KEE OF HEARTS – Die Chemie stimmt bei uns!
KEE OF HEARTS die neue Band am Rock-Himmel? Für mich jedenfalls sind sie es, denn ihr selbstbetiteltes erstes Album strotzt nur so vor Energie und Professionalität. Kein Wunder, denn hinter KEE OF HEARTS stehen Musiker wie Kee Marcelo (ex-EUROPE), Tommy Heart (FAIR WARNING, SOUL DOCTOR, ZENO), sowie Ken Sandin und Marco Di Salvia. Sie haben mit „Kee Of Hearts“ ein kleines Meisterwerk erschaffen. Ich wollte natürlich noch mehr von der Band erfahren und so unterhielt ich mich mit Tommy Heart über das Album, die Band und die Zukunft.
Man hat ja im Vorfeld nicht viel vom Projekt KEE OF HEARTS gehört. Ging das ziemlich schnell vonstatten?
– Das Album ist ja schon vor einem Jahr aufgenommen worden. Ich habe vor anderthalb Jahren noch einmal ein Angebot von Frontiers bekommen, ob ich nicht Lust hätte ein Projekt zu starten. Zu dieser Zeit hatte ich auch gerade ein wenig Zeit gehabt und der Chef von Frontiers liegt mir schon seit 2005 in den Ohren mit einem Projekt. Ich glaubte aber zu dieser Zeit nicht an diese Projekte, denn ich fand das alles als Quatsch und es ist nicht gerecht den Fans gegenüber. Da ich aber vor anderthalb Jahren Zeit hatte habe ich dann zugesagt. Nach den ganzen Live-Auftritten war das gerade richtig. In der Zwischenzeit habe ich dann auch noch mein Soloalbum fertiggestellt und dann dachte ich mir dann mach ich eben noch ein Album. Dann hat man mir vorgeschlagen das Projekt mit Kee Marcello zu starten und da ich ein großer Fan von Kee bin dachte ich mir nur, dass dies auch klappen wird. So starteten wir vor anderthalb Jahren mit dem Aufnehmen der Song und vor einem Jahr war das Album von unserem Projekt fertig.
Ich sehe, wenn ich mir das Album anhöre und auch das Video „Meet The Band“ ansehe, KEE OF HEARTS nicht als Projekt, sondern eher als Band. Ich glaube, wenn ich dich in diesem Video höre, dass du auch gerne mit dieser Band auf Tour gehen würdest.
– Gerne und Kee würde auch gerne auf Tour gehen. Ich spreche ja mindestens einmal in der Woche mit Kee und dann besprechen wir das weitere Vorgehen mit KEE OF HEARTS. Es kann passieren das es eine richtige Band wird, aber das liegt alleine nur an uns. Froniers wird ja immer dafür kritisiert und beschmunzelt, dass sie so viele Projekte ins Leben ruft, aber es ist ja auch etwas Gutes daran. Diese Musikrichtung wird in der heutigen Zeit eigentlich von keinem Labe mehr unterstützt wird und das ist schade. Sie machen halt einen sehr guten Job und nun liegt es an der Band was sie aus diesem Projekt machen. Wir zum Beispiel haben uns alle über dieses Projekt kennen gelernt und sind mehr als zufrieden mit dem Album und was das Wichtigste ist, wir mögen uns auch. Jetzt müssen wir erst einmal abwarten was aus der Sache wird, aber es liegt wirklich nur an uns.
Kee Marcello ist ja auch nur noch mit der eigenen Band, oder besser gesagt solo unterwegs und da würde sich das ja auch anbieten.
– Ja er hat richtig Lust auf eine Band und er hat es sich ja auch über die Jahre hinweg offen gehalten und wir müssen erst mal abwarten. Wenn ich mir die Reaktion der Presse ansehe bin ich hoffnungsvoll das es was werden wir. Wir bekommen eigentlich nur überschwänglich gute Resonanzen auf das Album, vor allem aber auch von Kees und meinen Fans.
Ich mag ja auch diesen melodischen Rock, aber wenn ich mir heute Bands anhöre die ein Album in diesem Stil veröffentlichen, bin ich dann oft ziemlich enttäuscht, denn es hört sich alle gleich an. Das ist aber bei euch nicht der Fall, denn Songs wie „New Dimension“, „The Storm“ oder „Bridge To Heaven“ (mit dem Einbau eines Pianos) sind so unterschiedlich und machen Spaß.
