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SOUL DOCTOR

Endlich gibt es die neuen Songs von SOUL DOCTOR auch bei uns! Wie schon vor drei Monaten berichtet, wurde in Japan schon das neue Album „For A Fistful Of Dollar“ veröffentlicht, aber leider nur dort. Nun hat auch endlich hier in Europa ein Label die Klasse der Songs erkannt und somit kann es den Liebhabern von gutem und powervollem Metal zugänglich gemacht werden. Dies war mehr als Grund für mich noch einmal mit  Sänger Tommy Heart und Gitarrist Chris Lynn eine Unterhaltung zu führen, denn nun kannte ich ja auch die restlichen Songs.

Nach dem ich das Aufnahmegerät gestartet hatte und ich das korrekte funktionieren desselbigen verfolgen konnte, ging es auch los. Das Album habt ihr „For A Fistful Of Dollar“ benannt. Was war der Grund dafür?

Chris: Das liegt doch auf der Hand, denn wir gaben genauso viel dafür aus, wie auf eine Hand passt.

Tommy: Es gibt in der heutigen Zeit so viele Scheiben die überproduziert sind und dabei auch noch eine Menge an Geld kosten. Wir verfügen ja auch nicht über ein so großes Budget, aber trotzdem wollten wir qualitativ mit Bands, mit denen wir verglichen werden, mithalten. Wegen des kleinen Budgets ist „For A Fistful Of Dollar“ der richtige Name für das Album und für eine Handvoll Dollar bekommt der Fan wirklich das Beste von uns geboten. Wir haben wirklich alles versucht, dass nur das Beste auf das Album kommt.

Hat dieser Prozess denn nun länger gedauert als sonst?

Tommy: Die Aufnahmen haben eigentlich nicht länger gedauert. Was uns aber sehr viel Zeit gekostet hat, waren andere Umstände. So standen wir auf einmal ohne Bassist und Drummer da und dann kamen noch gesundheitliche Probleme in Form von Knochenbrüchen hinzu und zu guter Letzt haben wir auch noch das Management gewechselt. Dieser Prozess des Umstrukturierens hat über ein Jahr gedauert und war sehr aufwendig, denn es mussten a auch wichtige Entscheidungen getroffen werden.

Ich hatte ja damals, nach dem Ausstieg von Bassist Jörg Deisinger die Befürchtung, dass ihr euch auflöst.

Tommy: Jörg war eigentlich jemand gewesen, der immer gesagt hat, dass er der Letzte wäre, der aus der Band aussteigen würde. Wir waren dann auch sehr überrascht als Jörg uns den Ausstieg bekannt gab, denn damit hätten wir wirklich nicht gerechnet. Der Grund lag wohl darin, dass er es nicht gewohnt war um alles zu kämpfen. Damals zur Zeit wo er noch bei Bonfire war, sah die Sache ein wenig anders aus, denn sie bekamen jede Unterstützung die sie benötigten.

Aber die Zeit hat sich aber mittlerweile auch geändert.

Tommy: Und genau das ist ja das Problem  Heute muss man viele Sachen selber machen, denn sonst würden sie nicht mehr funktionieren. Wir konnten seine Lage auch sehr gut nachvollziehen und wir haben auch lange dafür gekämpft, dass er bei uns bleibt, aber die Verbindung wurde immer schwächer und wir haben eingesehen, dass es keinen Sinn mehr hat. Für Chris und mich war aber dann auch klar, dass es weitergehen wird. Wir waren auch sicher, dass wir eine dritte Scheibe machen würden.

Wenn man jetzt die drei Scheiben miteinander vergleicht, fällt einem auf, dass die erste und eure aktuelle Scheibe wesentlich rougher und grooviger ausgefallen sind. Die Zweite „Systems Go Wild“ war eher etwas glatter vom Sound. War es euch wichtig, dass ihr auf „For A Fistful Of Dollar“ wieder erdiger werdet?

Tommy: Wir sind bei der zweiten Scheibe sehr viele Kompromisse eingegangen. Das erste Album haben Chris und ich alleine geschrieben. Beim zweiten haben wir, da wir ja eine Band waren auch die anderen am Songwriting beteiligt. Deswegen mussten wir diese Kompromisse eingehen. Jetzt zum neuen Album sind wir aber wieder den Weg des ersten Albums gegangen, denn wir haben uns nach dem Ausstieg vom Bassisten und Drummer gefragt, wofür diese Kompromisse eigentlich gut waren. Wir haben jetzt auch Musiker gefunden, die voll hinter diesem Songmaterial stehen

Chris: Beim ersten Album war es auch so, dass schon 70% der Songs fertig waren, bevor überhaupt die Band komplett war. Wir wussten eigentlich gar nicht, ob wir sie je verwenden würden. Da wir aber befreundet waren hat es sich so ergeben, dass man auch Songs zusammen schreibt. Vielleicht ist das auch beim neuen Album der Grund, weil wir wieder zusammen die Songs geschrieben haben, dass sie vom Stil wieder den Stücken des ersten Albums ähneln.

