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SUIDAKRA

Das Blackmetal nicht eine Sache der Skandinavier ist, beweist uns die Monheimer Band SUIDAKRA schon seit drei Alben. Ach ganz nebenbei gesagt, Monheim liegt bei Düsseldorf. SUIDAKRA haben mit ´Lays From Afar´ ein Meisterwerk vorgelegt. Dies bezieht sich nicht nur auf die Texte des Konzeptalbums, sondern auch auf den Sound. Gingen sie bei ihrer ersten Promo-CD noch in die Folkloristische Blackmetal-Ecke, haben sich die Jungs doch gewaltig gebessert und ihr Sound ist sehr vielseitig geworden.  Um Antworten auf meine Fragen zu erhalten, unterhielt ich mich mit Gitarrist Marcel und Drummer Stefan. Was dabei herauskommt könnt ihr sofort nachlesen.

 

Euer neues Album ´Lays From Afar´ wurde ja doch ziemlich schnell nach eurer letzten CD ´Auld Lang Syne´ veröffentlicht.

Marcel: Schnell würde ich nicht gerade sagen, denn wir hatten noch mehr Zeit um neue Songs zu schreiben, als zwischen ´Lupine Essence´ und der ´Auld Lang Syne´ . Da standen uns gerade mal 6 Monate zur Verfügung. Von daher war es schon komfortabler. Wir haben eigentlich einige Probleme mit den Zeitvorgaben, weil wir meistens nie hinkommen. Aber am Ende ist doch alles geschrieben.

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass es von der Thematik her ziemlich schwierig und vor allem zeitaufwendig ist, solche Songs und vor allem Texte zu schreiben. Ich kenne nicht viele Bands, die ein solches Songwriting bewerkstelligen, vor allem nicht von solch jungen Bands. Für mich gehen allein die Texte schon ins künstlerische.

Marcel: Oh, danke für dein Kompliment. Es ist bei uns halt so, dass wir schon sehr viele Songs geschrieben haben und mit der Zeit wird das schon ein klein wenig zur Routine. Bei den Texten habe ich mir für ´Lays From Afar´ etwas neues einfallen lassen und habe ein Konzeptalbum konzipiert. Es ist von Anfang bis Ende eine zusammenhängende Geschichte. Obwohl das letzte Album ´Auld Lang Syne´ ja im Grunde auch im gewissen Sinne ein Konzeptalbum war. Es handelte ganz von der keltischen Geschichte. Dieses Mal ist es eben eine komplette Geschichte.

Also nicht mehr von der keltischen Geschichte inspiriert?

Marcel: Die keltische Geschichte ist immer noch dabei, aber dieses Mal eben eine fortlaufende Geschichte. Obwohl die keltischen Motive noch vorhanden sind, ist die Geschichte doch sehr phantasiemäßig beeinflusst.

Das hört sich ja ziemlich interessant an. Schreibst du denn erst die Geschichte und macht ihr dann im Anschluss die Songs daraus oder wie handhabt ihr das?

Marcel: Ich habe die Geschichte Song für Song entwickeln lassen. Obwohl ich von vorneherein wusste wie die Story anfängt und wie sie enden sollte. Aber die ganzen Erfahrungen und Sichtweisen, die der Held erlebt und somit der Kern der Geschichte ist, sind erst beim Songwriting entstanden. Ich habe mir vorher nicht überlegt was passieren muss. Das habe ich ganz willkürlich entschieden.

Stefan: Bei uns ist es auch so, dass wir besser und vor allem kreativer arbeiten wenn wir unter Druck stehen.

´Lays From Afar´ ist gegenüber den anderen zwei Produktionen sehr viel fetter produziert worden. Hat da die Auswahl des Studios einen großen Einfluss darauf gehabt?

Marcel: Zum größten Teil lag es am Studio und an unserem Produzenten Andy Clasen. Er hat es einfach drauf man muss ihm nichts erklären wie man es haben will, denn er wusste genau was wir wollten und das war schon sehr angenehm. Wir hätten es uns das Album besser gar nicht vorstellen können. Es war auch sehr relaxt wie alles vonstattengegangen ist. Es war schon fast wie Urlaub für uns. Wir waren ziemlich angespannt bevor wir ins Studio gingen, aber diese ist dann schnell wieder verflogen.

Die Titelauswahl der Alben ist auch immer sehr abstrakt. Zuerst ´Lupine Essence´, dann ´Auld Lang Syne´ und nun ´Lays From Afar´. Nach welchen Kriterien werden bei euch die Albumtitel gewählt?

Marcel: Das ist auch wieder meine Aufgabe. Ich versuche immer einen Titel auszuwählen, der auf die Songs zutrifft. Bei ´Lupine Essence´ war es die wölfische Essenz, die sich auf die ziemlich gesellschaftskritische Texte bezog. Bei ´Lays From Afar´ gibt es auch einen Sinn, weil die Songs genau so außergewöhnlich sind wie der Titel.

Im Laufe der Zeit hat SUIDAKRA ziemlich viel dazugelernt. Sie entwickeln sich von Album zu Album und das nicht in kleinen Schritten.

Stefan: Wir spornen uns auch gegenseitig an. Wir sind selten mit unseren Proben zufrieden. Wir recorden auch einiges bei uns im Proberaum, um uns auf diese Weise selber zu kontrollieren. Bei ´Lays From Afar´ war das jetzt auch so, dass wir sehr viel Riffings hatten und auf dem Album haben auch nur die Killerriffs ihren Platz bekommen. Von den Sachen, die auf dem jetzigen Album sind, waren wir alle mehr als 100%ig überzeugt. Wir wollen auch nur das Beste auf ein Album nehmen. Wir haben jetzt auch noch locker Material für fünf oder sechs Lieder, wenn man alles aneinander reiht.

Marcel: Wir wollen immer alles geben und mögen es nicht wenn alles so halbherzig ist. Bei uns muss alles perfekt sein. Deswegen merkt man auch bei uns den großen Sprung in der Entwicklung.

Auf eurer letzten Platte ´Auld Lang Syne´ habt ihr noch viel mit Danielas Keyboardpassagen gearbeitet. Das ist aber auf ´Lays From Afar´ nicht der Fall.

Stefan: Das liegt daran, dass das Album mehr gitarrenorientiert ist. Zu diesem Sound hätten die Keyboardparts einfach nicht gepasst

Aber für SUIDAKRA, die eine der unterbewertesten Bands in Deutschland ist, kann ich nur hoffen, dass man in Deutschland schleunigst aus dem Dornröschenschlaf erwacht und nicht mehr den Prophet in Skandinavien sucht. Wir haben auch tolle Bands, die vor allem Wert auf ein anspruchsvolles Songwriting legen. Ach fast hätte ich es vergessen. Im Oktober geht es, zusammen mit Mystic Circle auf Tour. Lasst euch diese Gelegenheit nicht entgehen.

http://www.suidakra.com

Story: Gisela 

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