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THE 69 EYES

Es war einmal in Finnland… So beginnen sehr viele Geschichten, auch die der Band THE 69 EYES Anfang der 90iger Jahre. Seitdem hat sich viel getan, denn sie veröffentlichten in der Zwischenzeit 8 Alben und nun steht das neue Album „Angels“ auf dem Plan. Auch soundmäßig hat sich viel getan. Als Punkband gegründet entwickelten sie ihren Stil immer weiter und zu den Roots kamen dann noch Metal und Gothik, der den Songs das gewisse Etwas verlieh. Mit ihrem neuen Album gehen sie aber wieder ein wenig zurück zu ihren Roots und genau das ist das faszinierende an dem Album. Vor ihrem Auftritt in der Kölner Live Music Hall unterhielt ich mich mit Drummer Jussi 69 über das neue Werk der Finnen.

Zuerst muss ich doch auf die Tatsache eingehen, dass „Angels“ in der ersten Woche schon Platz 1 in den finnischen Charts innehatte. Überraschend war das wohl nicht gewesen, oder?

– Wir waren trotz allem überrascht, denn man kann es heute nicht mehr als so sicher hinstellen. Die letzten Alben gingen auch sofort auf die 1, aber da es so viele Veröffentlichungen gibt war ich sehr glücklich darüber. Ich habe gerade auch gehört, dass es fast den Goldstatus erreicht hat.

Womit man ja wieder mal auf dem richtigen Weg zu Platin ist. Verdient hätte es „Angels“ in jedem Fall, denn der Sound kommt doch wieder sehr punkig rüber. Habt ihr euch wieder auf eure Roots besonnen?

– Das stimmt, denn wir haben die Songs auch sehr schnell geschrieben. Da wie den Punk nun mal im Blut haben ist es auch ganz natürlich, dass er immer wieder durchkommt. In der heutigen zeit passen auch solche Songs wesentlich besser, denn die Zeiten haben sich auch geändert und sind härter geworden.

Trotz allem habt ihr euch 3 Jahre mit dem Album Zeit gelassen.

– Das kam daher, dass wir fast ausschließlich auf Tour waren. Im Jahre 2005 haben wir in über 17 verschiedenen Ländern gespielt, dass mir heute die ganzen Namen der Länder nicht mehr einfallen. Wir sind von Brasilien nach Japan gegangen und haben dann auch noch 2 Touren in Amerika gespielt. Da geht die Zeit schnell vorbei, aber wir lieben es live zu spielen.

Das ist ja auch der Hauptgrund, dass man Alben aufnimmt, man will sie live präsentieren.

– Das ist auch unser Ziel. Ich kann heute sagen, dass ich schon so viel gesehen habe, wie es vielleicht nur wenige in ihrem ganzen Leben schaffen werden. Ich liebe es auch in der Welt herum zu reisen und fremde Menschen und vor allem Kulturen kennen zu lernen.

Auf dem Album befindet sich ein Stück mit dem Titel „Frankenhocker“, der auf einem Horror-Film aus den 90iger Jahren basiert. Wer hatte den die Idee diesen Song zu machen?

– Eigentlich basiert nur der Titel auf dem Film, den im Grunde dreht sich der Song um Leute auf der Strasse. Wir fanden nur den Titel so cool. Aber auch der Song ist richtig cool geworden.

Das komplette Album ist cool, denn es ist sehr vielseitig geworden und bezieht sich wieder mehr auf die Roots von THE 69 EYES.

– Das sehe ich auch so und die Songs drehen sich ja um das Thema Hollywood. Nimm nur „Angels“ der in Bezug zu „City Of Angels“, also Los Angeles steht. Wir glorifizieren aber nicht nur Hollywood, sondern gehen sehr kritisch mit der Stadt ins Gericht. Denn dort ist wirklich nicht alles Gold was glänzt und es zählen nur Brüste und perfekte Haut und Körper. Die Sounds sind auch nicht auf Hollywood ausgerichtet, denn schon bevor wir mit dem Songwriting begannen, war uns klar, dass es wieder rockiger werden würde. Sie sollten einfach auch unsere Show, auf der wir wirklich schnellen Rock spielen, widerspiegeln. Deswegen haben wir uns auch wieder ein wenig auf unsere Roots besonnen.

Neben der Band THE 69 EYES habt ihr ja auch sonst ein sehr interessantes Leben. So spielst du ab und zu den DJ und warst auch schon in Deutschland unterwegs.

– Das ist eine willkommene Abwechslung für mich. Wenn man mit der Band auf Tour ist, dann fühlt man sich ausgelaugt nach der langen zeit. Durch meine DJ-Tätigkeiten kann ich dann wieder neue Kraft schöpfen um mich wieder der Band zu widmen.

Jyrki 69 hat sich mehrere Betätigungsfelder gesucht. Da wäre zum einen sein Comic-Buch „Zombie Love“.

– Damit hat er seinen Phantasien freien Lauf gelassen. Er hat somit sehr viele Eindrücke verarbeiten können, die wir auf Tour erlebt haben. Er ist da ein sehr kreativer Kopf, der immer was zu tun haben muss.

Zusätzlich ist er noch zum UNICEF-Botschafter für Finnland ernannt worden. Ein sehr soziales Amt.

– Ich wünschte Jyrki könnte nun dein Gesicht sehen. Wir haben auch so geschaut, aber im Grunde ist es eine Ehre für ihn und er nimmt diesen Posten sehr ernst. Wir sind auch sehr stolz auf ihn, denn sein Engagement ist wirklich fantastisch. Wenn du mich fragen würdest ob ich dieses Amt ausführen könnte, ich müsste mit einem klaren nein antworten. Er macht sehr viel für die UNICEF. So war er schon in Kenia und gab Kindern Unterricht die HIV positiv sind. Es erfüllt ihn richtig und wir wegen seiner Arbeit als Botschafter für die UNICEF sehr stolz auf ihn und unterstützen ihn wo wir nur können.

Obwohl die soziale Sache und der Rock´n Roll ja sehr unterschiedliche Gebiete sind.

– Es ist wirklich wie Tag und Nacht, aber es ist eine große Herausforderung für ihn, die er bis zum jetzigen Zeitpunkt sehr gut meistert und die ihn vor allen Dingen sehr erfüllt.

Zurück zu THE 69 EYES. Woher stammt eigentlich der Name „Hollywood Vampires“?

– Das ist ein Albumtitel von den LA GUNS, welches ich glaube 1986 veröffentlicht wurde. Als wir die Band trafen kamen wir auch auf den Titel zu sprechen und danach wurde uns klar, dass wir sehr viele Gemeinsamkeiten haben und so entstand dann der Name „Helsinki Vampires“, mit dem wir uns eben identifizieren. Es begann als Spaß, aber mittlerweile ist es ein Attribut von uns geworden, denn im Grunde sind wir doch auch „Vampires“.

Was haben die „Helsinki Vampires“ denn noch so alles geplant?

– Vor den Festivals steht eine Tour in England an. Dann folgen natürlich die Open Airs und danach stehen Touren in Amerika, Europa und natürlich in Finnland auf dem Plan. Wir sind also noch sehr lange „On The Road“.

Eine Sache, die der Band sehr viel Spaß bereitet und uns natürlich auch, denn emotionsgeladene Shows, sie sie von THE 69 Eyes präsentiert werden gibt es leider nur noch selten. Mehr Infos unter:

http://www.69eyes.com

Story: Gisela

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