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THUNDERHEAD

THUNDERHEAD 1994

THUNDERHEAD, auf die ja sicher viele mit Ungeduld bezüglich einer Tour, gewartet haben, treten bei den diesjährigen Sommer-Festivals auf. Vorab gibt es aber auch noch eine kleine Headlinertour. Genau richtig vor der Tour veröffentlichten sie mit dem Album ´Classic Killers Live´ eine Hammer-Scheibe. Aber es gab auch sonst noch einiges, was mir Henny Wolter (guitar) zu berichten hatte.

 

Seit meinem letzten Interview, welches ich bei der letztjährigen SAXON-Tour mit Ted Bullet (vocals) führen konnte, hat sich einiges geändert. So z.B. haben sie jetzt einen Deal in Amerika.

– Ja, an diesem Deal haben wir schon sehr lange gearbeitet. Er ist im Dezember letzten Jahres zustande gekommen. Demzufolge wird jetzt Ende Juni das Album ´Killing With Style´ in Amerika veröffentlicht. Im Rahmen dieses Deals wird aber denn auch das Album ´Classic Killers Live´ auf dem amerikanischen Markt vertreten sein.

Dann habt Ihr ja jetzt einen großen Schritt nach vorne gemacht.

– Obwohl wir diesen mit Vorsicht genießen, denn wir sind ja auch nicht erst seit vorgestern im Geschäft. Wir finden aber auch, dass es ein Schritt in die richtige Richtung ist.

Warum habt Ihr Euch dazu entschlossen eine Live-CD und kein neues Studioalbum zu veröffentlichen?

– Für ein neues Album sind wir einfach noch nicht weit genug und der Plan, dass wir eine Live-CD veröffentlichen besteht eigentlich schon seit dem ´Crime Pays´-Album. Aber nach dem Album ist ja leider der Deal mit der Intercord geplatzt. Wir hatten im Anschluss daran andere Dinge zu erledigen, sodass der Plan erst einmal wieder zurückgestellt wurde. Ja und jetzt konnten wir es endlich realisieren. Es ist auch allen Beteiligten recht gewesen, weil uns auch der Ruf, von Seiten der Presse, vorauseilt, eine bessere Live- als Studioband zu sein.

Ich finde auch, da ein Live-Album die Band so darstellt, wie sie wirklich sind. Wobei bei einem Studioalbum doch sehr viel manipuliert werden kann.

– Das ist richtig, aber ich muss eigentlich sagen, dass ich die Studioalben von meinen Vorbildbands (z.B. KISS) besser fand, denn man kann im Studio doch besser umsetzen, was den Musikern im Kopf herumgeht. Live ist man doch sehr beschränkt. Wir sind nun mal die Band und wir können sehr schlecht beurteilen wie einem die Leute einschätzen. Aber ich denke mir, wenn so viele auf unsere Live-Performance stehen, müsste diese CD der Sache ziemlich nahe kommen. Es sind auch schon mal, auf dem Album, ein paar falsche Noten zu hören, aber wir haben wirklich auf jedes Ausbessern verzichtet.

Ihr wart im November auf Promotour in Japan. Im Januar folgten dann in Japan einige Gigs zusammen mit RAGE. Ist denn in Japan alles gut für Euch verlaufen?

– Geschäftsmäßig war es ein voller Erfolg für uns. Aber eines muss ich doch erwähnen, dass der Reiz vom Fremden und Anderen doch abflaut mit der Zeit. Die Kieferlade klappt einem auch nicht mehr nach unten und man sieht auch Sachen, die eigentlich ganz normal sind. Das Business ist auf der ganzen Welt ziemlich ähnlich. Ich war jetzt mit Ted das vierte Mal drüben und beim ersten Mal war es wirklich noch etwas anderes.

Es hieß ja auch immer, dass die Japaner alles nehmen.

– Das ist nicht wahr und ich denke auch, dass es nicht so war, denn sie haben einen sehr individuellen Musikgeschmack. Sie wissen auf jeden Fall was sie wollen und was nicht. Auf diese ganzen Grunge- und Alternative-Sachen stehen sie absolut nicht. Sie finden einfach deutsche Musik gut. Dieser Marschrhythmus ist ihnen irgendwie mit in die Wiege gelegt worden, genauso wie bei manchen deutschen Metal-Bands. Eigentlich sind wir in diesem Sinne nicht die repräsentativste Band, weil wir ja im Grunde nicht allzu deutsch klingen. Deswegen hatten wir am Anfang auch einen sehr schweren Stand in Japan.

Man hört ja auch in der letzten Zeit von Bands verstärkt, dass Japan einfach ´der Markt´ ist.

– Das liegt sicher daran, dass im Zuge dieses deutschen Metal-Booms, Bands einfach nach Japan verkauft werden, weil sie eine deutsche Band sind. Aber nach einer gewissen Zeit wissen die Leute in Japan sowieso ob sie den Sound mögen oder nicht und dann erübrigt sich das Ganze.

Jetzt aber zu den Touraktivitäten von THUNDERHEAD. Die Band sprach ja im letzten Jahr von einer Tour, die sie als Headliner bestreiten sollten.

– Genau und das ist die Tour jetzt endlich, denn es gab da doch so einige Verzögerungen. Wir absolvieren jetzt vor den Sommer-Festivals (u.a. ACCEPT, KREATOR, AXXIS) einige Headlinergigs.

Wobei ja der Support von MENTAL HIPPIE BLOOD bestritten werden soll.

– Das ist noch nicht ganz geklärt, denn es gibt da noch einige Schwierigkeiten mit dem Label von MENTAL HIPPIE BLOOD. Wir hoffen aber doch, dass es mit dieser Band klappt.

Wollt Ihr denn nach der Tour wieder mit den Arbeiten für ein neues Album beginnen?

– Wir sind schon mittendrin im Songwriting für das neue Album. Da wir aber eine sehr demokratische Band sind, dauert das Writing immer sehr lange bei uns, denn die Songs müssen allen gefallen. Ja und wenn die 12 Songs auch noch der Plattenfirma gefallen, ist es Zeit ins Studio zu gehen. Geplant ist die Veröffentlichung aber für nächstes Jahr, aber es kommt jetzt noch darauf an, was in Amerika so passiert.

Dann werden wir geduldig bis zur nächsten Veröffentlichung warten, aber zum Glück gibt es ja jetzt noch die Live-Gigs und vor allen Dingen das neue Live-Album ´Classic Killers Live´.

Story: Gisela

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