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KELLY KEAGY

„I´m Alive“ so der Titel des neuen Soloalbums von Night Ranger Sänger Kelly Keagy. Das neue Album ist im Gegensatz zu „Time Passes“ wesentlich rougher ausgefallen. Die Songs klingen sehr natürlich und haben den Biss und vor allem die Melodie, die Rocksongs beinhalten sollten. Über 5 Jahre liegen nun zwischen den beiden Soloalben, in denen sich doch sicher einiges ereignet hat. Was mir Kelly so alles zu erzählen hatte, könnt ihr nun nachlesen.

Man hat ja solo lange nichts mehr von dir gehört. Was hat sich denn in den letzten, fast 6 Jahren, alles ereignet?

– Wir haben sehr lange mit NIGHT RANGER getourt, denn wir waren in Japan und haben jedes Jahr in Amerika eine Tour gestartet. Dann war ich auch sehr fleißig im Songwriting. Für das neue Album von NIGHT RANGER habe ich fast ein Jahr gebraucht. Das neue Album soll auch in diesem Jahr veröffentlicht werden.

Wenn man sich das Album „I´m Alive“ anhört, dann stellt man sofort ein totales Live-Feeling fest. War dies dein Wunsch gewesen?

– Das war der wichtigste Punkt im Vorfeld gewesen. Dies kam daher, dass ich sehr enttäuscht von einigen meiner favorisierten Band gewesen bin, weil sie ihre Alben einfach überproduziert hatten. Das hatte dann auch zur Folge, dass sie diesen Sound live nicht mehr bringen konnten. Das ist etwas, was ich überhaupt nicht mag, denn ich möchte genau das einfangen, was ich auch live auf der Bühne vortragen will. Das ist in jedem Fall ehrlicher und vor allem gerechter den Fans gegenüber. Was hat man von Songs, wenn sie live nicht funktionieren.

Durch dieses Live-Feeling klingen die Songs ehrlich und man merkt, dass sie wirklich von Herzen kommen. Das ist auch in der heutigen Zeit sehr wichtig, denn die Fans merken so etwas sofort.

– Das sehe ich genauso und so etwas hat keiner verdient. Deswegen war mit dieser Punkt auch sehr wichtig. Für mich ist es zudem auch noch einfacher, denn auf diesem Wege konnte ich wesentlich mehr Emotionen und Stimmungen einfangen. Das geht aber bei einer glatt gebügelten Produktion verloren und das ist nicht mein Ding. Eine solche Arbeitsweise führt dann auch noch dazu, dass man wesentlich schneller ist. Es wird eben alles auf die Basis reduziert, aber daraus resultiert im Endeffekt ein ehrliches Produkt.

Auf „I´m Aive“ befinden sich auch 13 Songs, von den keiner ein Ausfall ist. Zudem bemerkte ich beim Anhören, dass auch einige moderne Passagen in den Songs eingebaut wurden.

– Das ist für mich als Musiker auch sehr wichtig, denn man entwickelt sich ja auch im Laufe der Jahre. Für mich ist Stillstand ein Rückschritt. Für mich ist es egal, denn es zählt nur, dass ein Song gut ist.

Das ist auch meine Einstellung und dann ist es mir auch egal aus welcher musikalischen Richtung er kommt. Du hast ja auf diesem Album wieder auf die Hilfe von einigen bekannten Musikern zurückgegriffen. Darunter auch Reb Beach. War er auch am Songwriting beteiligt?

– Nein, aber er hatte freie Hand beim Einspielen der Gitarrenparts. Ich mag seine Art Gitarre zu spielen und deswegen war es für mich wichtig ihm auch kein Limit zu setzen. Ich habe schon einmal vor ein paar Jahren auf einem Album von ihm mitgewirkt. Da habe ich dann als Schlagzeuger fungiert und habe einen Song mit eingesungen.

Richtig, denn im Grunde ist Kelly Keagy ja eigentlich Drummer, aber mit einer tollen Stimme ausgestattet. Was mich auch interessiert war der Titel „I´m Alive“. Hat der eine spezielle Bedeutung?

– Es steckt keine direkte Bedeutung dahinter, aber wir haben einen Song für den neuen „Rocky“-Film geschrieben. Jimmy meinte dann zu mir, dass wir diesen Song „I´m Alive“ nicht auch auf das Album nehmen. Das geschah dann auch und somit wurde er für Sylvester Stallone und für mich geschrieben. Ich finde auch, dass dies ein guter Titel ist, denn ich lebe ja auch noch.

Und Sylvester Stallone lebt auch noch.

– Ja und mit seinen 61 Jahren in einer bestechenden Form.

Ich möchte noch mal auf die Songs zurückkommen. Spiegelt sich diese Natürlichkeit auch in den Texten der Songs wieder?

– Ja, denn es sind wirkliche Gefühle, die in den Texten verarbeitet wurden. So handelt der Song „Half A World Away“ von den immensen Stürmen und der furchtbaren Tsunamie-Katastrophe die vor zwei Jahren in Asien passiert ist. Das sind alles Sachen, die mich unheimlich aufwühlen und wenn ich so etwas schreibe, kann ich solche Sachen gut verarbeiten.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine richtige Befreiung ist, denn die Nachrichten, die wir in den letzten Monaten zu hören bekamen waren wirklich manches Mal Horrornachrichten.

– Genau und ich bekomme den Kopf am besten frei, wenn ich die ganzen Sachen zu Texten verarbeite. Es sind aber nicht nur solche Sachen wovon die Texte handeln, denn Beziehungskisten können ja auch ziemlich belasten.

In jedem Fall, aber die Musik ist eben eine gute Therapie. Die Songs vom Album klingen einfach nach einer Live-Performance. Wie sieht es aus? Denkst du, dass du mit dem Album auf Tour gehst?

– Das möchte ich wirklich sehr gerne. Wir arbeiten auch daran, denn ich persönlich stehe auf dem Standpunkt, wenn man schon ein Album aufnimmt, sollte man dies auch live präsentieren. Ich würde auch gerne in Europa touren, aber das bleibt alles noch abzuwarten.

Warst du denn schon mal auf Tour in Deutschland?

– Ich war erst zweimal auf Tour in Deutschland. Das erste Mal war Ende der 80iger Jahre im Vorprogramm von Foreigner und dann vor einigen Jahren für zwei Promotionauftritte mit Kip Winger. Ich würde gerne mal wieder in Deutschland auftreten.

Ich würde mir die Songs auch gerne live anhören und ich hoffe nun wirklich dass es Kelly Keagy schafft in Deutschland und im Rest von Europa diese tolle Scheibe live vorzustellen.

https://www.facebook.com/KellyKeagyMusic

Story: Gisela

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