THE DOGMA

In der heutigen Zeit reicht es vielfach nicht mehr aus als talentierte Band ein Album zu veröffentlichen und dann abzuwarten, dass sich der große Erfolg einstellt. Wenn man dann auch nicht den Rückhalt von Fans erhält sollte man es lassen. Bei THE DOGMA sieht das ganz anders aus. Erstens veröffentlichen sie nun Ihr zweites Album „A Good Day To Die“, zweitens haben sie im vergangenen Jahr eine erfolgreiche Tour im Vorprogramm von LORDI bestritten und drittens stehen die Fans voll hinter der Band. Die Band aus dem sonnigen Italien weiß auch dieses Mal wieder voll zu überzeugen, denn der Sound, der auf „Black Roses“ noch aus den verschiedensten Richtungen des Metals und Rocks kam, wurde auf das Wesentliche beschränkt und klingt noch besser. Somit eine gute Grundlage für ein Gespräch mit Gitarrist Cosimo Binetti, der mir auch ausführliche Antworten auf meine Fragen gab.
Für mich gestaltete es sich sehr schwierig Highlights herauszupicken, denn alle Songs haben ihre eigene Faszination. Trotzdem möchte ich stellvertretend für die Songs „She Falls On The Grave“ nennen, denn dieses Stück ist Emotion und Power pur. Mir gefallen vor allem die Zusammenspiele von Chöre und Gitarrenriffs.
– Das ist eigentlich ein Stück, was für „Black Roses“ geschrieben wurde. Das Stück wurde aber nicht genommen, weil es noch zu früh war und die Arrangements noch nicht beendet waren. Dies gestaltete sich auch sehr schwierig, denn die Chöre und die heavy Gitarren in Einklang zu bringen war richtig viel Arbeit. Mittlerweile zählt dieses Lied auch für mich zu den Highlights.
Ich finde auch den Sound auf dem Album noch besser als auf „Black Roses“. Hast du eine Erklärung dafür?
– Wir sind dieses Mal ganz anders an die Recordings herangegangen. Für das Album „Black Roses“ wurden die fast alle Chöre in Italien aufgenommen und dann in die Songs mit eingebaut. Durch die unterschiedlichen Aufnahmetechniken ergaben sich einige Probleme. Das haben wir dieses Mal aber nicht gemacht, sondern alles hier im Woodhouse Studio gemacht.
Das fühlt man auch, denn das Album ist sehr komplex ausgefallen. Als Beispiel dafür kann man den Titelsong nehmen, der durch gradlinigen Metal zu überzeugen weiß. Als Verfeinerung wurde der Song mit Gastsängerin Lisa von Xandria ausgestattet. Sie Sang zudem auch noch auf „Angel in Cage“.
– Das ist auch ein spezieller Song der zwischen Gothic und Rock´n Roll. Das war auch sehr schwierig den Song zu arrangieren, denn wichtig war das der Song nichts von seiner Kraft und vor allem von den Emotionen verliert, die vom Text herkommen, denn die Geschichte ist wahr und sehr persönlich. Ich komme aus dem Süden von Italien, aus Bari. Dort hatte ich eine Freundin die war sehr hübsch und glich einem Engel. Leider hatte sie keine eigenen Willen und machte nur das, was ihre Eltern ihr befahlen. Das war sehr bitter, denn sie war sehr unglücklich darüber. Alles Reden half nichts und sie ließ sich weiter ihr Leben und ihre Handlungen vorschreiben. Da musste ich mich, so weh es auch tat, von ihr trennen. Das war sehr hart für mich, denn sie war ein kleiner Engel, deswegen „Angel in Cage“.
Ein Song der mich persönlich sehr berührte ist die Ballade „Christine Closed Her Eyes“. Ein Gänsehauterregendes Stück mit einem tragischen Hintergrund.
– Christine war ein großer Fan von THE DOGMA und sie schrieb uns jeden Tag Gedichte. Aber eines Tages hörten wir nichts mehr von ihr. Wir kontaktierten dann ihre Schwester, die uns dann mitteilte, dass sie Selbstmord begangen hatte. Sie litt fürchterlich unter Depressionen. Wir waren so geschockt und konnten es einfach nicht glauben. Mit diesem Lied wollten wir uns auf unsere Weise von ihr verabschieden uns es ist unser Gedenken an sie.
Tragische Geschichte und diese Tragik verspürt man in jeder Sekunde des Songs. Von den Recordings sind die Songs sowieso alle erstklassig ausgefallen, denn man merkt jede Emotion.
– Das sehe ich genauso und ich denke, dass dieses Album mit eins der besten ist, was im Woodhouse Studio aufgenommen wurde, ohne anzugeben, aber es ist eben mein Gefühl. Siggi Bemm unser Produzent war auch überglücklich über das Resultat nach den Recordings.
