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LANFEAR

Mit „Another Golden Rage“ steuern die Heilbronner LANFEAR schnurgerade auf Erfolg, denn das Album weist eine eindeutige Steigerung gegenüber dem letzten Album „The Art Effect“ auf. Mit diesem überzeugten sie nicht nur die Presse, sondern auch ihre Fans. Um mir noch mehr Einblick in das Album zu verschaffen, unterhielt ich mich mit Gitarrist Markus Ulrich.

Eigentlich hätte ich nicht mit einem neuen Album gerechnet, denn bei unserem letzten Interview vor knapp 2 Jahren sagtest du mir, dass ihr nicht die schnellsten Songschreiber seid.

– Das war nicht allzu schwierig, denn es liegen ja doch fast zwei Jahre zwischen den Alben. Wir haben uns dies auch so vorgenommen und unser nächstes Album wird es auch sicher erst in zwei Jahren geben. Zwei Jahre sollten drin sein, denn sonst gerät man vielleicht doch in der heutigen Zeit zu schnell in Vergessenheit.

Das ist auch eine gute Zeit, denn wenn man jedes Jahr ein Album veröffentlicht, wird auch der Druck zu stark.

– Das auf jeden Fall und unter Zeitdruck Songs schreiben, ist meistens nicht so förderlich für die Qualität der Songs.

Das merkt man an eurem Album, denn die Qualität ist wirklich exzellent. Vor allem ist es wesentlich vielseitiger geworden, denn durch Einsatz von verschiedenen Stilistiken wirkt es sehr frisch.

– Das ist richtig, denn sie softeren Songs sind noch softer geworden und im Gegensatz dazu die sind harten Stücke noch härter geworden.

Mir gefällt vor allem der Song „Eclipse“ denn der wurde durch orchestrale Parts wird am Ende aber doch die Härte ein wenig gemildert.

– Das ist richtig, denn das Stück ist ja wirklich heavy, aber durch diese Parts wird das alles ein wenig entschärft. Das sollte auch so sein, denn durch das Konzept, was dahinter steckt, verlangte das einfach. Das bezieht sich auch auf die Anordnung der Songs, aber live würden wir sie nie in dieser Reihenfolge darbieten.

Es geht ja auch mit dem Titelsong richtig ab.

– Das Lied ist auch als Opener geschrieben worden, denn es sollte knallhart beginnen. Die ersten fünf Stücke sind ja auch die härtesten auf dem Album. Normalerweise hätten wir noch was hartes ans Ende gestellt, aber durch dieses textliche Konzept, war dies nicht möglich. Zur Mitte des Albums hat die Story nämlich ihren Höhepunkt erreicht. Das heißt jetzt nicht, dass die Story schlecht wird, aber es geht dann konzeptionell eher etwas ruhiger zu.

Du erwähntest gerade das Konzept. Bei unserem letzten Interview gab es ja den Song „The Artefact“ und du sagtest, dass ihr dieses Song textlich weiter ausarbeiten würdet. Habt ihr dieses in die Tat umgesetzt?

– Ja das haben wir weiter fortgeführt. Der Song „The Artefact“ erzählt in groben Zügen die Geschichte, die wir nun ausführlich behandelt haben. Es wird jetzt aber nicht eine Handlung beschrieben, sondern immer nur das, was gedacht oder gefühlt wird. Man kann das so erklären, dass jeder Abschnitt vom Song „The Artefact“ ausführlich in mehreren Stücken behandelt wird. Es ist aber keine erzählte Geschichte, wie z.B. eine Fantasy-Story. Wir wollten auch nicht mit aller Gewalt ein Konzeptalbum schreiben und deswegen hänge ich es auch nicht so sehr an die große Glocke. Wenn es jemand erkennt oder vermutet ist das in Ordnung

Ich muss aber jetzt doch noch mal auf einen Song zu sprechen kommen, nämlich „Eternally“. Dieser wurde mit Saxophon-Parts versehen. Das ist aber doch sehr ungewöhnlich für einen Metalsong.

– Das ist richtig, denn für eine Metalband ist das doch sehr ungewöhnlich. Wenn man sich in diesem Genre umhört, wird das Saxophon zu 50% als meistgehasste Instrument genannt. Man kann sich das einfach nicht vorstellen. Es war auch nicht geplant, aber wir haben im Studio gemerkt, wenn man vor dem zweiten Chorus noch ein Stück einbaut, baut sich noch mehr Atmosphäre auf. Dann einigten wir uns auf ein Solo, aber ich wollte keine Akustikgitarre, denn das hätte zu diesem Stück einfach nicht gepasst. Unser Produzent einte dann mehr im Spaß, dass wir doch ein Saxophon nehmen sollten. Ich fragte ihn dann sofort, ob er jemand kennen würde und schon war die Sache klar.

Ich finde dieser Part passt sehr gut dazu.

– Das finden wir auch, denn dadurch entwickelt sich noch mehr Wärme. Es ist ja ein ziemlich kühler Song und eine Akustikgitarre hätte diesen Eindruck noch verstärkt. Es ist ja auch eine schöne Melodie, welche durch das Saxophon erzeugt wird. Das Problem ist nur, die meisten verbinden mit dem Saxophon Free-Jazz und können sich deswegen einen solchen Einsatz nicht vorstellen.

Ebenfalls ungewöhnlich für Metalbands mit leicht progressivem Einschlag ist der Einsatz von Grunzgesang in einem Song, wie es bei „Shades Of Black“ der Fall ist.

– Uns reizt eine solche Sache immer wieder und wir wollen eigentlich unseren Rahmen so weit wie möglich halten. Den Gesangspart auf diesem Song steuerte unser Bassist zu, der aber nach einigen Malen genug hatte, weil er sich vorkam als hätte er einen Frosch im Hals. Es reichte aber für diesen Song.

Das letzte Album hat ja sehr gut abgeschnitten. Was hat sich eigentlich seit dem letzten Release bei euch getan in Bezug auf Tour.

– Wir haben eigentlich nur vereinzelt Auftritte gehabt, obwohl es besser gewesen wäre, dass wir eine komplette Tour absolviert hätten. Das sieht jetzt auch noch nicht so gut aus, denn es muss ja auch irgendwie passen. Wir werden aber jetzt sicher erst einmal ein paar Auftritte selber organisieren und hoffen dann doch noch auf eine Tour mit aufspringen zu können.

Das wünsche ich LANFEAR auch, denn ein solches Potential wollen sie uns doch live wohl nicht vorenthalten.

Story: Gisela

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