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SAN DIMAS

SAN DIMAS eine neue Band? Nein sie formierten sich schon vor 11 Jahren unter dem Namen MUD SLICK. Nach einigen Umbesetzungen im Line-up wurde vor drei Jahren aus der Gruppe SAN DIMAS. Ist auch im Wesentlichen nachzuvollziehen, denn der Sound hat sich in der Zwischenzeit auch ein wenig gewandelt. Aus Metal der früheren Tage wurde ein interessantes Gemisch aus Rock, gewürzt mit Metal und einer Prise Alternativ Rock. Um ein wenig mehr zu erfahren unterhielt ich mich mit Gitarrist Serge Christen über vergangenes, gegenwärtiges und zukünftiges.

Wie kam es denn zu der Umbenennung von MUD SLICK in SAN DIMAS?

– Als wir mit dem letzten Album, welches von MUD SLICK veröffentlicht wurde, auf Tour gingen, war alles noch in Ordnung. Wir hatten die Leute der Plattenfirma auf der Tour noch gesehen und haben eigentlich nicht mit einem solchen Ereignis gerechnet, denn sie waren voll des Lobes für uns. Als wir aber in den Vorbereitungen für das nächste Album waren, ereilte uns die Nachricht, dass unser Label Konkurs angemeldet hatte. Jetzt hatten wir drei Alben bei drei verschiedenen Labels veröffentlicht und irgendwie kam so etwas wie Mutlosigkeit auf. Trotzdem wir auf die Bremse getreten haben, wurde weiter am Songwriting gearbeitet. Zu dieser zeit vollzog sich auch der erste Line-up-Wechsel.

Also hat einige sicher der Mut zum Weitermachen verlassen.

– Richtig, aber trotz allem hatten wir fast das komplette neue Album fertig, aber es ging in eine völlig andere Richtung. Durch die Änderung im Sound und im Line-up haben wir uns denn gesagt, dass es doch wohl besser wäre mit einem neuen Namen an den Start zu gehen. Es war wie ein Neubeginn für uns gewesen.

Du sprachst gerade die Änderung im Musikstil an. Eure Alben zu MUD SLICK Zeiten waren ja geprägt von Metal. Bei SAN DIMAS sieht das ja ganz anders aus, denn die Stücke sind doch wesentlich mehr dem Rock zuzuordnen. Kam dieser Wandel auch durch die neuen Musiker in der Band zustande?

– Die Sache war so. Bei der letzten Tour mit MUD SLICK war unser alter Sänger noch dabei. Wir hatten aber einen neuen Gitarristen und Bassisten mit auf Tour. Wir verstanden uns auch alle sehr gut und uns war klar, dass wir mit dieser Band nun weitermachen wollten. Uns fiel aber mit der zeit auf, dass die neuen Songs nicht mehr hart genug waren für die Stimme des Sängers. Er war auch durch die ganzen Vorkommnisse sehr unmotiviert und schlug uns vor, alleine weiterzumachen. Im Nachhinein hat dann der neue Gitarrist wieder die Liebe zum Gesang gefunden und war fortan unser neuer Sänger.

Also habt ihr das Line-up intern gewechselt. Meiner Meinung wäre es schade gewesen, wenn er weiter Gitarre gespielt hätte, denn dann wäre uns eine tolle Stimme entgangen.

– Das sehen wir genauso, denn er hat wirklich eine tolle Stimme. Wir merkten damals auch, dass unser damaliger Sänger von der Stimme nicht sehr melodisch war. Unser Ziel war es aber immer schon gewesen, einen harten metalische Boden mit einer melodischen Stimme zu veredeln. Diese wärmeren Vocals sollten mitten ins Herz treffen. Bei den ersten Proben kam unser neuer Sänger mit Interpretationen unserer Songs an, die wesentlich wärmer waren, als die härtere Variante.

Das erste SAN DIMAS-Album war ja wesentlich mehr mit elektronischen Parts versehen als das aktuelle. Wieso habt ihr euch nun für die melodischere Variante entschieden?

