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NAIO SSAION

Schon im September bestritten NAIO SSAION den Support für IN EXTREMO. Dies mit einem sehr guten Erfolg. Im November erschien denn auch ihr Album „Out Loud“ und sofort im Anschluss ging es auf den zweiten Teil der Tour mit IN EXTREMO. Beim Konzert im Düsseldorfer Stahlwerk überzeugten sie auch mich, denn mit ihrem spontanen Auftritt hatten sie bei mir sofort einen dicken Stein im Brett. Nach Beendigung der Tour hatte ich dann die Gelegenheit mit der Band ein Gespräch zu führen. Ihr Bassist Lenart wusste auch einiges zu erzählen.

Die Live-Performance hat mir unheimlich gut gefallen. Vor allem der Sound der sehr vielseitig ist, denn die Geige, von Rok gespielt, steht bei NAIO SSAION im Gegensatz zu anderen Bands im Vordergrund.

– Das ist auch eine sehr wichtige Entscheidung für uns. Wir wollen die Gitarre nicht zum Verschönern, sondern sie soll sich nahtlos in die Songs einfügen. Deswegen werden die Stücke auch meistens auf das Instrument Geige aufgebaut. Es ist somit neben der Gitarre und Bass das Hauptinstrument.

Eure Musik beinhaltet auch sehr viele Stilistiken der Musikwelt. Liegen die Interessen innerhalb der Band auch so weit auseinander?

– Die musikalischen Interessen innerhalb der Band liegen sehr stark auseinander. Das ist aber gerade das interessante, denn wir geben uns nicht eher zufrieden, bis allen die Songs auch gefallen. Das ist zwar manches Mal nicht ganz so einfach, aber es hat doch seinen Reiz.

Wer ist denn bei euch für das Songwriting verantwortlich? Ist das eine Gemeinschaftsarbeit?

– Die Ideen stammen eigentlich, bis auf Ausnahmen von Rok. Er kommt dann mit den Rohfassungen zu uns und wir bearbeiten sie dann gemeinsam. Die Texte stammen bis auf einen, den ich geschrieben habe, von unserer Sängerin Barbara. Den textlichen Inhalt kann ich so wiedergeben, dass sie von menschlichen Sachen schreibt, die sie entweder selbst erlebt hat oder was sie bewegt. Um ihre genauen Inspirationen zu erfahren, sollte man sie am besten selber ansprechen.

Das mach ich beim nächsten Mal. Ich möchte aber jetzt erst mal ein wenig zurück in eure Geschichte gehen. Die Band wurde 1999 gegründet, aber nach einigen Umbesetzungen im Line-up besteht NAIO SSAION nun seit gut 2 Jahren.

– Das ist richtig. Wir kennen uns schon lange und waren auch über die ganze Zeit befreundet. Als Barbara dann zu uns kam machten wir dann den Neuanfang, was auch eine Namensänderung bedeutete. Zur gleichen Zeit kam auch Rok zu uns und wir meinten nur zu seinem Geigenspiel, wenn du es machst, dann mach es richtig. Genau das hat er sich zu Herzen genommen.

Danach habt ihr ja auch an Bandcontests teilgenommen, so z.B. in Österreich.

– Den wir dann auch gewonnen haben. Ein halbes Jahr später beteiligten wir uns noch an einem Contest in Italien und den gewannen wir auch noch. Das war schon ein tolles Erlebnis. Für den Sieg beim Contest in Österreich bekamen wir den Support für PINK und nach diesem Konzert hatten wir den Deal mit unserem Label in der Tasche. Das war ein großartiges Gefühl für uns. Wir müssen uns heute auch ganz besonders bei den Veranstaltern dieses Contests bedanken, denn sie informierten Napalm Records über unseren Auftritt mit Pink und sie kamen und waren sofort überzeugt von uns.

Die Musik von Pink ist ja auch nicht gerade der Sound den ihr spielt, aber ich denke, dass ihr durch eure Vielseitigkeit mit vielen verschiedenen Bands zusammen spielen könnt, denn ihr habt ja auch einen Auftritt zusammen mit Apocalyptica gehabt.

– Das ist richtig und den Leuten hat es immer gut gefallen. Das haben wir auch jetzt auf den Touren mit In Extremo gemerkt.

Ich konnte es ja auch selbst feststellen, denn die Resonanz in Düsseldorf war ja wirklich toll. War das auch schon auf dem ersten Teil im September so?

– Bei den meisten Konzerten war die Stimmung sehr gut gewesen. Die Tour war ein großer Erfolg für uns, denn wenn man jeden Abend vor einem so großen Publikum spielt und dann auch noch eine gute Resonanz kommt ist das doch wahnsinnig gut. Nur wir fühlten uns vor den Auftritten nicht so toll.

Wieso, wart ihr denn sehr nervös?

– Nervös ist noch untertrieben. Wir sind Backstage rumgelaufen wie in einem Käfig. Wenn wir dann zwei Songs gespielt hatten, ging es schon wieder besser

Also Adrenalin pur!

– Das ist der beste Ausdruck und das Schlimmste ist, es hat sich während der ganzen Tour nicht gelegt.

Ihr kommt ja nun aus Slowenien und das ist ja nicht gerade das Land aus dem massenhaft Bands kommen. Ich kenne wirklich nur eine Band, nämlich Laibach. Gibt es überhaupt eine Musikszene in Slowenien?

– Es gibt einige gute Alternativ-Bands in Slowenien, aber das Problem ist, dass nur ca. 2 Millionen Menschen in unserem Land leben. Dadurch ist die Resonanz für Bands unserer Richtung natürlich sehr klein, denn es hören vielleicht 20000 Leute unsere Musik. Das ist aber nicht genug um einen kleinen Erfolg zu verzeichnen. Wir konnten es nur schaffen, indem wir bei den vorgenannten Contests teilgenommen haben. Die Siege haben uns dann wesentlich weiter geholfen, denn sonst hätten wir es wirklich nicht geschafft.

Das Album wird ja auch Ende Januar in Amerika veröffentlicht. Denkt ihr, dass ihr auch vielleicht mal dort spielen könnt?

– Warum nicht, denn mit unserem Sound verfolgen wir doch keinen Trend und sind eigentlich sehr zeitlos. Ich würde es mir schon wünschen.

Ich wünsche es NAIO SSAION auch, denn bei diesem Sound kommt keine Langeweile auf. Ich wünsche der Band in jedem Fall alles Gute.

Story: Gisela

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