Ihr habt vom ersten zum neuen Album sehr viel dazugelernt und das hört man auch sehr stark. Ihr besinnt euch auf eure Stärken, die da wären, Power, Emotionen und Spielfreude. Vor allem wisst ihr genau was ihr wollt.
– Das ist richtig, aber ich denke, dass dies ein ganz normaler Weg war. Am Anfang weiß man was man tun sollte, aber ob es der richtige Weg war, weiß man nicht so genau. Nach den Recordings von „Black Roses“ hörten wir uns sehr oft das Album an und uns fielen sehr gute Stellen auf. Es gaben aber auch Stellen, die wir nachträglich anders gemacht hätten, im Nachhinein. Diese haben wir dann genommen und in neue Songs gepackt und da unsere Musik dem Rock zugewandt ist, gibt es keine kommerzielle Schiene, auf der wir uns befinden. Wenn wir dies beachten würden, müssten wir Pop spielen, aber das ist nicht unser Ding. Wir wollen keine Bands kopieren, wir wollen unsere eigene Musik kreieren.
Das ist THE DOGMA zu 100% gelungen, denn die Songs besitzen schon ihre eigenen Trademarks, was vielleicht auch am Gesang von Sänger Daniele Santori liegt. Was mir aber immer noch sehr gut gefällt ist die Vielseitigkeit, aber in abgespeckter Form. Ihr seid wohl auch sehr offen was Musik anbelangt.
– Das in jedem Fall, denn ich mag auch Musik aus dem Pop-Bereich. Ich mag auch Robbie Williams, denn seine Songs strahlen das gewisse Etwas aus.
Ich mag ihn auch, vor allem wegen seiner emotionalen Shows.
– Ich war bei einem Konzert von ihm und ich muss sagen, ich war sehr beeindruckt. Er gibt auf der Bühne alles und geht voll auf das Publikum ein und das begeistert mich noch mehr.
Und genau dieses Live-Feeling kann ich auch bei euren Songs, die man in keine vorgefertigte Schublade packen kann, spüren.
– Genau, denn auf „A Good Day To Die“ haben wir mehr auf Gitarren gesetzt. Dadurch wurde der Sound natürlich wesentlich fetter. Ich muss aber bemerken, dass ich nach den Aufnahmen zu „Black Roses“ auch zufrieden war, aber jetzt nachdem wir die fertige CD in den Händen halten, bin ich überglücklich. Das was Siggi Bemm geleistet hat ist schon enorm. Wir haben aber auch alles für dieses Album gegeben und es war wirklich harte Arbeit.
Ihr habt ja auch richtig viele Songs geschrieben, dass ihr gut 2 Alben hättet füllen können.
– Das war eine Masse was wir geschrieben haben, aber wir hatten einfach so viele Ideen. Am Ende mussten wir die besten Songs raussuchen, denn ein Doppelalbum hätte keinen Sinn gemacht. Vielleicht können wir sie für ein neues Album gebrauchen, aber es nicht gerade leicht gewesen, denn die Stücke, die nicht auf das Album gekommen sind, besitzen auch diese Power und Intensität.
Das kann ich mir vorstellen, denn die Power und Intensität ist schon fantastisch. Jetzt aber zu einer anderen Sache. Ich habe auch eure My Space-Seite besucht und ich war doch schon sehr erstaunt über die Abrufe, die bei über 4000 liegen, der einzelnen Songs.
– Das war auch so eine Sache. Wir hatten ca. 20000 Abrufe und über 20000 Freunde und dann geschah das Unfassbare, ein Hacker zerstörte unser My Space-Profil. Wir mussten also wechseln und ein neues Profil erstellen. Das war schon richtig heftig und auch sehr ärgerlich.
Ihr habt ja auch sehr viele Fans aus den USA auf dieser Seite. Ist das Album denn auch in Amerika veröffentlicht worden?
– Ja wir sind dort auf dem gleichen Label wie LORDI. Man kann auch in unserem Fanclub sehen, dass sehr viele Fans aus Amerika sich eingetragen haben. Das macht uns Hoffnung vielleicht auch mal eine Tour in Amerika machen zu können.
Aber vorher kommt ihr doch wohl nach Deutschland, oder?
– Auf jeden Fall nur ist bis jetzt, außer dem Battle Of Metal-Festival noch nichts fest. Wichtig ist für uns, dass wir wieder eine gute Tour bekommen, wo wir unsere Fanbase noch vergrößern können.
Da gehe ich doch von aus, denn obwohl ich THE DOGMA leider noch nie live gesehen habe, kann ich mir vorstellen, dass es ein Erlebnis ist. Über Touraktivitäten werde ich euch aber auf dem Laufenden halten. Weitere Infos gibt es unter:
https://www.facebook.com/THE-DOGMA-51204841215
Story: Gisela
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