News Ticker

SCHANDMAUL

Lange haben uns SCHANDMAUL ja nicht warten lassen. Nach der letztjährigen Veröffentlichung der Live-CD und DVD „Kunststück“ haben sie sich nicht auf die faule Haut gelegt, sondern sofort wieder mit neuen Songs begonnen. Herausgekommen ist „Mit Leib und Seele“, ein Werk, das wohl das reifste der Band ist. Um ein wenig mehr über das Album zu erfahren, traf ich mich mit Sänger Thomas Lindner und Geigerin Anna Kränzlein in Köln.

Der Titel ist Programm auf dem neuen Album. Ward ihr nach der Akustik-Sessions wieder mit Leib und Seele bei der Sache ein neues Album zu erschaffen?

Thomas: Wir sind wieder angekommen im gewohnten Fahrwasser von Schandmaul. Es war ja nur ein Projekt, was wir letztes Jahr durchgezogen haben und es hat funktioniert. Es soll aber nicht zum Tagesgeschäft von Schandmaul werden. Wir sind nun mal eine Rockband.

Ihr habt aber auf dem neuen Album mit noch mehr Stilistiken gearbeitet. So fanden auch leicht jazzige Melodien ihren Platz auf dem Album.

Anna: Es ist in jedem Fall eine Weiterentwicklung bei uns passiert. Gerade Matthias, der ja auch Musik studiert hat, kam mit sehr vielen Ideen an. Auch wir, die ja nun schon sehr viel in Studios gearbeitet haben, konnten uns dementsprechend auch weiter entwickeln.

Thomas: Auf jeden Fall war nichts geplant, sondern es kam wie immer aus dem Bauch heraus.

Das merkt man dem Album auch an. So gibt es Songs die mit richtig fetten Gitarrenriffs versehen wurden und auch solche, die richtig zum Träumen verleiten. Diese Gegensätze sind auch sehr wichtig.

Anna: Auf alle Fälle und genau diese Bandbreite mögen wir ja auch. Wir könnten uns auch überhaupt nicht in eine bestimmte Richtung festfahren.

Thomas: Das wäre uns auch zu langweilig. Wir versuchen gerne immer etwas Neues und bei so vielen Einflüssen, die wir in der Band haben, ist das auch meistens nicht schwierig.

Habt ihr denn erst nach der DVD „Kunststück“ mit dem Songwriting begonnen?

Thomas: Nein, wir haben sofort nach dem Release von „Wie Pech und Schwefel“ wieder mit neuen Songs angefangen. Dann kam „Kunststück“ mit schlappen 9 Monaten Arbeit dazwischen und haben uns dann wieder ans Songwriting begeben. Ende Juli waren dann alle Songs fertig. Arrangiert haben wir die Songs dann auf der Runneburg in einer entspannten Atmosphäre. Wir haben das gemacht um einmal aus dem gewohnten Trott heraus zu kommen. Diese zwei Wochen haben uns sehr viel gebracht. Im Studio haben wir auch anders gearbeitet, denn „Wie Pech und Schwefel“ war uns im Nachhinein doch ein wenig zu steril gewesen. Deswegen haben wir dieses Mal wieder mehr auf das Live-Feeling wert gelegt. Deswegen wurde auch alles sozusagen live eingespielt. Auch beim Mix haben wir Wert darauf gelegt, dass Schandmaul nicht den Wettbewerb der lautesten Band gewinnen will, sondern wollten alles ein wenig weicher haben.

Auf dem Album gibt es ja auch Akustikstücke, die mit den auf den anderen Alben nicht zu vergleichen sind.

Anna: Das kommt sicher daher, dass sich die Jungs teilweise auf den letzten Alben ein wenig gelangweilt hatten und bei einem Akustiksong immer nicht so ganz begeistert waren. Dieses Mal haben sie alle bei beiden Songs richtig was zu tun. Bei „Das Mädchen und der Tod“ haben sie alle ihren Abgehpart und bei „Käpt´n Koma“ hatten sie auch alle ihren Spaß. Das merkt man auch, wenn man die anderen Stücke auf den letzten Veröffentlichungen mit den neuen vergleicht. Sie haben sich, auf den älteren Stücken, nicht wirklich verwirklichen können.

