News Ticker

HOUSE OF LORDS

Werfen wir unseren Blick im Musikbusiness mal kurz auf Ende der 80iger Jahre zurück. Zu dieser Zeit formierten sich die amerikanische Hardrockszene und brachte Bands wie Cinderella, Winger, Slaughter und wie sie alle hießen zum Vorschein. Darunter war auch eine Band, die sich Kurz HOUSE OF LORDS nannte. Die Band um Sänger James Christian, Keyboarder Gregg Giuffria und Bassist Chuck Wright (Quiet Riot) starteten mächtig, auch hier bei uns in Deutschland, richtig durch. Leider kam dann schon kurze Zeit die Grungewelle ins Rollen und viele der Bands verschwanden in der Versenkung. Jetzt wollen es HOUSE OF LORDS noch mal wissen und veröffentlichten im Mai ihr neues Album „World Upside Down“, dass für mich zum Besten in ihrer Karriere zählt. Zum Festival „United Force Of Rock“ machten sie auch in Ludwigsburg Station und dort hatte ich die Gelegenheit mich mit Sänger James Christian zu unterhalten.

Richtig ist, dass „World Upside Down“ ohne Ende rockt. So agil habe ich HOUSE OF LORDS noch nie gehört.

– Das tut gut zu hören. Schon als ich anfing die Songs für das Album zu schreiben, wusste ich ganz genau wie es klingen sollte. So war das auch damals, als ich mein absolutes Lieblingsalbum „Demons Down“ entstand. Leider ist es damals total verkannt worden, was mir persönlich sehr wehgetan hat. Das Album beinhaltete großartige Melodien, versehen mit kraftvollen Riffs und einer ungehörigen Power. Leider war zu dieser Zeit die Musikszene im Umbruch.

Vor einigen Jahren habt ihr mit „The Power and The Myth“ ja schon mal einen Versuch gestartet, der aber nicht so richtig erfolgreich war.

– Das stimmt, aber das Album spiegelte genau das wieder, was mich auch zu dieser Zeit beschäftigte. Uns wurde aber vorgeworfen, dass die Songs zu alternativ gewesen sind, was ich aber nicht so ganz nachvollziehen kann.

Ich auch nicht so richtig, denn es beinhaltete doch die bekannten Trademarks von HOUSE OF LORDS. Jetzt aber wieder zurück zu eurem aktuellen Album. Denkst du nicht auch, dass die neuen Musiker in der Band die Songs in einem neuen powervollem Gewand darbieten? Ich denke nämlich, dass sie wie eine Frischzellenkur sind.

– Definitiv, denn die Jungs sind einfach spitze. Nimm nur Jimi Bell, der von vielen verglichen wird mit Zakk Wylde und anderen tollen Gitarristen. Ich arbeite jetzt ein Jahr mit ihm zusammen, aber wir verstehen uns blind. Diese Power, die auf dem Album eingefangen wurde wird auf der Bühne durch eine tolle Liveperformance noch verstärkt weitergegeben.

Das kann man bei den Live-Shows sehr gut feststellen und es macht richtig Spaß, mit welcher Freude die Band ihren Auftritt absolviert. Das ist ehrlich und spontan.

– Die haben wir auch auf der Bühne und die Leute bei den Konzerten merken auch, dass es ehrlich ist.

Ich finde, dass Ehrlichkeit in der heutigen Zeit sehr wichtig ist und die Konzertbesucher dies auch ganz gut spüren, ob eine Band Spaß an der Sache hat oder nicht. Apropos Spaß, nach der Veröffentlichung von „The Power and The Myth“ hat es sehr lange gedauert bis das neue Album auf den Markt kam, warum?

– Wir waren zwar auf Tour nach dem Album, aber irgendwie waren die Leute wohl noch nicht so ganz bereit für uns. Die Tour führte uns nach England und Griechenland, wo wir auch sehr gut ankamen, aber der Rest von Europa hatte kein besonderes Interesse. Ich entschied dann erst mal wieder einiges im Alleingang zu machen.

Gutes Stichwort, denn du hast auch die Produktion selber übernommen.

– Ja denn ich weiß eben am besten wie unsere Songs klingen sollen. Ich bin mittlerweile so lange im Geschäft, dass ich mir am meisten vertraue. Die Band vertraut mir in diesem Punkt auch, denn sie waren nach den Aufnahmen auch richtig begeistert und das beweist mir, dass ich alles richtig gemacht habe.

Das in jedem Fall, denn „World Upside Down“ ist ein ehrliches Album ohne Schnörkel und ich denke, dass die Leute in der heutigen Zeit nichts mehr vorgespielt haben wollen. Ich glaube Projekt-Bands gibt es genug und das will man einfach nicht mehr haben.

– Das ist richtig und das bemerken wir auch sehr stark. Vielleicht ist das auch der Grund dafür, dass „World Upside Down“ nun auch in Amerika wieder Airplay erfährt. Die Radiostationen spielen nicht nur die Balladen, sondern auch die härteren Stücke. Ich weiß im Moment noch nicht warum und ich habe auch nie damit gerechnet, aber sie tun es und das macht mich richtig glücklich.

Was habt ihr eigentlich alles so gemacht, seit dem Release im Mai bis jetzt?

– Wir haben einige Shows gespielt, unter anderem waren wir auch beim „Rock Of Ages“ zusammen mit sehr alten Bands wie Uriah Heep und Twisted Sister. Von Uriah Heep war ich total fasziniert, denn das was sie auf der Bühne brachten, davon können sich junge Bands eine dicke Scheibe abschneiden. Einfach Spitze! Dasselbe gilt auch für Sweet.

Ich denke auch, dass diese legendären Helden, die schon seit Ewigkeiten im Business sind, wenn sie mal abtreten, eine große Lücke hinterlassen. Ich sehe keine „Neuere“ Band, die es mal schaffen würden einen solchen Status zu erreichen.

– Das sehe ich eigentlich auch so und diese Bands können auch noch Komplimente austeilen. Dee Snider sagte nach unserer Show zu mir, dass er bei unserem Auftritt eine der größten Rock´n Rollband gesehen hat und das würde wohl keiner von den jüngeren Bands sagen.

Tolles Kompliment! Was macht ihr denn, wenn ihr jetzt wieder nach Amerika geht. Liegt da auch noch eine Tour an?

– Wir werden im November und Dezember in Amerika auf Tour gehen. Wir werden dann mit Tramp´s White Lion zusammen spielen. Dann gibt es eine Headlinershow in Las Vegas und im Anschluss daran werden wir mit Vixen auf Tour gehen.

Dann ist die Zeit ja gut verplant und ich hoffe, dass sie auch wieder mal nach Deutschland vorbeischauen. Ich habe mir noch eine Show in Weert, Holland angesehen, weil ich auf dem „United Force Of Rock“ beim Auftritt von HOUSE OF LORDS leider nicht viel von der Show gesehen habe, denn zu dieser Zeit war ich im Interview mit Kip Winger um von ihm Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Die Show in Weert war vom Feinsten und das merkten die Leute auch, denn sie hatten sehr viel Spaß bei diesem Konzert. Sie ließen HOUSE OF LORDS auch erst nach Zugaben und dem Versprechen, sich nach dem Konzert mit ihnen unterhalten zu können, von der Bühne gehen. Ich freue mich schon jetzt wieder darauf die Band live zu sehen und ich hoffe, dass wir nicht zu lange warten müssen.

http://www.jameschristianmusic.com

Story: Gisela

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.