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SKYCLAD

Auf dem Open-Air von Wacken traf ich Martin Walkyier von SKYCLAD, die ja schon vor etlicher Zeit ihr neues Album ´Vintage Whine´ auf den Markt gebracht haben. Die Scheibe, die an die Anfänge mehr erinnert, ist wieder ein Meilenstein in der Karriere von SKYCLAD. Das war auch der Grund, weshalb ich mich mit Martin über das ein oder andere unterhalten habe – mit ihm zu plaudern ist immer angenehm.

 

Wie schon erwähnt ist das neue Album ´Vintage Whine´ wieder sehr an das ältere Material angelehnt. Warum kam es zu diesem Wechsel?

– Wir wollten bei unseren letzten beiden Alben die Chance nutzen, einmal etwas anderes machen – wir lieben diese irische Folkloremusik sehr. Im Grunde ist sie ja immer schon ein Bestandteil unserer Musik gewesen und ich mag beide Richtungen zu gleichen Teilen. Als wir unser Album ´The Answer Machine´ veröffentlichten, befanden wir uns gerade in einer sehr kreativen Phase. Diese Platte beinhaltete auch eine starke Live-Energie.

Es war wohl nicht so einfach diese Scheibe auf der Bühne zu verwirklichen.

– Das ist richtig, denn für dieses Album haben wir sehr viele verschiedene Instrumente benötigt. Das war schon bei den Recordings nicht einfach. Für die Band war das etwas völlig anderes. In der Kreativ-Phase haben wir uns dann vorgenommen es umzusetzen. In ´The Answer Machine´ befanden sich zusätzlich Stilistiken, die von Bands wie Pink Floyd oder Marillion herrührten.

Die verschiedenen musikalischen Richtungen auf euren Alben lag das vielleicht auch daran, dass ihr einige Line-up Wechsel in der Vergangenheit hattet?

– Mit Sicherheit. Ich glaube aber, dass die Vielseitigkeit unserer Musik auch damit zu tun hat, dass wir vom Leben sehr stark geprägt werden. Man erfährt jeden Tag Nachrichten – gute oder auch schlechte – die sich sehr auf einen persönlich auswirkt. Das schlägt sich natürlich auch auf das Songwriting nieder. Ich schreibe natürlich auch sehr gerne über die Geschichte und wenn man sich alles so sieht, merkt man, dass es schon immer Probleme gab.

Mir scheint, dass die Texte auf ´Vintage Whine´ sehr persönlich sind.

– Das ist richtig. Sie geben das wieder, was ich in den letzten beiden Jahren so erfahren und erlebt habe. Sie sind fast wie ein Tagebuch, das ich geschrieben habe. Mir ist das am Anfang gar nicht so richtig aufgefallen. Als wir aber im Studio waren, wurde mir klar, dass ich in den Texten meine schlechte Zeit verarbeitet hatte.

Es war also sozusagen eine „Eigentherapie“ für dich.

– Ja es ist sehr wichtig für mich, all die Sachen die mich bewegen niederschreiben zu können. Durch diese Art von Therapie konnte ich nach der Songwriting-Phase auch wieder klar denken.

Ihr wart auch im letzten Jahr sehr oft mit eurer Unplugged-Tour durch Irish-Pubs unterwegs. Magst du dieses spezielle Feeling in den Pubs?

– Das ist ein ganz besonderes Gefühl in solchen Locations zu spielen – man ist dem Publikum viel näher. Was jetzt nicht heißen soll, dass es mir am besten gefällt. Nein! Jede Möglichkeit live zu spielen hat ihren Reiz und wir spielen genau so gern auf größeren Bühnen wie auch in Pubs. Wir sind nun mal eine Live-Band. Dies ist wohl auch der Grund dafür, dass wir von den Fans immer wieder hören: ´Ihr wisst genau was ihr wollt und deswegen kommen die Shows auch ehrlich und von Herzen rüber. Das sind wir unseren Fans schuldig, denn mittlerweile haben wir uns eine gute und vor allem große Fanbasis erspielt.

Die Fans stehen voll hinter eurer Band.

– Das stimmt und ich kann mit Stolz behaupten, dass unsere Fans sehr loyal sind. Sie haben auch in schlechten Zeiten zu uns gestanden. Ich glaube auch das sie wissen wie wir denken. Für mich ist Reichtum unwichtig. Ich möchte nur leben können, das heißt: meine Wohnung bezahlen können, meine Essen muss vorhanden sein. Das Wichtigste für mich ist, die Beziehung zu meinen Freunden zu pflegen und mir ab und zu ein wenig Spaß gönnen. Damit bin ich schon voll und ganz zufrieden.

Würden doch nur alle so denken. Freunde und gute Bekannte machen das Leben doch erst lebenswert und nicht das Geld, wie die meisten behaupten. Wünschen wir an dieser Stelle Martin und seiner Band alles Glück für die Zukunft.

http://skycladmusic.co.uk

Story: Gisela

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