– Wir hatten ja auch nicht so viel Zeit und mussten die Songs erst einmal aussuchen, die uns am besten gefallen. Da haben wir uns aber sehr viel Zeit für genommen, denn wir wollten schon ganz besondere Songs haben. Ich bin auch sehr zufrieden und ich glaube dass wir mit diesem Album ein besseres Werk abgeliefert haben als andere Projekte die von Frontiers veröffentlicht wurden.
Ich habe das ja schon eine Weile verfolgt, dass es nur gute Resonanzen auf die Videos gegeben hat, die ihr im Vorfeld veröffentlicht habt. Bei den anderen Projekten war das nicht so und es ist bei einem Album geblieben. Dieses Gefühl habe ich aber bei euch nicht, weil einfach alles bei euren Songs stimmt. Es ist nicht der Einheitsbrei den man von manchen Bands geboten bekommt.
– Das wollen wir auch nicht. Du kennst mich ja schon sehr lange von den FAIR WARNING Zeiten oder auch von SOUL DOCTOR. Das war mir auch sehr wichtig bei meinem Soloalbum. Wir sehen eine solche Veröffentlichung nicht nur als, dann machen wir mal ein Album, nein wir wollen eben das Beste und geben mehr als 100%. Das Beste ist aber, dass Kee und mir das Album sehr gut gefällt und wir haben total Lust weiter zu machen. Wir sind schon so weit, dass wir an einem weiteren Album arbeiten, aber mal schauen was daraus wird.
Man sieht ja auch, wenn man sich die Videos anschaut, das ihr richtig Spaß hattet. Das ist ja auch ein sehr wichtiger Punkt bei einer Band.
– Auf jeden Fall und das war bei uns von Anfang an so gewesen. Wir hatten uns vorher ja nie persönlich kennen gelernt. Die Chemie stimmte von dem Moment an, wo wir uns dann persönlich kennen gelernt haben. Als wir uns dann die aufgenommen Songs dann angehört haben war das Tüpfelchen auf dem i und wir waren total stolz auf das Ergebnis. Ich bin wirklich sehr gespannt darauf was noch alles auf uns zukommt.
Ich würde es euch wirklich wünschen denn KEE OF HEARTS macht wirklich Spaß.
– Also wenn man genug Pfeile verschießt dann trifft irgendwann mal einer ins Rote. Also immer schön dran bleiben kann ich da nur sagen und vielleicht hat man dann mal irgendeinen Glückstreffer.
Man muss halt einen langen Atem haben um in diesem Business weiter zu kommen.
– Da stimmt, denn viele sagen dann das man schon zu lange dabei, oder zu alt ist und der Zug für diese Richtung abgefahren ist. Ich sehe das aber gar nicht so, denn in der Rockmusik ist es eben anders als in der Popmusik. Rockmusik kennt kein Alter und auch keine Grenzen.
Schau dir nur die ROLLING STONE an, in ihrem biblischen Alter.
– Ich habe mir auch immer ältere Musiker als Vorbild genommen. Ich finde auch, dass man wesentlich mehr Qualität abliefern kann, wenn man länger im Business ist. Man weiß dann wesentlich besser wie man Songs aufnehmen oder performen muss damit sie auch voll zur Geltung kommen. Das ist alles ein langer Lernprozess. Man sollte vielleicht auch auf ältere Musiker hören, damit man diese Fehler überhaupt nicht erst macht. Dann ist alles wesentlich einfacher.
Kee und du seid ja auch schon lange im Geschäft und es gab auch Zeiten bei euch wo es nicht so gut lief. Es benötigt aber viel Kraft und Zeit um aus dieser Situation wieder heraus zu kommen.
– Definitiv das ist ein Lernprozess und es wäre ja auch nicht gut, wenn man die Fehler die man gemacht hat, wiederholen würde. Ich muss aber sagen, dass ich in meiner Karriere nicht so viel falsch gemacht, denn alles hat immer einen Sinn ergeben. Wenn ich manches Mal gedacht habe, das eine Sache nicht so gut war, aber 10 Jahre später stellte sich heraus, das war doch nicht so schlecht. Man muss einfach nur nach vorne schauen, denn wenn irgendetwas falsch gelaufen ist, dann ist es passiert.
