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MOONSPELL

MOONSPELL zählt leider immer noch zu den unterbewertetsten Bands in der Metal-Szene. Die innovative Art, wie sie ihren Gothic-Metal darbieten ist schon einzigartig. So auch auf ihrem, im letzten Jahr erschienenen Album „Memorial“. Jetzt ein Jahr nach Veröffentlichung hatten wir endlich die Gelegenheit sie live bei uns zu sehen. Im Essener Turock stand ein Konzert auf dem Plan und somit hatte ich Gelegenheit ein wenig das letzte Jahr Revue passieren zu lassen und auch ein wenig über die Zukunft von MOONSPELL in Erfahrung zu bringen. Drummer Mike Gaspar, der mit seinem exzellentem Drumming schon seit den Anfangstagen die Platten veredelt hatte auch viel zu erzählen.

 „Memorial“ ist ja nun schon seit einem Jahr veröffentlicht. Hat sich in der Zwischenzeit sehr viel bei euch ereignet?

– Es ist sehr viel passiert. Wir haben das erste Video in Belgrad gedreht und wir hatten sehr viel Spaß bei der Produktion. Wir hätten dieses Video ja auch in Portugal drehen können, aber im Endeffekt waren wir froh, dass wir dies dann doch in Belgrad gemacht haben, denn die Arbeiten verliefen relaxt und sehr friedvoll. In Portugal hätten wir uns auch nicht so auf den Dreh konzentrieren können, weil immer wieder Bekannte oder Fans zum Dreh gekommen wären.

Ihr seid ja auch kurz nach der Veröffentlichung sofort auf Platz 1 in den Charts eingestiegen.

– Das war auch eine große Überraschung für uns, denn damit haben wir im Entferntesten nicht gedacht. Es war eine große Ehre für uns, denn dies hat eine Metalband in Portugal noch nie geschafft. Dann wurden wir auch in den großen Fernsehstationen Berichte von uns gezeigt, womit wir überhaupt nicht gerechnet hätten.

Das ist auch sehr ungewöhnlich und hier in Deutschland wäre das undenkbar.

– In Portugal eigentlich auch, aber irgendwie konnten sie die Augen nicht mehr vor uns verschließen. Die Berichte wurden auch alle zur besten Zeit nämlich abends gegen 20.00 Uhr ausgestrahlt. Wir haben nur da gesessen und konnten es einfach nicht glauben.

Das kann ich mir vorstellen, denn das ist wirklich großartig und brachte wohl einen großen Schub nach vorne für MOONSPELL. Ich denke aber dass die Metalmusik doch auch in Portugal immer noch zum Underground zählt.

– Schon, aber sie wächst immer mehr. Dadurch dass so große Bands wie Metallica und Sepultura sehr bekannt sind in Portugal wächst die Szene stetig. Ein anderes Problem ist aber, dass Portugal ein kleines Land ist.

Ihr habt im November den MTV-Award als bester Live-Act in Portugal gewonnen. Was war das für ein Gefühl für euch?

– Das war eine spannende Sache, denn als wir von der Nominierung erfuhren sahen wir dass wir zusammen mit Hip Hop- und Pop-Bands auf der Liste standen. Wir haben im Traum nicht daran gedacht, dass wir den Award gewinnen könnten. Leider konnten wir an der Verleihung des Awards nicht teilnehmen, weil wir zu dieser Zeit gerade in Amerika auf Tour waren. Wir waren darüber auch sehr traurig, aber es bestärkt uns in unserer Musik. Das beweist, dass Metal nicht mehr so im Underground ist.

Amerika ist glaube ich auch ein guter Markt für MOONSPELL, denn dort habt ihr schon des Öfteren getourt.

– Wir waren schon 7mal in Amerika. Leider haben wir nicht den großen Erfolg dort, aber die Fangemeinde wird dort immer größer. Wir haben dort aber den Exoten-Bonus, der ja auch schon anderen Bands geholfen hat. Ebenso gilt dies auch für Russland, wo wir ja auch schon waren. Die Leute sind dort richtig cool und freuen sich auf Konzerte.

Obwohl man diesen Exotenbonus auch auf Deutschland mit Sicherheit beziehen konnte, was sich aber doch in den vergangenen Jahren geändert hat. MOONSPELL veröffentlichen nun schon seit über 10 Jahren immer wieder tolle Alben.

– Das ist richtig, aber die meisten der Leute können die Stimmungswechsel der einzelnen Alben nicht so richtig nachvollziehen. Das ist aber nun mal unsere Art, wir schreiben Songs nach unseren jeweiligen Gefühlslagen.

Was ja auch künstlerisch vollkommen korrekt ist, denn sonst wäre sie ja auch nicht ehrlich.

– So sehen wir es auch. Das ist ein wichtiger Punkt bei uns und im Endeffekt müssen wir ja auch zufrieden mit unserer Musik sein.

Ebenso künstlerisch ist auch das Video zu „Luna“ geworden. Es handelt sich um ein animiertes Video.

– Wir wollten unbedingt ein zweites Video machen, aber das Problem war, dass nicht so viel Geld zur Verfügung stand. Glücklicherweise kennen wir einen Künstler der in solchen animierten Videos ziemlich gut ist. Wir waren auch sehr froh, als wir erfuhren, dass er ein großer Fan von Metal ist. Er machte sich dann auch sofort an die Arbeit den Song umzusetzen und wir waren sehr überrascht was am Ende dabei herausgekommen ist. Es ist wirklich ein traurig schönes Video geworden.

Bei dem man seinen Gedanken freien Lauf lassen kann, denn durch den Selbstmord und wenn sich alles mit Blut tränkt erwächst wieder neues Leben. So habe ich es interpretiert.

– Das kann man durchaus daraus ableiten, aber jeder kann sich im Endeffekt seine eigenen Gedanken darüber machen. Ich finde, dass dieses Video MOONSPELL von einer ganz anderen Seite zeigt.

Nach einem Jahr kann man eigentlich nachfragen was die nächste Zeit bringt. Ist vielleicht wieder ein neues Album in Planung?

– Wir arbeiten schon an neuen Songs, aber dadurch wir sehr viel auf Tour waren ist bis jetzt noch nicht viel aufgenommen worden. Dies soll im Herbst geschehen und der Plan ist eigentlich, dass im nächsten Frühjahr das neue Album veröffentlicht werden soll. Bei uns ist das ja auch immer so, dass wir in Stimmung sein müssen um neue Lieder schreiben zu können.

Aber auf einige Festivals werdet ihr ja auch sicher in Deutschland vertreten sein.

– In jedem Fall, denn das lassen wir uns nicht entgehen.

Entgehen lassen sollte man auch nicht, sich eine Show von MOONSPELL anzuschauen. In Essen gaben sie wirklich alles, obwohl das Package nicht so richtig zum Sound von MOONSPELL passte. Dafür waren die Fans am Ende zufrieden und ich auch. Jetzt freue ich mich schon auf neue Konzerte dieser Band, der man doch noch mehr Beachtung schenken sollte.

https://www.facebook.com/moonspellband

Story: Gisela

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