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MANOWAR

Bei MANOWAR polarisieren sich die Meinungen, entweder man liebt sie oder man hasst sie. Darum haben sie sich aber noch nie Gedanken gemacht, was auch mehr als gut ist, denn nur so kann man ehrlich sein. Mit ihrer Art die Musik zu präsentieren konnten sie in den letzten Jahren voll punkten, denn die Zahl der Besucher eines Konzertes von ihnen wurde stetig größer. Das beweist uns doch, dass sie auf dem richtigen Weg sind. Wie die Fans hinter der Band stehen konnte man beim Konzert zusammen mit HOLY HELL und RHAPSODY OF FIRE in der mit 7000 Besuchern gefüllte Dortmunder Westfalenhalle eindrucksvoll nachvollziehen. Kurz vor dem Konzert hatte ich noch die Gelegenheit mich mit Drummer Scott Columbus über das neue Album zu unterhalten.

Bei „Gods Of War“ handelt es sich um ein Konzeptalbum, welches vom Gott Odin handelt. Wie ich gelesen habe, soll dies der Beginn einer Reihe von Konzeptalben sein?

– Das ist der Plan, aber es gestaltet sich doch sehr schwierig ein solches Album zu schreiben. Nicht allein wegen der Musik, denn auch die Story soll ja auch stimmen. Das bereitete auch sehr viele Probleme, aber wir wollten eben keine halben Sachen abliefern.

Das ist auch sehr lobenswert denn ein solches Album hätte man MANOWAR auch sehr übel genommen. Was mir aber sofort auffiel war die doch sehr klassische Ausrichtung der Songs. Vor allem das Intro „Overture To The Hymn Of The Immortal Warriors“ ist ja richtig pompös, fast schon wie eine Oper. War eine solche klassische Ausrichtung von Anfang an geplant gewesen?

– Geplant war es nicht, aber wenn man sich die Story anschaut, dann bemerkt man doch die unterschiedlichsten Gefühle, die bei den Songs zum Tragen kommen mussten. Man kann das Album auch sehr gut mit einem Film vergleichen der vor einem abläuft. Durch die verschiedensten Abläufe brauchten wir natürlich auch unterschiedliche musikalische Untermalungen und deswegen wurden dieses Mal auch sehr viele klassische Elemente eingesetzt. Für uns machte es in jedem Fall Sinn mit dieser Ouvertüre  anzufangen, denn am Schluss folgt dann sozusagen als Abspann der Song „Hymn Of The Immortal Warriors“.

Auch finde ich diesen Weg gut gewählt, denn es macht die Erwartungshaltung für den Metal wesentlich größer, denn man wartet förmlich darauf.

– Das ist richtig und ich finde das auch ganz gut, obwohl es von vielen kritisiert wurde.

Ihr seid aber doch Künstler und man sollte euch diese Freiheiten doch einräumen, denn es steckt eine Menge Arbeit hinter einem solchen Werk. Wie lange habt ihr denn für „Gods Of War“ gebraucht?

– Wir haben Ende 2005 angefangen die Songs zu schreiben. Es kamen dann aber auch noch sehr viele andere Sachen, wie die Texte, hinzu, die doch sehr zeitaufwendig waren. Im Ganzen haben wir gut ein Jahr für das komplette Album gebraucht. In diese Zeit fiel dann auch noch unglücklicherweise der Unfall von Karl Logan, der uns dann mit den Recordings auch wieder zurückwarf, denn er konnte nichts machen. Dafür spielt er heute aber wieder besser wie vor seinem Unfall.

Wer weiß, wofür dies gut war.

– In jedem Fall für seine Art Gitarre zu spielen, denn er ist einfach heute eine Klasse für sich. Aber ich möchte noch mal auf die lange Zeit zurückzukommen. Wir wurden von vielen Leuten gefragt, warum dauert das alles immer so lange bei uns. Ich kann dann nur sagen, wenn man einen Baum im Garten hat, der braucht auch viel Zeit um zu wachsen.

