OCEAN OF SADNESS

Wir richten unser Augenmerk für einige Zeit nach Belgien. Dort hat sich in den letzten Jahren eine Band zu einer festen Größe etabliert. Die Rede ist von OCEAN OF SADNESS. Mit ihrem düsteren Sound, der sich in den Anfangstagen ein wenig anlehnt an Bands wie Amorphis, In Flames oder Paradise Lost, verstanden sie es sehr gut in ihrem Heimatland zu überzeugen. In der Zwischenzeit haben sie sich aber zu einer vielseitigen Band entwickelt und nun endlich ist das neue Album „Send In The Clowns“ auch bei uns in Deutschland zu erwerben. Zusammen mit Sänger Tys versuchte ich ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen.
OCEAN OF SADNESS begannen ihre Karriere mit doomigem Sound. Dieses hat sich mittlerweile geändert, denn das Spektrum ist wesentlich breiter geworden.
– Am Anfang wollten wir so heavy und so langsam wie möglich spielen. Da war unser Sound auch noch sehr stark an Type O Negative und Paradise Lost angelegt. Das änderte sich aber schon kurze Zeit später. Als wir 1995 die Band gründeten waren wir ja auch gerade mal 15 und 16 JHRE: Mit der Zeit merkten wir aber, dass dieser Sound uns nicht so richtig zufrieden macht und wir wurden vor allem bei den Live-Auftritten wesentlich schneller. Deswegen haben wir uns auch dazu entschlossen wesentlich energiegeladenere Musik zu machen.
Ich denke auch, dass der doomige Sound der 90iger Jahre nicht mehr so richtig in unsere Zeit passt, denn er langweilt doch streckenweise sehr.
– Das geht mir genauso, denn wenn ich mir heute Platten aus dieser Zeit anhöre langweile ich mich doch sehr.
Mit „Send In The Clown“ veröffentlich ihr ja nun schon das dritte Album. Wurden die ersten beiden Scheiben nur in Belgien veröffentlicht?
– Die ersten beiden Alben wurden in Belgien und Holland veröffentlicht. Man konnte sie aber über Mailorder auch in Deutschland oder anderen Ländern erwerben. Das kam davon, dass unser Label ein reines Mailorderlabel war. Wir waren damals sehr zufrieden damit, denn wir freuten uns, dass wir einen Vertrag hatten. Da wir damals sehr jung und naiv waren, bemerkten wir gar nicht, dass es nicht so gut für uns war. Wir wussten damals auch gar nicht wie hart das Business war. Wir wurden gefragt, wollt ihr eine CD aufnehmen? Wer sagt da schon nein. Aber über die Jahre hinweg merkt man, dass dies nicht der richtige Weg ist. Wir haben aber aus den damaligen Fehlern gelernt.
Das haben sie ja in der Zwischenzeit. Kommen wir aber jetzt mal zum Songwriting. Wer ist bei euch dafür verantwortlich?
– Das machen wir alle zusammen. Wir spielen, außer unserem Gitarristen, schon seit 1995 zusammen und in der ganzen Zeit haben wir immer so gearbeitet. Jeder ist für irgendetwas verantwortlich. Ich denke, dass dies auch der Grund dafür ist, dass unsere Musik sehr unterschiedlich ausfällt. Andere Bands haben ihren Stil den sie verfolgen. Bei uns ist das anders wir haben und wollen keinen eigenen Stil, wir wollen das machen, was uns gefällt. Das heißt, dass wir alles was wir mögen in unsere Songs mit einbauen werden.
Das ist also der Grund für die Unterschiedlichkeit eures Sounds. Das liegt sicher an dem verschiedenen Background der einzelnen Musiker.
– Das ist richtig, aber für uns ist es wichtig, dass jeder zu gleichen Teilen seine Musikrichtung in den Songs wieder findet. Somit kann sich jeder mit dem Album identifizieren.
Ich denke auch, dass diese Kategorisierung vollkommen falsch ist, denn im Grunde ist es doch einfach nur Metal. Man sollte doch offen für die Musik sein
– Das ist bei OCEAN OF SADNESS wirklich der Fall. Wenn man sich das Album „Send In The Clown“ anhört, wird man bei jedem Durchgang wieder etwas Neues finden. So ergeht es mir jedenfalls.
Das sehe ich genauso, denn das Album steckt voller Überraschungen. So auch deine Stimme, die sich sehr vielseitig den Songs anpasst.
– Ich denke, dass meine Stimme mein Instrument ist. Deswegen ist es meine Pflicht auch mit meiner Stimme zu spielen. Ich möchte auch immer etwas Neues bringen, aber es muss zum Sound passen. Die Stimme muss in jedem Fall frisch klingen. Beim letzten Album war ich sehr unzufrieden mit meinem Gesang, aber jetzt mit dem neuen Album bin ich sehr zufrieden.
Was aber sehr genial ist, ich kann euren Sound überhaupt nicht mit irgendeiner Band vergleichen.
– Das ist sehr wichtig für uns. Wir möchten, dass man irgendwann mal sagt, wenn man einen Song von uns hört, das ist OCEAN OF SADNESS.
Woher kommt der Name OCEAN OF SADNESS?
– Wir haben uns damals, als wir 15 Jahre waren nicht viel Gedanken um den Namen gemacht. Wir fanden ihn einfach cool und eine spezielle Bedeutung hat er nicht wirklich. Uns kennt man mittlerweile sehr gut in Belgien und Holland und warum sollten wir nun den Namen noch ändern. Uns gefällt er immer noch.
Ich finde den Namen auch sehr gut, denn er klingt richtig toll. Ihr habt ja auch in der Vergangenheit sehr viel live gespielt, unter anderem auch des Öfteren auf Open Airs. Wie waren denn die Reaktionen der Fans.
– Die waren sehr gut. Wir haben nun schon das dritte Mal in den letzten 5 Jahren auf dem Graspop Festival gespielt und das ist normalerweise gar nicht möglich. De Unterschied zu anderen Gigs ist bei diesen Festivals eben, dass man vor 10000 Leute spielen kann und die warne immer mehr als zufrieden.
Von dem Song „So Close“, der auf dem letzten Album vertreten war, habt ihr auch ein Video gedreht, welches auf Rotation bei einigen Fernsehsendern in Belgien lief. Wollt ihr nun von einem Song des neuen Albums ebenfalls ein Video drehen?
– Ja, denn vom Song „I Leke Fire“ wird jetzt ein Videoclip gedreht. Dieser wird aber keine Story enthalten, sondern nur eine Aufnahme von einem Livekonzert sein. Der Grund für diesen Videoclip ist auch der, dass wir sehr gute Resonanzen aus Europa bekommen haben. Da wir aber, außer in Belgien und Holland noch nie gespielt haben, ist dies ein guter Weg uns ein wenig besser live vorzustellen.
Ihr habt also noch nie in Deutschland gespielt?
– Nein noch nie. Das hört sich vielleicht verrückt an, aber bis heute hatten wir leider noch keine Gelegenheit in Deutschland zu spielen. Wir denken, wenn die Leute den Clip sehen, haben sie eine Ahnung davon, wie viel Energie in der Band ist und wir vielleicht auf diesem Weg auch demnächst in Deutschland eine Tour bekommen können.
Das wünsche ich euch wirklich, denn wer eine solch innovative Mucke macht, sollte auch belohnt werden. Mehr Infos zu OCEAN OF SADNESS entweder hier oder ihrer Homepage.
Story: Gisela
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