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RUNNING WILD

RUNNING WILD 1995

Fast 15 Jahre nach der Bandgründung, schippert ein deutsches Flaggschiff heuer immer noch genauso scharf am Wind, wie damals 1980 direkt nach der Taufe. Obwohl die Vorzeigeband Deutschlands sich fast ausschließlich von ihren erspielten Fankreis der ersten Stunden nährt, bekommt die Crew um Kapitän Rolf Kasparek größere Lecks am Rumpf des Teutonenschiffs immer wieder gestopft und setzt die Segel jedes Jahr aufs Neue. Denn: Auf treue Fans wie sie RUNNING WILD besitzt, ist eigentlich schon immer Verlass gewesen- und welche Deutsche Metalband kann schon über Jahre auf solch einen Fankreis zurückblicken. Rolf Kasparek erörterte mit uns Fragen zum neuen „Masquerade“-Album.

 

Du bist wieder zu deiner ehemaligen Plattenfirma zurückgekehrt. Hat das eine besondere Bewandtnis?

– Das fragt mich jeder! Es ist so: Wir haben damals mit der ,,Death or glory“ einen Plattendeal bei Modern Music über 5 Alben unterzeichnet; zusammenhängend mit einem Vertriebsdeal bei der EMI, allerdings nur für 4 Alben. Der Deal war vertriebstechnisch aber nicht nur für RUNNING WILD, sondern da hingen noch HELLOWEEN, CELTIC FROST und V2 mit drin. Ich war also noch mit Modern Music vertraglich gebunden, war aber bei dem Vertriebsdeal mit EMI nicht involviert und musste noch mit der fünften Platte meinen Vertrag bei Modern Music erfüllen.

Gleich ein Einwurf! Hast du schon eine neue Plattenfirma?

– Ich habe natürlich schon einige Angebote, aber da kann man natürlich noch nichts zu sagen. Das muss mal in Ruhe abgecheckt werden. Erst mal die Tour durchziehen und dann werde ich mich mit unserem Management zusammensetzen. RUNNING WILD ist natürlich auch keine Band, die den Plattenfirmen hinterherläuft.

Hat der Titel „Masquerade“ eine Bedeutung oder Geschichte?

– Es steht natürlich in Verbindung zu dem Cover. Wenn man sich heute so die Welt anguckt, was alles so los ist, Bosnien Krieg, Frankreich-Atomversuche. Ich glaube man kann sich an einer Hand abzählen, dass der Vulkanausbruch in Neuseeland ganz einfach damit zusammenhängt. Dann hat man manchmal das Gefühl, symbolisch gesehen, das Böse reißt sich langsam die Maske runter und zeigt sein wahres Gesicht. Das soll der Titel eigentlich konkret aussagen. Eine Maskierung hinter denen sich, z.B. auch Politiker verstecken, Diätenerhöhung, Verfassungsänderung, usw. Da merkt man die Bedienungsmentalität: Nach mir die Sintflut, Hauptsache ich habe meine Vorteile; Geht doch ruhig alle kaputt. Das Cover hat schon symbolischen Charakter.

Beziehen sich auch alle Texte auf das Thema?

– Nicht alle! Aber die Thematik zieht sich wie ein roter Faden durchs Album. Es ist kein Konzeptalbum. Zwei Songs fallen natürlich raus, ,,Lions of the sea“ und ´Royal´, welche sich wieder aufs Piratenimage beziehen.

Was hältst du von dem Statement: Wer braucht schon einen fünften ,,Under jolly Roger“ Abklatsch!

– Den Leuten muss ich jede musikalische Kompetenz absprechen. Und zwar nicht etwa weil sie die Musik nicht mögen, sondern mir jemand vorwirft das ich mich total kopiere oder wiederhole, dann haben diese Typen von Musik keine Ahnung. Es wird immer mit Klischee abgetan. Ich sage dir jetzt mal was Klischee ist. Klischee ist: tätowiert zu sein oder eine Wollmütze auf dem Kopf zu tragen, nicht Gitarre spielen zu können und nicht singen zu können. Weil das macht heute jeder. Aber wir verfolgen nur unseren Stil und das ist musikalisch halt der RUNNING WILD Stil.

Warum gehen RUNNING WILD nicht nach Japan?

– Immer wenn sowas anstand gab es ein Line-up Wechsel. Die anderen Musiker machen noch andere Projekte nebenbei, wie etwa Jörg Michael. Und für mich ist mein Markt eher Deutschland. Da habe ich auch nie ein Hehl draus gemacht, denn hier sind die Fans die RUNNING WILD schon jahrelang unterstützt haben.

Du hast ja auch schon viel in deiner Karriere durchlebt. Was war dein schönstes und vielleicht negativstes Erlebnis im Musikbiz?

– Die schönste oder positivste ist natürlich die Reaktion der RUNNING WILD Fans. Es ist großartig zu sehen welchen Respekt dir die Fans entgegenbringen, auch für das was du auf der Bühne machst. Du wirst vollkommen von deinen Fans unterstützt. Das Negative ist das ganze Business selbst. Um das an einem Punkt anzugreifen, wo die Illusion von Freundschaft, wenn man miteinander arbeitet, zerbricht. Das war klar das erste Management. Da wurde man um bedruckte kleine Zettelchen betrogen usw. (Bei uns heißt das Geld Anm.d. Verf.). Wir waren damals auch zu blauäugig und so was wird dann ruck-zuck ausgenutzt.

Zum neuen Album ,,Masquerade“ gibt es doch sicherlich eine Tour, oder?

– Natürlich, im Januar geht es kreuz und quer durch Deutschland.

Weißt du schon wer euer Support sein wird?

– Es sind ein paar Sachen im Gespräch, auch ein paar größere Act´s. Aber konkret steht diesbezüglich alles noch in den Sternen. Ist ja auch noch ein bisschen Zeit bis dahin.

Na ja, solange auch nicht mehr. Es ist schon bald Weihnachten und danach auch schon bald Januar.

Story: Volker Raabe

http://www.running-wild.de

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