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HURRICANE

Die amerikanische Band HURRICANE, die sich im Jahre 1985 gründete, bestand aus den Musikern, Sänger Kelly Hansen, Gitarrist Robert Sarzo (Bruder von Rudy Sarzo) und Bassist Tony Cavazo (Bruder von Carlos Carvazo). Leider musste noch ein geeigneter Drummer gefunden werden. Den fand man ich Jay Schellen und die Band war geboren. Nach drei Alben gab es leider Probleme mit ihrem Plattendeal und somit war das vorzeitige Ende gekommen. Mit ´I´m On To You´ schrieben sie sogar ein US-Top 40 Single. Nun nach gut 10 Jahren entschieden sie sich zu einer Fortsetzung der HURRICANE-Ära. Warum, wieso und weshalb versuchte mir Kelly Hansen in einem Telefongespräch zu erklären.

1991 gab es nach drei doch ziemlich erfolgreichen Alben das vorzeitige aus für die Band. Zurückzuführen war dies auf den Bankrott ihrer damaligen Plattenfirma Enigma Records. Gab es sonst noch andere Gründe dafür, denn in der damaligen Zeit war doch der Hardrock ziemlich hoch angesehen?

– Das Scheitern der Plattenfirma war genau zu der Zeit, als der Seattle-Sound sehr stark im Kommen war. Wir hatten mit unserem Sound überhaupt keine Möglichkeit einen neuen Plattendeal zu bekommen, denn alle sprangen auf diesen Zug auf. So mussten wir uns schweren Herzens geschlagen geben.

Jay hatte in der Zwischenzeit mit der UNRULY CHILD eine Band. Wie sah es denn bei dir aus, hast du in der ganzen Zeit „nur“ als Sessionmusiker gearbeitet?

– Nein, denn ich habe das zweite UNRULY CHILD-Album eingesungen. Ansonsten habe ich in einigen Projekten mitgewirkt. Ich bin auch froh darüber, denn aus diesen ganzen Sachen habe ich sehr viel gelernt.

Warum startet ihr denn jetzt ein neues Kapitel von HURRICANE?

– Es gab in der vergangenen Zeit sehr viele Anfragen von Fans, warum wir nicht wieder weitermachen wollten. Wir bekamen so viele E-Mails und in Interviews stellte man uns auch immer wieder diese Frage. Nachdem wir uns, in langen Gesprächen, an neues Material heranwagten, kamen wir zu dem Entschluss, dass wir, wenn ein neues Album entstehen sollte, alles in eigener Regie machen wollten. Wir wollten die Kontrolle über alles behalten, damit uns nicht noch einmal so etwas passiert wie 1991. Dadurch das wir unser Album auch selber produziert haben, konnten wir dem Material auch eine frischere Note verpassen. In der Vergangenheit war es doch so, dass wir immer auf Produzenten hörten und im Endeffekt waren wir nicht so recht glücklich mit dem Ergebnis. Es gab doch wirklich in den 80iger Jahren Alben, den der gewisse Kick gefehlt hat. Wir haben großes Glück gehabt, dass Frontiers Records unsere Meinung verstanden hat.

Ich glaube auch, dass die Leute bei Frontiers ein Ohr für gute Hardrockmusik haben, denn in der letzten Zeit gab es sehr viele Veröffentlichungen, die dem heutigen Zeitgeist entsprechen.

– Man darf einfach nicht in der Vergangenheit leben, man muss positiv in die Zukunft schauen, denn wenn man dies nicht macht, braucht man erst gar nicht anzufangen.

Ist der Grund für dieses frische Hardrockalbum erstens die Produktion und das Mixen, was ihr selber übernommen habt, oder die Tatsache, dass Jay und du in vielen Projekten involviert wart?

