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LEFT HAND SOLUTION

Seit 1991, durch Jocke Mardstam (guitars) gegründet, existiert die schwedische Band LEFT HAND SOLUTION in der Musikszene. Nach einigen Veränderungen innerhalb der Formation setzt sich LEFT HAND SOLUTION wie folgt zusammen: Mariana Holmberg (vocals), Janne Wiklund (guitar), Erik Barthold (drums, vocals, keyboards, acoustic guitar) und Peter Selin ( bass, acoustic guitar). Sie haben sich ganz dem Gothic Metal verschrieben und jetzt mit „Light Shines Black“ ihr neustes Album veröffentlicht. Erik gab mir interessante Informationen über die Band und über die Scheibe „Light Shines Black“. 

Wie viele Alben habt ihr produziert?

– Wir haben vier Alben veröffentlicht. 1993 und 1994 zwei Kurzalben: „Metal North“ und „Shadowdance“ und zwei Vollalben: „Fevered“(1996) und das Neueste „Light Shines Black“.

Eigentlich seid ihr eine vierköpfige Band, aber bei „Light Shines Black“ habt ihr noch einen fünften Mann als Gastmusiker enagiert. Warum?

– Wir machen einen Unterschied zwischen der Live-Situation und der Studio-Situation. LEFT HAND SOLUTION ist eine vierköpfige Band bei Live Auftritten, beim Einspielen im Studio ist es besser mit zusätzlichen Musikern zu arbeiten. Es war in der Vergangenheit immer ein Problem, mit wenigen Musikern die Songs zu produzieren.

Warum habt ihr euch LEFT HAND SOLUTION genannt?

– Man könnte sagen: die linke Hand für mehr Eingebung. Auf die eigenen Gefühle zu achten oder auf die eigenen Gedanken für die Lösung von Problemen zu hören im Gegensatz zu der rechten Hand, die eher kopflastig ist. Es könnte ein Statement sein – wie Menschen denken. Einfach genauer in sich hinein zu horchen.

Wann habt ihr mit der Produktion von „Light Shines Black“ begonnen?

– Das ist schon lange her, als wir mit dem Album anfingen. Ich glaube das war im Dezember 1998. Wir brauchten nur knapp eine Woche um den Grundstein zu legen – die Gitarre, das Schlagzeug – die Basis halt. Dann kam der Produzent und fand, unsere Songs brauchen mehr Keyboards. So kam es zu dieser langen Produktionszeit … das Einspielen von „Light Shines Black“ hat in der Tat viel zu lange gedauert … danach entstanden die Texte der einzelnen Tracks, inzwischen war es Ende 2000. Dann gab es noch einige Probleme innerhalb der Produktion – es kostete immer mehr Zeit. Wir haben aufgrund der langen Produktionszeit nach ca. einem Jahr einige neue Songs eingespielt, weil die anderen Stücke inzwischen für uns schon zu alt waren. Dann hatte unser Produzent keine Zeit, er hatte andere Projekte, sodass sich das Produktionsende immer weiter hinauszögerte. Zum Schluss kam „Light Shines Black“ im Februar 2001 auf den Markt.

Wer ist verantwortlich für die Musik und wer für die Texte?

– Bei dem Album „Fevered“ schrieb ich die meisten Songs und praktisch die gesamte Lyrik. Die anderen Bandmitglieder brachten so nach und nach recht viele Ideen für die Musik und die Texte mit ein, so dass bei unserem letzten Album „Light Shines Black“ alle in irgendeiner Form an Musik und Lyrik beteiligt waren. Es macht irgendwie deutlich mehr Spaß, wenn alle an der Songproduktion mitwirken.

Wodurch werdet ihr inspiriert?

– Die Texte, sofern ich sie schreibe, entstehen nicht unbedingt dann wenn ich sehr glücklich bin. Eigentlich bin ich dann ich der Schaffensphase, wenn ich depressiv bin. Dann habe ich die besten Ideen für gute Texte. Ich kann mich dann sehr gut an meine niedergedrückte Stimmung erinnern, an meine unerfüllte Hoffnung. Bei der Musik weiß ich vorher nie so ganz genau, wie sie letztendlich wird. Es ist wie ein Versuch, halt eine Inspiration des Augenblicks die im Probenraum entsteht.

Ist so auch der Name des Albums entstanden „Light Shines Black“?

– Genau. Es geht dir nicht gut, du hast das Gefühl unendlich tief zu fallen. Du bist alles andere als glücklich. Der Titel „Light Shines Black“ soll diese Art von Stimmung ausdrücken – ich denke, das dieser Titel eine Menge über unsere Texte aussagt.

Viele eurer Songs sind recht düster und traurig – …

(lacht)… ja, das ist richtig…

… hast du vom Gemüt her immer so ein Down-Feeling!

– (lacht) Nein, nicht immer – und im Moment nicht. Ich schreibe nur Texte, wenn ich mich sehr schlecht fühle, aber es gibt natürlich auch gute Zeiten, aber dann schreibe ich halt nicht. Dann mache ich andere Dinge, schönere Sachen.

Bei „Light Shines Black“ habt ihr verschiedene Metal-Stile kombiniert. Was hat euch dazu bewogen?

– Ich weiß es eigentlich nicht wirklich. Wir hören alle eine sehr unterschiedliche Art von Musik. Ich höre praktisch alle Arten von Metal zu Jazz und POP Music, unser Gitarrist z.B. hört sich sehr gerne heavy Metal, Death Metal Music an, so kommt es zu der Unterschiedlichkeit, zu der Vielfältigkeit. Ich denke, dass durch unsere verschiedene Sichtweise unsere musikalische Kombination zustande kommt.

Die Melodielinie liegt ganz klar in der Lyrik, wohin gegen die Musik die Melodie einbettet. Warum?

– Wir versuchten eine Art von Musikbett zu kreieren. Eine heavy Atmosphäre in den Gitarren und die Melodie in der Stimme. Wir mögen das sehr, diesen Kontrast. Wir versuchen mit Hilfe des Keyboards eine Art von träumerischer Atmosphäre aufzubauen. Das ist für unsere Songs nicht unbedingt notwendig, es macht aber die Stücke spannender.

Interessant ist auch die Gegensätzlichkeit der klaren, tiefen Stimme von Mariana und die Aggressivität der Gitarre. Was war die Inspiration?

– Das ist beim Einspielen einfach so entstanden. Die Aggressivität in den Riffs konträr zu der Stimme. Bei unserem Album „Fevered“ war Marianas Stimme von der Tonlage etwas höher. Ich habe die Songs auf sie zugeschrieben. Doch in der Zwischenzeit hat sich ihr Gesang deutlich verändert – sie singt jetzt so, wie sie die Texte empfindet. Wenn sie singt, dann interpretiert sie die Texte. Sie findet ihren eigenen Ausdruck. Ihre Stimme ist sehr gut.

Sie erinnert mich ein wenig an Eurythmic’s.

– Das stimmt. Sie ist ein großer Fan von den Eurythmic’s. Daher spielten wir den Song „Missionary Man“ ein. Es war ihre Idee.

Welche Pläne habt ihr für die nächste Zeit?

– Ein neues Album in erheblich kürzerer Zeit zu produzieren und in den nächsten Wochen einige Gigs.

Musik ist für LEFT HAND SOLUTION eine Form ihren Frust, ihre Ängste zum Ausdruck zu bringen und sie sind bereit sich auf musikalische Experimente einzulassen.

Mit „Light Shines Black“ ist LEFT HAND SOLUTION ein hervorragendes Album gelungen. Ich denke, wir werden noch einiges von ihnen hören.

Gabi Peiter

 

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