– Das hat wohl sehr stark damit zu tun, dass sich das Line-up doch verändert hat. Nach der Produktion wussten wir ganz genau, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Songwritingphase hat uns immer mehr zusammen gebracht und mittlerweile haben wir unseren Weg gefunden. Nach der Ära MUD SLICK haben wir uns auf ein experimentelleres Terrain begeben. Dies kam aber durch den Wechsel des Sängers und des Bassisten zustande.

Wenn man sich das Album anhört merkt man sehr oft alternative Anleihen. Wurden diese durch die neuen Musiker mit in die Band gebracht?

– Ich denke, dass wir alle in der Band solche Vorlieben haben. Ich von meiner Seite muss schon sagen, dass sich mein Horizont in den letzten Jahren sehr stark erweitert hat. Wenn man die Songs des neuen Albums mit dem „Keep Crawling…“ von Mud Slick vergleicht, ist es doch sehr verschieden.  Wir haben in der Zeit wesentlich andere Highlights in unserem musikalischen Repertoire gefunden.

Man hört ja nicht immer nur Metal, denn ich kann mir denken, dass du auch andere Richtungen hörst.

– Genau, denn bei mir hat sich einiges geändert. Ich produziere nebenbei auch noch andere Bands und es waren mehr Indie-Rockbands als Metalbands dabei. Durch diese Arbeit bekam ich natürlich viel mehr anderen Input dazu.

Auf jeden Fall hört es sich sehr modern an, obwohl die rockigen Klänge immer noch sehr stark vertreten sind. Es ist eben eine gute Mischung.

– Es ist auch nicht gesucht, denn wir haben das Songwriting richtig aus dem Bauch heraus gemacht. Herausgekommen ist ein ehrliches Album, hinter dem wir alle voll und ganz stehen.

Ich stehe auch auf dem Standpunkt, dass eine Band innovativ sein sollte und sich in jeglicher Hinsicht verwirklichen sollte.

– Das ist aber auch so eine Sache, denn die Leute wollen zwar, dass man sich weiter entwickelt, aber manches Mal missverstehen sie es. Sie verstehen es nicht, dass man nicht dem Stil, den die Band eingeschlagen hat, treu bleibt. Mir ist aber lieber, dass ich mir selber treu bleibe, denn auch ich ändere meine Ansichten und das nicht nur in der Musik sondern auch im normalen Leben. Durch die Erweiterung des Horizontes ändern sich Meinungen und dies schlägt sich natürlich auch auf die Musik. Das war auch der Grund, dass wir positive, wie auch negative Kritiken bekommen haben.

Das sind aber genau diese Leute, die sich nicht weiterentwickeln wollen und das Scheuklappendenken praktizieren. Ich finde es auch eine interessante Sache, wenn man immer andere Richtungen in der Musik kennen lernt.

– Ich kann die Reaktion der Fans schon ein wenig nachvollziehen, denn sie haben in ihren Plattenregalen so viele CD´s von verschiedenen Bands. Das Problem kommt erst, wenn sie sehen, dass eine Band eine neue Platte veröffentlicht und sie denken, toll, darauf habe ich jetzt richtig Lust und dann klingt diese Band ganz anders. Das ist schon sehr schwierig für die Fans. Vielleicht wirft sich dann das Problem auf, dass man genau so klingt wie eine andere Band, die es schon gibt. Das ist schon keine einfache Sache.

Das Schöne daran ist aber, dass man euch nicht in irgendeine Schublade einsortieren kann.

– Das haben wir schon des Öfteren gehört. Wir haben auch schon Feedbacks von Fans bekommen, die meinten, dass für jede Stimmung, Songs auf dem Album wären. An einem Tag gefällt in der eine und an anderen Tagen die anderen Songs besser. Ich denke auch, dass man mit der Zeit auch viel mehr die einzelnen Songs „analysiert“, in Bezug auf Songs langsam entdecken. Ich finde es jedenfalls sehr interessant, wenn die Fans auch die Tiefe der Songs erleben.

Apropos erleben, gibt es euch denn auch live in den Clubs zu erleben?

– Das ist auf jeden Fall in Planung, nur zurzeit liegt noch nichts Definitives vor.

Dem kann abgeholfen werden, denn sobald sich etwas tut, werdet ihr es sofort erfahren.

Story: Gisela

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