– Ich denke, dass beide Gründe sehr ausschlaggebend für das Album waren. Wir brauchten nicht mit Produzenten zu diskutieren, sondern konnten das Material so aufnehmen, wie wir es wollten. Wir haben ja in der vergangenen Zeit in den unterschiedlichsten Projekten mitgewirkt und man bekommt bei diesen Arbeiten ein vollkommen anderes Gespür für unsere Art von Musik. Es hat uns auch sehr viel Spaß gemacht, denn wir brauchten eben auf keinem zu hören. Zur damaligen Zeit war es so, dass jeder, der mit uns zu tun hatte, in die damaligen Alben mit einbezogen werden wollte. Sei es Management, Produzenten oder die Plattenfirma, alle hatten sie Mitspracherecht. Das war zeitweise ziemlich stressig und wir hatten im Grunde den Kopf nicht so richtig frei gehabt. Das war jetzt ganz anders, denn wir hatten die Möglichkeit, erstens die Zeit selber zu bestimmen und zweitens die Songs so aufzunehmen, wie wir es wollten. Das war ein sehr relaxtes arbeiten.

Aus aktuellem Anlass möchte ich jetzt auf ein Thema kommen, was nichts mit der Musik zu tun hat. Da Kelly aus Amerika kommt, interessiert es mich doch, wie die amerikanischen Mitbürger den Angriff auf das New Yorker World Trade Center erlebt haben und was die Menschen dort so denken. Ich für meinen Teil bin sehr geschockt und kann es bis heute noch nicht begreifen, dass es solch kranke Menschen überhaupt gibt.

– Die amerikanischen Mitbürger waren schockiert über das, was in New York passiert ist. Ebenso waren wir überrascht, wie schnell die ganze Welt ihre Anteilnahme ausdrückten, indem sie ihre Loyalität den Amerikanern über, bekundeten. Für mich persönlich ist es unfassbar, wie Menschen solche Terroranschläge verüben können. Es ist der blanke Wahnsinn, von dem diese Menschen befallen sind, die solche Anschläge verüben. Diese Menschen sind wirklich krank und es ist nicht mit dem Namen „Heiliger Krieg“ zu entschuldigen. Es ist überhaupt nicht zu entschuldigen, wenn unschuldige Menschen sterben müssen.

Ich selber habe diesen Angriff auch am Fernseher verfolgt, denn am nächsten Tag bin ich zu meinem Urlaub, mit dem Flugzeug aufgebrochen. Es war schon ein ungutes Gefühl.

– Das kann ich mir vorstellen und so ganz unkritisch war es ja wohl auch nicht. Ich kann nur daran denken, dass bei dem Anschlag auf das World Trade Center so viel Staub und Schmutz freigesetzt wurde, dass man bis heute überhaupt nicht absehen kann, welche gefährlichen Stoffe überhaupt in diesem enthalten sind. Da können sich krebsbildende Substanzen freigesetzt haben und man kann das ganze Ausmaß dieser Tragödie noch gar nicht absehen. Ich hoffe nur, dass die Welt wieder ihren Frieden findet und diese menschenverachtenden Anschläge sich nicht mehr wiederholen.

Wie siehst du denn nun die Absagen von einigen Bands, die ihre kompletten Touren, nicht nur in Amerika, gecancelt haben?

– Ich kann die meisten Bands verstehen, denn die Angst vor weiteren Anschlägen ist nun mal da. Ich denke jetzt nicht, dass „kleinere Bands“ davon betroffen wären, aber Stars wie BON JOVI oder ähnliche, kann ich voll und ganz verstehen. Ich muss dabei aber auch bemerken, dass unser normales Leben weitergehen muss, aber so wie es vor dem 11. September war, wird es nicht mehr werden. Darüber sind wir Amerikaner uns alle einig.

Dem kann ich nur zustimmen, denn auch für mich hat sich die Welt total geändert und ich glaube nicht nur in Amerika ist die Angst vor neuen Anschlägen vorhanden. Hoffen wir nur, dass die Drahtzieher in der nächsten Zeit gefasst werden, damit wir alle in Ruhe und Frieden leben können. Aber kranke Menschen gibt es genug auf der Welt.

Story: Gisela

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