscht die Songs. In einem Gespräch erfuhr ich noch mehr vom Album und anderen Dingen.

10 Jahre ist es nun schon her, dass Ian Parry uns mit einem Soloalbum erfreute. Warum hat es eigentlich so lange gedauert?

– Das hatte viele Gründe. Ich hatte eigentlich die Zeit nicht gehabt, denn nach der Veröffentlichung von meinem letzten Soloalbum „Thru´ The Looking Glass“ 1995 war ich in der Band Elegy involviert. Da Elegy nun mein Hauptaugenmerk war, blieb für eigene Songs keine Zeit mehr. Nachdem es etwas ruhiger um die Band wurde hatte ich die Idee mit dem Consortium Project eine dreiteilige Rock-Oper mit dem Namen „Terra Incognita“ ins Leben zu rufen. Das war sehr arbeitsintensiv. Als dieses Projekt fertig gestellt war, hatte ich dann endlich den Kopf frei für ein neues Soloalbum.

Das Album ist sehr vielseitig ausgefallen und strotzt nur so vor Energie. Leicht angehauchter Metal bis hin zu wunderbaren Balladen und Hardrocknummern sind auf „Visions“ vertreten. Das zeugt von einer großen Offenheit in musikalischer Hinsicht.

– Oh ja ich liebe es mit den Sounds zu spielen und höre sehe viel an Musik. Es ist sehr interessant mit den unterschiedlichsten Stilistiken zu spielen.

Ich finde, dass die melodischen Parts auch sehr gut zu deiner Stimme passen.

– Absolut, denn erst dann kann ich wirklich alles aus meiner Stimme herausholen. Die Reaktionen jetzt auf das neue Album sind alle sehr gut. Selbst aus England, meinem Heimatland habe ich nur gute Reviews erhalten. Das ist aber von Land zu Land verschieden, dem einen gefallen die heavy Songs besser und d4n anderen eben die etwas ruhigeren Songs. Es ist nun mal ein sehr unterschiedliches Album geworden.

Aber gerade das ist doch das Interessante an einem guten Album.

– Richtig und ich persönlich mag auch kein Album, wo alle Songs gleich klingen. Das Problem hier ist nur, dass man zu wenig Airplay im Radio bekommt. Es gibt zum Glück aber einige, die dann auch die Rockecke abdecken. Ein  Webradio aus München ist sehr von der Scheibe angetan und es ist gut, dass auf diesem Weg man doch wieder mehr verbreitet wird.

Diese Internetradios sind auch gute und neue Wege den melodischen Rock oder Metal wieder mehr unter die Leute zu bringen.

– Das ist auch sehr wichtig, denn sonst bekommen es die Leute ja gar nicht so richtig mit. Es gibt sehr viele dieser Webradios mittlerweile und zum Glück werden es immer mehr. Wichtig sind auch die Independent-Labels, denn sie arbeiten viel mehr für ihre Bands als die Major-Labels. Sie haben zwar finanziell ein viel kleineres Budget, aber sie stehen voll hinter einem und machen alles was sie nur können.

Sie schauen auch nur auf den schnellen Erfolg und das schnelle Geld.

– So ist es aber auch bei ihnen gehen die Verkaufszahlen zurück. Wenn dieser Rückgang der Verkäufe noch weiter fortschreitet wird es in Zukunft fast überhaupt nicht mehr möglich sein, Alben aufzunehmen.

Dann sollte man schnell nach neuen Wegen suchen, denn sonst würde uns ja viel entgehen.

– Ich denke, dass demnächst viel mehr in eigenen Studios aufgenommen wird, um so ein wenig der Kosten zu sparen. Auch ich mache so viel wie ich kann alleine. Die Drums wurden von Casey Grillo in Florida aufgenommen und so geschah es auch mit anderen Parts.

Deswegen auch die vielen Studios.

– Es wäre einfach nicht machbar, denn bei so vielen Musikern, die mir bei dem Album geholfen haben, wäre es anders nicht gegangen.

Das Album soll ja auch in Mexiko und Teilen von Südamerika erscheinen. Der nächste Schritt wäre dann vielleicht auch Amerika?

– Wir haben einige Labels in Amerika angesprochen und warten im Moment auf die Reaktionen. Aber auch aus Kanada sind sehr gute Resonanzen gekommen und auch dort versuchen wir nun einen Vertrieb für das Album zu bekommen. Es ist aber nicht einfach in Amerika, denn das sieht man an Bands wie z.B. Kamelot. Ich denke aber, dass Amerika zu fragmentiert ist und ich es sehr schwer haben werde. Metal und melodischer Power-Rock ist eigentlich nicht so richtig angesagt.

Kamelot ist in Deutschland ja auch erfolgreicher als in Amerika.

– Das ist richtig, denn der Markt in Amerika ist einfach übersät mit Bands. Obwohl es hier auch noch reichlich Bands gibt, findet jeder seine Nische. Zudem ist es in Amerika auch sehr schwer Auftritte zu bekommen. Das Land ist zwar riesengroß, aber die Loyalität, wie sie hier in Europa herrscht ist in Amerika nicht vorhanden.

Die meisten Bands die in Amerika touren sind ja auch mehr aus der härteren Gangart.

– Das stimmt, aber auch für progressive Bands gibt es eine gute Nische in Amerika. Ich war mit Elegy und auch dem Consortium Project in Amerika zu einigen Auftritten. Für mich ist es heute von Vorteil, dass ich einige Leute durch diese Auftritte und auch von meinem letzten Soloalbum her kenne.

Nach einem solch starken Album stellt sich natürlich die Frage, wirst du es auch live promoten?

– Ich würde gerne, aber es ist in der heutigen Zeit immer schwierig eine Tour zusammen zu stellen. Dazu müsste ich Musiker finden, die das auch mitmachen würden. Da aber der Live-Sektor im Moment nicht gerade der Beste ist, müssten wir sicher Geld dazu tun. Mal schauen wie das Album jetzt ankommt und dann kann man immer noch darüber nachdenken, aber abgeneigt bin ich in keinem Fall.

Das kann ich mir gut vorstellen, denn man will ja doch die Songs auch, als Musiker, live präsentieren. Hoffentlich klappt es. Ich drück die Daumen!

www.ianparry.com

Story: Gisela

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