GENIUS

DANIELE LIVERANI hat sich an einen Traum herangegewagt. Mit der Rock Oper GENIUS hat er ein imposantes Epos über die Träume der Menschen arrangiert. Warum träumt der Mensch und wie entstehen sie. Der italienische Metalrocker DANIELE LIVERANI (Empty Tremor / guitars, bass and keyboards) hat sämtliche Songs geschrieben und GENIUS produziert, mit einem Spezialaufgebot an Künstlern, wie z.B. Mark Boals, Lana Lane, Steve Walsh, John Wetton nur um einige zu nennen. Der erste von drei Teilen „A Human Into Dream’s World“ ist inzwischen veröffentlicht worden.

Wann hast du mit dem Projekt GENIUS begonnen?

– Mit der Story habe ich 1997 angefangen..

Wie kamst du auf die Idee eine Rockoper zu produzieren?

– Die Originalidee habe ich ursprünglich als Erzählung verfasst. Ich schreibe sehr gerne Stories. Aus der Erzählung ist ein kleines Buch geworden. Geplant waren zu diesem Zeitpunkt weder Songs und schon gar nicht eine Rockoper. Dann habe ich  den Drummer Dario Ciccioni kennen gelernt, ein echtes, junges Talent am Schlagzeug. Wir entschieden uns zusammen zu arbeiten, also miteinander Musik zu machen. Mit der Zeit habe ich mich entschlossen, aus meiner Erzählung ein gigantisches Projekt zu machen. Der Schreibprozess war kein Problem …aber ich benötigte viel Inspiration für das gesamte Drum und Dran. Der erste Schritt war ein Instrumentalalbum zu kreieren, das meiner Erzählung folgen sollte. Ich produzierte es 1998. Das war sozusagen der Soundtrack für die Rockoper. Auf diese Weise entstanden achtzehn Songs die den achtzehn Kapiteln nachempfunden waren. Unser Problem war es jetzt, interessante Situationen für die einzelnen Kapitel zu finden. 1999 experimentierten wir an den Kapiteln herum und versuchten halt auch die geeigneten Texte zu entwickeln, um so die tatsächliche Oper entstehen lassen zu können. Es mussten natürlich auch die Charaktere der einzelnen Personen entwickelt werden. So entstanden beinahe 4 Stunden Musik, um die gesamte Geschichte komplettieren zu können. Am Ende hatten wir drei Episoden mit jeweils elf Songs.

Wodurch wurdest du für diese Story inspiriert?

– Das zu erklären ist nicht so einfach. Meine Erzählung handelt von und vom Träumen. Was geschieht im meinem Innersten, wenn ich träume. Wodurch entstehen meine Träume. Es gibt viele Bücher über dieses Thema. So kam ich auf die Idee eine Geschichte zu kreieren, die sich speziell mit dem Thema „Das Träumen“ beschäftigt sollte. Der Traum ist dann auch der Grundcharakter. Was passiert mit mir wenn ich träume, wie sind meinen Empfindungen, welche Gefühle entstehen in mir … was geschieht mit mir. Und so entstand die Phantasiegeschichte GENIUS.

Wie wichtig sind für dich Träume?

– Sehr wichtig. Ich träume sehr viel. Und es entstehen in mir die interessantesten Ideen durch meine Träume. Ich denke Träume sind sehr wichtig für die Menschen. Du kannst gut auf Lösungen von Problemen kommen. Am Spannendsten ist es, wenn du dich am nächsten Tag an deinen Traum erinnern kannst. Für mich ist es ganz schlimm, wenn ich mich nicht daran erinnern kann, was ich geträumt habe, dann fehlt mir etwas. Das ist einer der Gründe, weshalb ich diese Erzählung geschrieben habe – der Versuch, die Situation zu beschreiben, wenn du dich nicht an deinen Traum erinnerst, oder wenn du ihn nicht wirklich deuten kannst.

Wie entstand der Titel GENIUS?

– Nun, eigentlich kam ich durch den Drummer Dario auf die Idee. Er ist so jung und ein Genie als Drummer. Ich habe schon viele Musiker erlebt aber bisher habe ich niemanden kennen gelernt, der so viel Energie und Kreativität besaß. Und so habe ich mir gedacht, wenn jemand mit der Thematik „Traum“ wirklich zurecht kommen würde, dann wäre er ein Genie. So habe ich dem Hauptcharakter den Namen GENIUS gegeben.

Viele bekannte Musiker nehmen an diesem Projekt teil. Wie hast du sie gefunden?

– Ich habe innerhalb der Castings Sänger nach dem Kriterium der Professionalität ausgesucht. Ich brauchte Sänger, die in der Lage waren, den Figuren den Charakter einzuhauchen, den ich mir vorgestellt hatte. Ich musste also Musiker mit einem hohen Niveau einsetzen. Für die Aufnahmen war es absolut wichtig. Um diese Story vermarkten zu können, benötigt man ein gutes Label. Das erste Label war Frontiers Records. Sie haben mich in jeder Hinsicht sehr unterstützt.

Du hast Philip Bynoe als Storyteller eingesetzt. Warum?

– Ich wollte Zwischentexte in der Rockoper haben. Und Philip Bynoe war stimmlich sehr gut geeignet. Die Texte verbinden auf hervorragende Weise die einzelnen Kapitel. Sie kommen meiner Erzählung einfach sehr nahe. Ich denke, der Storyteller verleiht der Geschichte die Originalität und hilft den Zuhörern, sich innerhalb der Story gut zurecht zu finden. Du hast als Zuhörer das Gefühl du liest ein  Buch, das zum Leben erweckt wird.

Du setzt oftmals chorische Sequenzen ein. Warum?

– Für mich waren die chorischen Elemente wichtig zur Unterstützung der Geschichte. Chorische Untermalungen heben Gesangslinien hervor und bringen sie besser und interessanter zu Geltung. Für GENIUS absolut wichtig.

Wie war die Arbeit mit den Musikern an GENIUS?

– Die Arbeit war sehr hart und hat viel Zeit gekostet, aber sie war effektiv, super und interessant. Es hat beinahe ein Jahr gedauert, bis alle Gesangslinien eingespielt waren. Die Sänger sind sehr beschäftigt und arbeiten in aller Welt verteilt. Allein sie zusammen zu bekommen kostete mich viel Zeit und Geduld. Anfang 2000 haben wir mit den Studioarbeiten begonnen. Für die Musikpassagen des ersten Parts benötigten wir ca. 6 Monate, denn für mich war es sehr wichtig einen guten Mix zu produzieren.

Du hast GENIUS selbst produziert.

– Ja. Ich habe GENIUS produziert, der executive Producer war Serafino Perugino. Allerdings wurde aufgrund der Entfernungen in verschieden Studios produziert. So habe ich viele Producer für die Gesangseinspielungen einsetzen müssen. Sie haben sich mit mir abgesprochen bevor die Studioaufnahmen gemacht wurden. Wichtig für mich war jedes noch so kleine Detail. Ich bin da sehr genau und perfektionistisch. Für die fehlenden zwei Episoden ist die Musik der 22 Songs fertig, es fehlen die Gesangsaufnahmen.

Dann warten wir auf die nächsten 2 Episoden von GENIUS. Es werden höchstwahrscheinlich die gleichen Sänger an diesem Projekt teilnehmen. Geplant ist es, die Trilogie in den nächsten 2 Jahren fertig zu stellen.

Gabi Peiter