Auf dem Album gefällt mir besonders der Song „Ten Seconds Of Love“ ziemlich gut. Der Einsatz von Bläser ist ja bei melodischem Metal nicht gerade üblich, aber er verleiht dem Stück das besondere Etwas.

Chris: Wir hatten schon bei „She´s Mine“ Bläser-Passagen eingesetzt. Wir haben an diesem Stück sehr viel herumexperimentiert, denn wir merkten, dass dieses Stück etwas besonderes verlangte. Wir haben uns dann Bläser ins Studio geholt und haben dies dann aufgenommen. Dann kam Tommy mit „Ten Seconds Of Love“ und auf der Demoversion war an einigen Stellen Gitarrensolos gewesen, die sich ganz gut für Bläser eigneten. Tommy war sich aber nicht so ganz sicher und als wir die Bläser für „She´s Mine“ im Studio hatten wurde dieses Stück dann auch sofort aufgenommen.

Tommy: Ich war zuerst ein großer Gegner von Bläsern, aber man konnte es ja mal probieren. Bei „She´s Mine“ hat es ja dann auch sehr gut funktioniert, obwohl ich immer noch skeptisch war. Dann haben wir diese Line aber einmal mit Gitarren und einmal mit den Bläsern eingespielt und da war ich überzeugt gewesen. Es klang einfach besser. Genau dieses Ausprobieren von Möglichkeiten ist aber ein Markenzeichen von Soul Doctor, denn das haben wir von Anfang an so gehalten.

Mit Sorgfalt wurde auch die Anordnung der einzelnen Songs auf dem Album gewählt, denn Abwechslung ist auf dem ganzen Album angesagt. Ei guter Abschluss bildet vor allem der Song „Cheap Down ´n Nasty“, der ja auch eine gewisse Originalität besitzt.

Tommy: Das ist unser Säufersong, oder besser gesagt alle singen bei diesem Stück mit, ein Stück in der Manier von „Who The Fuck is Alice“. Eigentlich war dieses Stück ein ernster Song gewesen, denn vom Text her handelt er von einem Mann der sich verliebt und alle warnen ihn und beschwören ihn die Finger von der Frau zu lassen. Der Mann denkt aber nicht daran, aber am Schluss kommt er zu der Erkenntnis, dass alle Recht hatten.

Chris: Zudem war dieses Stück auch ein richtiger Rocker gewesen. Wir haben dann aber sehr spontan daran gearbeitet und bluesige Gitarren-Parts eingearbeitet. Im Endeffekt eine spontane Sache.

Tommy: Wir haben von diesem Song noch eine zweite Version aufgenommen, wo unsere ganze Crew mitsingt. Die zweite Version war noch nicht fertig gewesen und ist deshalb auch nicht auf dem Album vertreten. Wir wollen aber demnächst noch eine EP veröffentliche, wo er dann als Bonus drauf vertreten ist. Das Stück eignet sich auch gut für Live-Gigs, denn wir haben vor, die ganze Road-Crew, bei diesem Song auf die Bühne zu holen. Das hat auch allen Spaß gemacht und auf der Bühne wird das genauso gut rüberkommen. Es muss ja auch nicht alles so todernst sein und als Abschluss des Albums ist das wirklich eine gute Idee gewesen.

An Ideen hat es euch ja sowieso nicht gemangelt, denn auf dem Album gibt es auch einen versteckten Song, den man nur hört, wenn man die CD anlaufen lässt und langsam zurücksetzt. So gelangt man in den Minus-Bereich.

Tommy: Uns ist es ganz wichtig, dass wir unsere Fans zufrieden stellen. Wir wollen unseren Fans was Richtiges geben, woran sie auch Spaß haben. Dasselbe gilt für uns auch bei den Live-Shows, wenn wir live spielen, dann richtig.

Da sind wir ja auch schon beim Thema Live-Dates. Eine Tour wird es doch mit Sicherheit geben, oder?

Tommy: In jedem Fall. Geplant ist im März oder April eine 10-tägige Tour zusammen mit MAD MAX. Dann sind natürlich auch noch Open Airs im nächsten Jahr vorgesehen. In jedem Fall werden wir es richtig rocken lassen.

Da bin ich mir ganz sicher und mit einem solchen Konzert kann man sich die trüben Wintergedanken aus dem Körper verbannen, denn Freude wird in jedem Fall bei diesem Billing aufkommen.

Story: Gisela

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