Hibria

Einige werden die Brasilianer HIBRIA kennen, andere haben vielleicht noch nie von ihnen gehört… Zeit etwas mehr zu erfahren über HIBRIA!
Ihr habt schon Mitte / Ende der 90er-Jahre zusammengefunden und auch einige Demos aufgenommen. Aber euer Debüt Defying The Rules erschien erst 2004. Warum hat es so lange gedauert? Hattet ihr vorher keine Angebote?
– Eigentlich hat es so lange gedauert, weil wir dachten, wir hätten nicht die richtigen Songs für unser Debüt. In den Jahren vor DTR haben wir Demos aufgenommen mit neuen Einflüssen und dann war die Zeit reif und wir haben uns entschieden einige Songs zu überarbeiten und dann DTR 2004 endlich aufzunehmen.
Ihr seid aus Porto Alegre. Gibt es da eine gute Metal-Szene? Oder war es schwierig eine Band auf die Beine zu stellen?
– Die Stadt Porto Alegre ist voll von Bands und die Metal-Szene wird immer besser. Heute gibt es viele kleine Konzerte mit neuen Bands, mehr als vor einigen Jahren noch.
Eure Einflüsse scheinen vom traditionellem Metal und Bands wie Iron Maiden und Judas Priest über Thrash Metal bis hin zum Progressive Metal zu reichen. Wolltet ihr von Anfang an einen derartigen Mix kreieren? Oder hat sich euer Sound über die Jahre so entwickelt?
– Seit wir 1999 im Rahmen der The Faceless In Charge Demo Tour in Europa waren – wir haben in Belgien, Deutschland, Holland, Polen und Tschechien gespielt – und wir habe damit Bands gespielt, die aus der Thrash-Szene, aber auch mit Death Metal-Bands. Es war eine tolle Erfahrung und seitdem hören wir diese Stile auch häufiger und kennen mehr Bands aus den Richtungen. Die Erfahrung war für uns sehr wichtig um DTR zu machen und auch für das Songwriting des neuen Albums The Skull Collectors, das im Dezember erschien.
Warum hat es wieder Jahre gebraucht bis ihr dann The Skull Collectors fertig hattet?
– Es ist uns wichtig, wie die Fans auf die Songs reagieren, ob sie mitsingen. Wenn wir uns das nicht vorstellen können, dann ist der Song noch nicht fertig. Wir haben es so mit den Songs von DTR gemacht und da wir auf TSC genauso stolz sein wollten, wie auf unser Debüt, haben wir es wieder so gemacht.
Bei euerm Debüt habt ihr mit Piet Sielck gearbeitet und dieses Mal war Achim Köhler für den Mix und das Mastern verantwortlich. Warum dieser Wechsel?
– Achim war für uns die richtige Wahl wegen seiner Arbeit mit Bands wie Amon Amarth, Brainstorm, Pink Cream 69 und Primal Fear. Also, wir waren der Meinung, dass er durch die Arbeit mit so unterschiedlichen Bands den richtigen Background hat und so unsere Erwartungen erfüllen kann.
Hat es euch erstaunt, dass euer Debüt in Japan so positive Reaktionen bekam? Es scheint, dass auch euer neues Album The Skull Collectors in Asien gut ankommt…
– Ja, und wir sind sehr stolz darauf. Hibria wurde dort bekannt durch Mund-zu-Mund-Propaganda und für uns ist es auch sehr wichtig, dass die japanischen Fans unsere Musik akzeptieren. Schon vor dem Erscheinen des Albums haben und Fans Nachrichten im Gästebuch von Hibria.com hinterlassen und uns von ihren Erwartungen berichtet. TSC macht sich auch echt gut und schon bald werden wir unsere erste richtige Tour beginnen – Collecting Skulls World Tour – die Tour führt uns auch nach Japan (Osaka and Tokyo), Taiwan (Taipei), China (Hong Kong), Südkorea (Seoul) und es stehen 14 Shows in Kanada an!
The Skull Collectors… Wie lange habt ihr für die Aufnahmen gebraucht? Und gab es mehr Songs, von denen ihr wählen konntet?
– Ich glaube, wir haben so 6 Monate für die Aufnahmen gebraucht… Wir haben nur diese 9 Songs geschrieben und wir haben sehr hart daran gearbeitet, dass sie moderner klingen.
Textlich geht es um wirtschaftliche Probleme, Korruption und schlechte Politik. Wie wichtig ist es euch, dass die Texte eine Message haben? Das ihr nicht den Klischees folgt?
– Unsere Texte drehen sich um unsere Erfahrungen oder um das, was um uns herum passiert. Ich denke, es geht im Grunde um Hass und Rache – und wie man damit umgeht… Ob man die Gewalt weitergibt oder ob man vergibt und so den Kreislauf durchbricht. Jeder, der sich die Songs anhört und die Texte liest, kann sich seine eigene Meinung bilden oder auch das Ganze mit seinem eigenen Leben vergleichen. Der Charakter in den Texten kann auch jemand in unserer Nähe sein.
