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THERION

Seit 1987 gibt es die schwedische Heavy-Metal Band – THERION. Bis 1992 arbeitete dieselbe Formation zusammen, und brachte 3 Alben heraus, dann gab es Veränderungen innerhalb der Band. Seitdem sind weitere 8 Jahre vergangen und 4 neue Alben erschienen. Hinter THERION verbergen sich: Christopher Johnnson (guitars), Sami Karpinen (drums), Kristian Niemann (guitars) und Johann Niemann (bass). Was THERION auszeichnet, ist die Kombination von Heavy-Metal und Klassik. Sie arrangieren jedoch nicht einfach ein Orchester hinzu, sondern versuchen beide Musikrichtungen miteinander zu verschmelzen. Jetzt ist ihre neueste CD „Deggial“ auf den Markt gekommen. Mit Christopher sprach ich über die neuste Scheibe.

 

Wann habt ihr mit dem Album begonnen?

– Vor ca. anderthalb Jahren. Wir ließen uns 6 Monate Zeit um zu produzieren, inklusive Vorarbeiten. Das Songwriting dauerte 2-3-Monate. 3 Monate verbrachten wir im Studio. Als erstes fertigten wir eine Demo-Version an.

„Deggial“- ist das euer erstes Konzeptalbum?

– Es ist nicht direkt ein Konzeptalbum – es gibt einen sehr starken Zusammenhang zwischen den Songs, aber ich würde es nicht unbedingt als Konzeptalbum ansehen.

Es wirkt auf mich wie eine Geschichte mit verschiedenen Kapiteln.

– Die Stücke sind sehr verschieden…gut, du kannst vielleicht sagen: Es ist wie eine Buch – ein „Themenbuch“.

„Deggial“ handelt von Mythen, Glauben, auch Hoffnung. Ist dieser Bereich für euch von Wichtigkeit?

– Ich glaube, dieses Thema ist sehr interessant. Das Millennium hat gerade gewechselt. Unsere Welt ist lauter geworden und die Erwartung der Menschen sehr viel höher. Ich denke, die Zeit ist reif für ein solches Projekt.

Wie kamt ihr auf diese Idee?

– Ich arbeite an diesem Thema schon viele Jahre.

Was machte gerade dieses Thema so interessant für euch?

– Der Mythos – wir mögen es. Wir haben sie immer schon geliebt, diese Art von Lyrik. Es ist für uns nicht einfach nur ein Wortspiel, es steckt sehr viel mehr dahinter. Wir haben uns umgeschaut, informiert und diskutiert.

Inwiefern diskutiert?

– Wir haben viele gute Freunde in Deutschland – genauer gesagt in Hagen. Für 3 Monate waren wir in Deutschland, eine lange Zeit, in der wir uns über unser „Thema“ unterhalten  haben und darüber diskutieren konnten und dann begannen wir mit der Produktion.

Eure Musik ist eine Kombination zwischen Heavy-Metal und Klassik. Heraushören kann man z. B. Wagner, Strauß, Rachmaninow. Ihr mögt Klassik?

– Aber natürlich. Richard Wagner, Richard Strauß, Gustav Mahler, Igor Stravinski…wir hören sie gerne. Mein Lieblingskomponist ist Richard Wagner.

Es ist nicht ganz einfach, Klassik und Heavy Metal unter einen Hut zu bringen?

– Wir machen es seit vielen Jahren. Jetzt ist es für uns kein Problem mehr. Zu Anfang allerdings war es sehr hart. Wir arbeiteten zum Teil mit einem Rundfunkchor zusammen. Es war eine nette Zeit, aber inzwischen sind wir älter und unsere Musik ist härter geworden. Für unsere letzte Produktion stand uns ein Studio in Hagen zur Verfügung. Wir hatten großes Glück, dass wir mit den Musikern des Wuppertaler Opernhauses für eine längere Zeit zusammen arbeiten konnten. Die Arbeit war erheblich leichter als bisher. Du konntest mit ihnen reden und sie wussten genau, was zu tun war. Sie kannten sich etwas in der Rock-Musik aus und ich wusste etwas von der Arbeit in einer Konzerthalle. Sicherheitshalber stellten wir vorher, zum Einspielen, ein Demoband des gesamten Albums her…mit dem Keyboard…den Gitarren usw.. Nachdem wir feststellten, das alles okay war, konnten wir mit der Kombination Klassik/Metal beginnen.

Du erwähntest, das es zu Anfang sehr hart für euch war. Warum?

– Zu Beginn hatten wir kein „Training“. Ich war relativ unerfahren im klassischen Musikbereich und konnte keine Ahnung Noten lesen. Ich fing an, das Schreiben von Noten zu erlernen. Das war eine komplett Neue Welt für mich. Ich musste in einer relativ kurzen Zeit eine Menge lernen. Es war sehr viel Arbeit. Wir arbeiten sehr „offen“ mit den Sängern und Musikern. Für „Deggial“ haben wir zuerst mit den Sängern gearbeitet und dann mit dem Orchester. Es ist unser erstes Album für das wir Streicher, Trompeter, Tubisten, Hornisten, Oboisten und Klarinettisten gebraucht haben. Es war eine große Session, mit einem ganzen Orchester zu arbeiten. Es war sehr interessant. Du lernst viel über die einzelnen Instrumente. Ich mag das sehr.

Wie viele Musiker haben mitgewirkt?

– 27, inklusive uns.

Wie kann ich mir die Zusammenarbeit vorstellen?

– Wir haben Teil für Teil zusammengefügt, sämtliche Instrumente wurde nacheinander eingespielt. Es waren nie alle Musiker dabei. Die 15 Musiker haben wir in 3 Gruppen unterteilt. So waren wir dreimal im Studio und haben Teil für Teil eingespielt. Nach und nach kam so jedes  Instrument dazu, das war die beste Lösung für jeden von uns. Andersherum hätten wir, falls irgendjemandem ein Fehler unterlaufen wäre, alle Instrumente neu einspielen müssen.

Was war euer Eindruck als ihr das fertige Album gehört habt?

– Es ist ein sehr lebendiges Album geworden. Es ist keine neue Idee, Heavy-Metal und Klassik zu kombinieren. Das machen inzwischen viele Bands. Einige unserer Songs sind Metal, aber nicht alle z.B. „Ship Of Luna“ ist softer. Ich meine allerdings, dass „Deggial“ viel heavier ist als unsere bisherigen Alben. Und das macht es zu etwas Besonderem. Wir sind die erste Band, die mit einem Opernchor und -orchester zusammengearbeitet hat – wir werden es wiederholen.

Wir hoffen es. Denn in der Tat, mit „Deggial“ ist THERION etwas Gigantisches gelungen – in ihrer Art einmalig. Toll wäre es jetzt, wenn dieses Werk als großes Spektakel stattfinden könnte, z.B. in einem Stadion. Mal sehen, vielleicht wird da ja irgendwann etwas draus.

http://therion.se/

Story: Gabi Peiter

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