PHOSPHOR – Raum/Zeit
Veröffentlichung: 19.02.2016
Stil: Deutschrock, Metal
Label: Into The Limelight
Website: http://www.phosphor-musik.de
Facebook: https://www.facebook.com/phosphor.musik
PHOSPHOR, die neue Band des THANATEROS-Masterminds und Ex-EVEREVE Sängers Ben Richter und sie veröffentlichen nun ihr Debutalbum „Raum/Zeit“. Schon im letzten Sommer wurde dieses Album aufgenommen, aber jetzt ist es Zeit dieses auf die Fans loszulassen. Welche Richtung mag der Sound wohl einschlagen? Wir werden es gleich sehen bzw. hören.
Nach mehrmaligem Hören gehe ich nicht so konform mit dem Infoblatt, denn die Songs tendieren allesamt stark in die Richtung deutschsprachigen Rock mit Neue-Deutsche-Härte-Einflüssen, aber sei´s drum, starten wir mal einen Durchlauf für euch. Der Opener „Schwerelos“ konnte nicht besser gewählt werden, denn dieser eingängige Song wurde mit einprägsamen Riffs versehen, welche zum weichen Gesang von Ben den gewissen Kontrast herstellen. Trotz allem kommt dieser Song sehr hart daher und lässt das Metal-Herz höher schlagen. Genauso eingängig geht es dann mit „Samhain“ weiter. Der Song, der mit tanzbaren Melodien versehen wurde lebt vor allem von der wandlungsfähigen Stimme Bens. Durch das Druming entsteht aber ein gewisses Gefühl der Neuen Deutschen Härte. Wer hasst es nicht belogen und manipuliert zu werden, wohl jeder. Im nächsten Song „Spielverderber“ geht es darum. Die Thematik wurde wunderbar in die Musik verflochten. Toller Song! Etwas gediegener und ruhiger wird es dann beim Stück „Lebewohl“, wobei man aber auch wieder Anleihen von Bands wie OOMPH heraushören kann. Ein weiteres Highlight auf dem Album ist „Kreis der Ewigkeit“. Ein absoluter Ohrwurm, der sich durch treibende Drumarbeit, tollen Riffs, eingängige Melodien, die sich sofort im Ohr festsetzen und die raue Stimme von Sänger Ben auszeichnet – gut gemacht! Sehr melodisch ist auch der nächste Song „Halt mich“, der sich im Verlauf zu einem gradlinigem Rocker entwickelt.
Flüsternd gesprochene Passagen bilden den Anfang des Songs „Woge auf Woge“. Diese erzeugen direkt eine Gänsehaut, denn durch die feinen Gitarrenklänge im Hintergrund wird dies noch verstärkt. Leider fehlen mir bei diesem Song die prägnanten Gitarrenriffs, die leider sehr in den Hintergrund gestellt wurden. Schade! Das ist beim nächsten Stück „Schlachtruf“ wieder viel besser gemeistert worden, denn bei diesem Song bekommt man alles geboten was ein NDH-Herz begehrt. Wie der Titel trügen kann, denn „Für dich“ ist keine Ballade, sondern ein toller Rocker, der mit Metal-Fragmenten gewürzt wurde. Vielleicht noch ein wenig ausbaufähiger, aber er passt ins Gesamtkonzept und eine spezielle Art eine Liebeserklärung zu präsentieren. Bei „Nichtigkeit“ kommt wieder Tempo ins Geschehen. Mir gefällt vor allem die Wandlungsfähigkeit von Sänger Ben, der in einigen Passagen sogar mit Growls aufwartet, Respekt! Ein rasanter Song der aufhorchen lässt. Gefühlvoll und emotional wird es dann bei „Weg des Herzens“. Toller Text, der wunderbar mit der Musik umgesetzt wurde. Nach allen Höhen und Tiefen in Bezug auf die Texte und den Sound endet „Raum/Zeit“ mit dem ruhigen Titelsong. Für mich der perfekte Abschluss dieses Debutalbums.
Als Fazit kann ich nur vermerken, dass PHOSPHOR ein Debutalbum erschaffen haben, welches abwechslungsreich, emotional und kreativ ausgefallen ist. Bens Stimme ist vielseitig und die Texte haben Format. Ich bin nur gespannt wie sich die Band weiter entwickelt, denn bei manchen Songs vermisste ich doch die harten Gitarren, die einfach zu sehr in den Hintergrund gestellt wurden. Aber dies möchte ich nicht als Minuspunkt anführen, denn PHOSPHOR sind ja noch in der Selbstfindungsphase. Trotz allem ein sehr gelungenes Debutalbum.
HIER ein Lyric-Video zum Song „Spielverderber“
Anspieltipps:
Schwerelos, Spielverderber, Nichtigkeit, Raum/Zeit
Tracklist:
01. Schwerelos
02. Samhain (Komm Mit Mir)
03. Spielverderber
04. Lebewohl
05. Kreis der Ewigkeit
06. Halt Mich
07. Woge Auf Woge
08. Schlachtruf
09. Für Dich
10. Nichtigkeit
11. Weg Des Herzens
12. Raum Und Zeit
Line-up:
Ben Richter – Gesang
Andi Gmeinwieser – Schlagzeug
Chavo Valchev – Gitarre
Christian Lang – Gitarre
Mike Spanner – Bass
Gäste:
Jens Busch: Produktion, Gitarren
Simon Rippin: Schlagzeug
Sascha Beator: Keyboards, Programming