Es gibt es Video zu Tiger Punch… Warum dieser Song? Und wer hat das Video gemacht?
– Tiger Punch haben wir gewählt, weil der Text quasi die Essenz der Geschichte beinhaltet und erzählt, wie er zum Air Force-Piloten wurde und dann auch zum Söldner wurde. Das Video wurde von einer lokalen Firma gemacht, die Velha Àrvore heißt.
Denkt ihr darüber nach, ein weiteres Video aufzunehmen? Und wenn, für welchen Song?
– Wir haben noch nicht darüber nachgedacht, aber Reborn From The Ashes würde sich sehr gut eignen.
Im Mai / Juni spielt ihr einige Shows in Asien und Kanada. Wart ihr schon einmal dort? Seid ihr aufgeregt wegen der Shows in Asien?
– Oh ja, wie sind schon sehr aufgeregt, den wir besuchen das erste Mal Kanada und Asien. Wir haben schon viel gehört über die asiatischen Fans – und jetzt können wir es endlich selber erleben!
Besteht die Chance, dass ihr noch in diesem Jahr nach Europa kommt?
– Wir versuchen im 2. Halbjahr nach Europa zu kommen, aber es gibt noch nichts genau es. Ein guter Anfang wäre es, die CD zu kaufen und allen Freunden, die unsere Musik mögen könnten von uns zu erzählen. Und sagt den Veranstaltern, dass ihr Hibria sehen wollt! Das hilft uns und so bald wir Konzerte bestätigt haben, findet ihr die Daten auf www.hibria.com
Wo wir gerade über Konzerte sprechen, ich weiß, das ihr demnächst auf einem Festival in eurer Heimatstadt spielt, aber wie sieht es mit anderen Shows in Brasilien aus? Ist es immer noch schwierig in anderen Ecken Brasiliens zu spielen? Es liegt vielleicht nicht nur an den Distanzen, sondern auch daran, dass es in jeder größeren Stadt viele Bands gibt, oder?
– Von allem etwas. Manchmal ist es einfach zu teuer mit dem Flieger in die nächste Stadt zu fliegen. Brasilien ist sehr groß und heutzutage gibt es so viele gute Bands, in jedem Genre und in jeder Stadt. Es ist einfach wichtig, dass es noch mehr Konzerte gibt und Fans, die das zu schätzen wissen.
Mir scheint es, als wenn jetzt häufiger Bands in Brasilien oder anderen südamerikanischen Ländern spielen, richtig?
– Auf jeden Fall! Es gibt hier sehr viele Fans. Man sieht hier viele Fans, die Shirts ihrer Lieblingsbands tragen und völlig ausflippen, wenn sie die Chance bekommen, ihre Lieblingsband live zu sehen.
Ist es durch das Internet und Communities wie MySpace und Facebook – oder in Brasilien Orkut – einfacher geworden die Metal-Fans zu erreichen? Mit den Fans in Kontakt zu bleiben?
– Das Internet ist ein starker Verbündeter der Bands, wenn es darum geht mit den Fans in Kontakt zu stehen – und man kann auch weltweit seinen Bekanntheitsgrad steigern. Es ist eine ungeheure Hilfe. Wir nutzen viele Wege um mit unseren Fans in Kontakt zu bleiben. Unser Gästebuch auf www.hibria.com , aber auch unser MySpace Profil. Es ist einfach toll, die Nachrichten unserer Fans zu lesen und wir versuchen auch allen zu antworten!
Ihr ward schon in Europa lange bevor euer Debüt erschien. Wir kam es? Es muss hat sicher einiges gekostet… Erzähle uns etwas von der Erfahrung!
– Im Jahr 1999 sind wir in Europa getourt und haben 29 Shows in 5 Ländern gespielt – Deutschland, Belgien, Tschechien, Polen und Holland. Wir hatten die Idee, weil wir in unserer Heimatstadt sehr viel Zuspruch von den Fans bekamen und wir wollten einfach wissen, wie uns die Fans in Europa empfangen. Wir haben hart gearbeitet, gespart und dann ging es nach Europa!
Einige Bands sind nach Europa übergesiedelt um häufiger spielen zu können und sich besser zu etablieren… Habt ihr je darüber nachgedacht, Brasilien zu verlassen? Zumindest für einige Zeit?
– Darüber haben wir noch nicht nachgedacht, aber wenn wir die Möglichkeit bekämen um Ausland zu arbeiten oder ein Album aufzunehmen, dann wäre das sicher eine gute Erfahrung für uns.
Gibt es noch etwas Neues, was du uns erzählen kannst?
– Vielen Dank für die Möglichkeit mit euren Lesern in Kontakt zu kommen und wir warten auf Nachrichten von euch in unserem Gästebuch.
Claudia Erhardt
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