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PAIN

„Musik ist alles für mich!“, so die Aussage von Peter Tägtgren. Er gilt als ein Phänomen im Business, denn mit Hypocrisy und dem atmosphärischen Deathmetal hat er sich einen großen Namen in der Metalszene gemacht. Auch an anderen Sachen, wie Produzentenjob, oder die Verfeinerung von Sounds mit Hilfe von Computertechnologien, hat er sich herangewagt, denn Stillstand ist für ihn ein Rückschritt. So gründete er auch Mitte der 90iger Jahren seine Band PAIN, mit der er mittlerweile 5 Alben veröffentlichen konnte. Auf dem neuen Album konnte er seinen Sound noch weiter entwickeln, aber dazu möchte ich lieber Peter selber zu Wort kommen lassen.

Ich mag persönlich melodische Songs, aber an Härte darf es jedenfalls nicht fehlen. Das fand ich auf dem neuen Album „Psalm Of Extinction“, denn der vielseitige Sound hat sehr viele Industrialanleihen. War dieses Spiel mit dem Sound wichtig für dich?

– Das ist sehr wichtig für mich, denn ich kreiere einen Sound. Dazu experimentiere ich sehr viel herum und am Ende muss jeder Song ein eigenes Klangbild haben. Das ist eigentlich der wichtigste Punkt für mich, denn ich mag kein Album, was von Anfang bis Ende gleich klingt.

Kommt diese Experimentierfreudigkeit vielleicht auch dadurch, dass dein Vater Synthesizer und Moogs selber baute und sie auch benutzte und du dadurch den Zugang zur elektronischen Welt bekamst?

– Das kann schon sein, obwohl ich da ja noch ein Kind war. Trotzdem hat mich dieser verrückte Krach schon sehr fasziniert. Da war ich aber noch in Sounds wie sie Kiss oder Judas Priest gemacht haben involviert. Ich würde aber trotzdem behaupten, dass mein Vater den Grundstein gelegt hat, denn sonst hätte ich mich sicher nicht den Sounds von später Deathmetal öffnen können. Ich habe die Keyboards und alles was dazu gehört praktisch in die Wiege gelegt bekommen.

Du produzierst ja auch Bands. Kommt dir dabei dein musikalischer Background, der ja sehr vielfältig ist zunutze?

– In jedem Fall, denn ich liebe es neue Sounds auszuprobieren und Bands, die ich bis zum jetzigen Zeitpunkt produziert habe, waren immer sehr zufrieden. Ich bewege mich gerne am Abgrund und jede Produktion oder auch das Songwriting ist immer eine Gratwanderung für mich.

Das Album ist wirklich außerordentlich gut geworden, denn es besitzt neben den schon erwähnten melodischen Parts auch noch die aggressiven Teile. Ich denke, dass dies der richtige Sound für die heutige Welt ist, denn sie ist ja doch auch teilweise sehr aggressiv und hart.

– Es ist auch schwer in der heutigen Zeit klarzukommen. Man muss das Geld zum Leben verdienen und das ist für viele nicht so einfach, denn die Arbeitslosigkeit wird immer größer. Ich verbinde die Musik auch immer mit meinen persönlichen Angelegenheiten, denn auch ich habe Probleme. Ich setze mich dann hin und versuche diese dann in meinen Texten und Kompositionen zu verarbeiten. Das kann aber leider nicht jeder und deswegen wird die Welt immer aggressiver. Dieses Schreiben ist für mich eine gute Selbsttherapie.

Textlich möchte ich den Song „Computer God“ hervorheben. Wovon handelt er genau?

– In der heutigen Zeit stehen überall Computer. Man kann Geld verdienen oder auch verlieren mit dem Computer. Das Schlimme daran ist aber, dass man sich von diesem Computer immer mehr abhängig macht und dies sollte man einfach nicht zulassen. Ich brauche auch Computer z.B. für mein Studio oder um mit E-Mails mit Freunden und Bekannten in Verbindung zu stehen, aber man sollte nicht abhängig werden und die sozialen Kontakte nutzen.

Du hast auf dem neuen Album auch Gastmusiker. So spielt Motörhead-Drummer Mikkey Dee die Drums beim Song „Zombie Slam“. Dieses Stück ist auch ein richtiges Highlight für mich auf dem Album.

– Und ist auch das erste Video vom Album, welches kurz vor der Veröffentlichung in den Medien zu sehen gab.

Das Video wurde ja auch mit Ralf Strathmann, einem sehr bekannten  Videoproduzenten, der schon für Videos für Apocalyptica und Children of Bodom und Bilder für Aerosmith und HIM, gemacht hat.

– Das war schon ein Erlebnis, denn der Dreh wurde in Los Angeles gemacht. Das Video basiert auf einen regelrechten Zombiefilm mit den Klischees, dass die Freude verschwindet und der Mond aufgeht. Es ist aber im Grunde mehr ein Film aus dem Genre Science Fiction. Es macht richtig Spaß dieses Video anzusehen, es ist fast wie ein kleiner Film, aber kein typisches Metal-Video

Aber kein richtiges Horror-Streifen.

– Nein auf keinem Fall, denn der Spaß steht immer im Vordergrund. Es ist ein Film mehr in der Art von dem Film „Scary Movie“.

Du hast das Album ja auch alleine eingespielt, denn schon in frühen Jahren hast du das Spielen aller Instrumente erlernt.

– Ich spiele zwar viele Instrumente, aber nicht alle so gut. Ich denke, dass ich ein guter Drummer bin, denn das war mein Hauptinstrument, was ich schon im Alter von 7 Jahren erlernt habe und sehr gut beherrsche.

Es ist ja auch ein gutes Instrument um Aggressionen abzubauen.

(Peter lacht) Dem kann ich nur zustimmen, denn als ich mit dem Schlagzeug spielen begann, habe ich mich nur darauf konzentriert und habe keine anderen Leute mehr verprügelt. Es macht mir einfach Spaß immer was Neues zu erlernen.

Du bist ja ein richtiger Workoholic, denn außer der Musik produzierst du noch Bands, warst schon mal als Schauspieler tätig und hast mit Hypocrisy und Pain zwei Bands am Start. Ist Musik dein Leben?

– Die Musik ist mein Leben und ohne sie könnte ich nicht existieren. Für mich ist die Musik auch sehr gut zum relaxen. Mit ihr kann ich das Böse, was in der heutigen Zeit alles passiert besser verarbeiten.

Das kann Peter mit Sicherheit, denn so kreativ kann man nur sein, wenn man die Musik wirklich liebt. Hoffentlich bekommen wir PAIN bald auch live zu sehen, denn die neuen Songs müssen der Kracher bei einem Konzert sein.

http://www.painworldwide.com

Story: Gisela

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