Man muss ja auch immer noch bedenken, dass ihr auch sehr viel auf Tour gewesen seid und dies ja auch sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat. Auch habt ihr sicher eine ganze Weile für die Texte benötigt, denn es mussten ja sicher viele Bücher gelesen werden um eine solch kompakte Story zu schreiben.

– Joey hat sich für die Texte sehr viel Mühe gegeben und es dauerte sehr lange, bis er endlich alles fertig hatte. Er ist auf diesem Gebiet mehr als 100%ig. Bei ihm muss alles stimmen. Ich kann aber auch die Fans verstehen, die sehnsüchtig auf ein neues Album warten, aber dieses Mal brauchten wir eben so lange, denn ein solches Album braucht nun mal auch seine Zeit damit es gut wird. Wichtig war auch für uns, dass wir alle zufrieden waren, denn wenn ein Album im Laden steht, kann man nichts mehr ändern.

Ich habe ja auch versucht mich in eurem Booklet ein wenig schlauer zu machen, aber leider kann ich die Sprache der Runen nicht wirklich entziffern. Wie kamt ihr auf eine solche Idee?

– Sind die nicht cool, aber es passt wunderbar zu der Story. So etwas haben wir noch nie gemacht, aber es hat auch sehr viel Arbeit gemacht. Man kann sich das „normale“ Booklet aber auf unserer Seite www.manowar.com  als PDF-Datei herunterladen, damit man auch die Story lesen kann.

Es ist wirklich eine tolle Idee, aber leider bin ich nicht so fit im Runenlesen. Das ist aber typisch für MANOWAR, einfach mal was anderes machen.

– Alle anders zu machen wie andere das mögen wir. Wir legen aber auch sehr viel auf die „kleinen Details“, denn die sind manches Mal wichtiger wie die Songs. Ken Kelly, der ja schon seit dem Album „Fighting The World“ die Cover für uns kreiert hat mal wieder einen tollen Job gemacht. Joey gab ihm das Konzept für die Story und er hat es dann ganz toll umgesetzt.

In jedem Fall, denn MANOWAR sind ja auch berühmt für ihre erstklassigen Booklets. Wie sieht es denn im Moment für euch in Amerika aus, denn ihr wart ja doch hier in Europa angesagter als in eurem Heimatland.

– Das hat sich doch zum Glück ein wenig geändert. Es gibt eine richtig gute Fanbase in Amerika. Du musst wissen, der amerikanische Markt ist sehr trendorientiert und wir machen nun mal keine Trendmusik. Aber wir sind nun mal eben beständig und genau das belohnen uns die Fans mit ihrer Treue und die Base wird immer größer und sie stehen zu 100% hinter uns. Leider ist das Album in Amerika noch nicht veröffentlicht und ich hoffe nur, dass die Fans es mögen und wir dort auch noch eine Tour machen können.

Also gibt es noch keine Pläne für die nächste Zeit?

– Sicher ist, dass wir einige Festivals in Europa spielen werden. Danach wollen wir in jedem Fall auch eine Amerika-Tour bestreiten, aber das wir wohl noch etwas dauern. Wir sind aber optimistisch.

Das bin ich auch und ich hoffe, dass wir jetzt nicht wieder 5 Jahre auf ein neues Album warten müssen.

– Das wollen wir auch nicht, denn es war doch eine zu lange Zeit ohne Album und in der heutigen Zeit ist das nicht gerade ungefährlich.

Scotts Wort in unsere Gehörgänge, aber ich denke auch dass es nicht mehr so lange dauert. Hoffentlich gibt es auch bald wieder eine Show von MANOWAR, denn wer das Konzert auf Tour verpasst hat, der war selbst schuld und hat jede Menge versäumt. Eine Show wie ich sie lange nicht mehr gesehen habe, einfach toll.

www.manowar.com

Story: Gisela

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