Auf „Mit Leib Und Seele“ sind ja 17 Songs vertreten, eine Menge. War das von Anfang an geplant?

Anna: Es sollten eigentlich gar nicht alle auf´s Album. Wir waren hatten sie alle aufgenommen und wollten dann nur die richtig guten nehmen. Am Ende konnten wir uns nicht entscheiden und somit kamen alle auf das Album.

Thomas: Wir hatten 20 Songs geschrieben und 3 sind dann erst mal wieder beiseite gelegt worden. Geplant waren eigentlich 14 Songs, aber nun sind alle drauf und es ist auch gut so.

Aber genau das finde ich gut, denn es gibt genug Bands, die einem mit 35 – 40 Minuten abspeisen und das finde ich einfach zu wenig. Was mich auch fasziniert hat ist das Cover oder besser gesagt das Booklet eures Albums. Vor allem die Fotos von euch sind richtige Meisterwerke.

Thomas: Wir sind mit einem Kunstmaler und Kunstfotografen befreundet. Die beiden haben sich zusammen getan und dann die Lieder mit ihren Gefühlen interpretiert. Gemeinsam haben sie Fotomontagen hergestellt und diese dann, man kann schon sagen, als Gemälde zusammen gestellt. Diese Bilder bilden den richtigen Bezug zum Titel „Mit Leib und Seele“ genau so wie wir es uns vorgestellt hatte. Es soll den Leuten einfach nur Spaß machen die Musik zu hören und dabei auch noch im Booklet zu blättern.

Es ist auch wirklich eine aufwändiges Booklet, welches wirklich zum Durchblättern animiert. Jetzt aber zu einem anderen Thema, den Fans. Was ich auch immer wieder toll finde ist eure Fan-Nähe. Nach den Konzerten sich noch um die Fans kümmern, das machen nur die wenigstens Bands.

Anna: Es kommt ganz drauf an, denn wenn irgendwann mal was passiert, kann ich mir auch vorstellen nicht mehr so die Nähe zu suchen. Wenn jetzt z.B. mal ein Fan ankommt und meint mich zu umarmen, dann würde ich mir das schon überlegen. Aber zum Glück ist das bis jetzt noch nicht passiert. Man merkt den Respekt der Fans obwohl man doch die Freundschaftlichkeit spürt.

Ich möchte aber noch mal kurz auf eure Tour zur „Kunststück“-DVD zu sprechen kommen. Sie war ja megaerfolgreich. Habt ihr damit gerechnet?

Thomas: Wir hatten ja schon vor der Sache im Cirkus Krone schon eine kleine Tour gemacht und von daher wussten wir, dass es klappen würde. Aber mit einer solchen Resonanz hatten wir nicht gerechnet. Auch der Aufwand alle von Stadt zu Stadt zu bringen war enorm, denn wir waren mit zwei doppelstöckigen Nightlinern unterwegs. Wir waren jeden Tag mit ca. 31 Leuten im Backstageraum und man sollte denken, dass alles ein wenig unkontrolliert sei, aber es war alles sehr entspannt und auf manch kleiner Tour hatten wir mehr Stress.

Jetzt geht’s ja wieder richtig los im Mai.

Thomas: Richtig zuerst im Mai einige Shows und danach fängt erst mal die Open Air Saison an, wo auch schon einiges bestätigt ist. Im Herbst wird dann der zweite Teil der Tour durch deutsche Lande gehen.

Und dann kann wieder richtig gerockt werden. Es macht einfach Spaß auf ein Schandmaul-Konzert zu gehen, denn die Band zieht einem einfach in ihren Bann.

http://www.schandmaul.de/landingpage

Story: Gisela

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.