Ihr habt ja jetzt auch einen ganz großen Vorteil, weil du viel in Spanien aufgetreten bist. Ich denke die Spanier werden dieses Album lieben.
– Das denke ich auch. Ich bin ja vom spanischen Publikum immer sehr gut angenommen worden. Das war aber auch schon bei FAIR WARNING so gewesen. Wir haben damals auch unser Video zu „Burning Heart“ in Spanien aufgenommen. Wir haben einen regelrechten Bund mit den Spaniern, denn sie mögen unsere Musik und Melodien. Du merkst aber auch das Bands, die tolle Alben aufgenommen haben wie wir jetzt, ein ausgebrannt sind und nicht mehr so viele tolle Sachen machen können. Im Gegensatz zu uns können sie sich vielleicht nicht mehr so fokussieren. Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir dies noch können und deswegen fallen wir auch auf. Früher war das so, dass es nur Superalben gab, aber das hat sich geändert. Genau das ist wohl der Grund das wir mit unserem Album auffallen.
Ihr seid halt die Ausnahme nun bei Frontiers, denn in der Vergangenheit gab es doch einige Alben, die einfach nur langweilig waren und das ist bei euch zum Glück nicht der Fall.
– Wenn wir wirklich live unterwegs sein werden, gibt es natürlich auch ältere Songs von EUROPE und FAIR WARNING, oder vielleicht auch von Kees und meinem Soloalbum. Wir haben einen Backkatalog, der enorm ist. Wenn man dann als Fan von einen unseren Bands oder auch der Soloalben auf ein Konzert kommt, dann kann man sich auf etwas gefasst machen, denn das wird sehr viel Spaß machen.
Eine Frage habe ich aber noch zu den Aufnahmen. Habt ihr die zusammen in einem Studio aufgenommen oder wie ist das abgelaufen?
– Nein wir waren nicht zusammen im Studio. Jeder hat in seinem eigenen Studio aufgenommen und haben dann über Internet und Telefon kommuniziert. Am Anfang dachte ich was das wohl werden soll, aber du wirst lachen es hat geklappt. Jeder von uns wollte das optimalste abliefern. Ich für meine Seite kann das nur so erklären dass ich mich voll ins Zeug gelegt habe, denn für die anderen Musiker, die ich zu diesem Zeitpunkt noch persönlich kennen gelernt habe, wollte ich zeigen was ich für ein Diamant bin und genauso hat Kee gedacht. Das ist ganz wichtig, dass wir unsere Musik mit Respekt betrachtet haben. Bei anderen Projekten wird das in 09/15 Manier abgehandelt, aber so wollten wir nicht klingen.
Das wusste ich jetzt nicht, aber dafür kann ich euch nur Respekt zollen. Also wurde das Album in 3 Staaten aufgenommen?
– Ja Mario unser Drummer nahm seinen Part in Italien auf, Kee und Ken in Schweden und ich in Berlin. Alessandro Del Vecchio, der auch das Album produziert hat, spielte die Keyboards auch in Italien ein. Danach wurden die Tapes hin und her geschickt, darüber gesprochen und vielleicht noch einige Änderungen vorgenommen. Das Album war auch sehr schnell fertig und damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Wenn du als Band ins Studio gehst wird alles nacheinander aufgenommen, aber da wir in verschiedenen Studios aufgenommen haben konnte wir uns voll auf uns konzentrieren und das alles fast zur gleichen Zeit. Ich könnte mir auch vorstellen, wenn wir noch ein Album aufnehmen, dies in der gleichen Art zu machen. Vielleicht kann man es dann noch ein wenig verfeinern, aber es lief schon fast optimal. Dadurch das wir die Musik uns zugeschickt haben kann man es fast mit einem Hausbau vergleichen. Zuerst baut man den Keller, dann fügt man die Pfeiler ein und am Ende kommt das Dach obendrauf. Gut ist auch dass man die Probleme die man vielleicht bekommt zusammen dann wieder ausräumen kann, aber gut ist man bekommt sie nicht mit und kann sich ganz auf seinen Part konzentrieren.
Dann bin ich jetzt gespannt ob KEE OF HEARTS wirklich auf Tour gehen. Ich denke es sieht gut aus, denn eine solche Musik muss man einfach live sehen.