EXILIA

Die Geschichte der Band EXILIA begann vor etwa 5 Jahren in Mailand. Schon bei einem ihrer ersten Auftritte im Rahmen der PopKomm in Köln sorgten sie für ein erhebliches Aufsehen. Dies steigerte sich noch auf ihrer darauf folgenden Tour im September im Vorprogramm von IN EXTREMO. Dort gelang es ihnen, das Publikum in ihrem Bann zu ziehen. Im Dezember hielt sich die Band für einige Dates in Deutschland auf und für mich war es klar, dass ich euch diese Band vorstelle. Nach dem Konzert konnte ich mit Sängerin Masha und Drummer Ge das nachfolgende Interview führen.

Sehr lustig klingt die Geschichte wie sich Masha und Gitarrist Elioalien kennen gelernt haben. Ist es war, dass ihr euch wirklich in einem Musikgeschäft zum ersten Mal getroffen habt?

Masha: Das klingt zwar komisch, aber es ist wahr. Ich schaute nach Gitarren-Lektionen, als man mich auf einen Musiker aufmerksam machte, der sehr talentiert wäre. Wir kamen also ins Gespräch. Ich nahm sann im Anschluss daran einige Stücke auf, die ich ihm dann gab und er fand sie gut. Das war also der Beginn von EXILIA.

Habt ihr denn vor EXILIA schon in anderen Bands gespielt?

Masha: Wir haben alle schon unsere Erfahrungen in anderen Bands gesammelt.

Das waren sicher Bands gewesen, welche sehr unterschiedlich in musikalischen Richtungen gewesen sind.

Ge: Das stimmt, denn wir haben in der Vergangenheit sehr gut feststellen können, was wir wollen und was nicht. Für uns war es auch wichtig, dass wir diesen ganzen Background in unser Songwriting mit einzubeziehen. Uns ist es wichtig, dass wir mit unserer Musik glücklich sind, ob es nun kommerziell ist oder nicht. Die Hauptsache ist, dass es uns gefällt. Das war aber ein sehr schwieriger Entwicklungsprozess.

Welche musikalische Richtung bevorzugt ihr eigentlich?

Masha: Ich für meinen Teil mag Rage Against The Machine, ein wenig von Slipknot oder Mudvayne. Auch fühle ich mich sehr zu „älteren“ Sound, wie Led Zeppelin, hingezogen. Dadurch, dass wir auch noch sehr viel Industrial, wie Nine Inch Nails hören, kommt im Endeffekt ein Sound heraus, der doch sehr interessant klingt.

Dem kann ich nur zustimmen.

Ge: Ich mag auch noch sehr gerne Bands der neueren Generation, wie Disturbed, weil die Rhythmussektion solcher Bands sehr energiegeladen ist.

Als ich euch zum ersten Mal bei IN EXTREMO im Vorprogramm sah, war ich sofort begeistert, denn es war eine tolle Show, die ihr da abgeliefert habt. Vor allem hat mir bei aller Härte gefallen, dass die Songs allesamt sehr melodisch rüberkommen. Ist das ein wichtiger Punkt für euch?

Ge: Das ist der wichtigste Punkt überhaupt bei uns. Wir müssen immer zusehen, dass Masha die Songs auch singen kann. Deswegen starten wir beim Songwriting immer von der melodischen Linie aus. Dann arbeiten wir gemeinsam an den Songs und der wichtigste Punkt ist demnach, dass Masha die Songs mit ihrer Stimme zum Leben erweckt.

Mashas Stimme ist wirklich genial, denn beim Gig von EXILIA an diesem Abend lief mir das Ein oder Andere Mal eine richtige Schauer den Rücken runter.

Masha: Das ist ein gutes Zeichen und es freut mich zu hören.

Ge: Mir passiert das auch des Öfteren.

Musst du nicht viel üben, um eine solche Stimme zu erhalten?

Masha: Nein ich mache eigentlich nicht allzu viel. Einige Gesangstunden habe ich schon bei einem amerikanischen Sänger in Italien genommen, aber ich musste leider damit aufhören, denn die Stunden waren einfach zu teuer für mich. Wenn man eine Gesangsschule besucht, versucht man einem auch in eine gewisse Richtung in der Musik zu drängen und genau das wollte ich nicht. Ich möchte die Lieder so interpretieren, wie ich sie empfinde. Es war eine gute Erfahrung für mich, meinen eigenen Weg selber zu finden.

Den Masha auch gefunden hat, denn mit ihrer Stimme gibt sie den Songs ihre eigene Interpretation, denn eine solche Interpretation kommt aus dem Bauch heraus.

Masha: Das ist mir auch sehr wichtig. Vor allem in Bezug auf die Liveauftritte lege ich sehr viel Wert auf Spontaneität. Das haben die Fans einfach verdient. Ich hoffe auch, dass die Leute es spüren.

Das hat man aber auch auf eurer Tour gesehen, dass ihr es wirklich ernst meintet und alles wirklich ehrlich war, denn die Reaktionen waren doch wirklich mehr als gut gewesen, oder?

Ge: Wir haben uns wirklich total gut gefühlt auf Tour. IN EXTREMO sind wirklich ganz tolle Musiker. Wir hatten dadurch die Möglichkeit jeden Abend vor einem großartigen Publikum zu spielen. Wir sind richtige Freunde geworden auf der Tour. Eine kleine Story am Rande. Micha von IN EXTREMO meinte eines Tages, dass die Stimme von Masha mit einem anderen Mikrofon, als wir es hatten, viel besser zur Geltung kommen würde. Er schenkte ihr daraufhin ein Mikrofon und es hörte sich wirklich viel besser an. Wir waren total überwältigt von dieser Geste.

Masha: Als Micha mir das Mikrofon schenkte, bin ich richtig rot geworden. Damit hätte ich nicht gerechnet.

Ihr habt ja mit „Underdog“ zur Tour eine 5-Track EP veröffentlicht. War dies als Teaser gedacht?

Ge: Als wir mit IN EXTREMO auf Tour gehen konnten, hatten wir noch nicht alles aufgenommen. Einige Tracks waren schon fertig, aber für ein komplettes Album hat die Zeit einfach nicht gereicht. Deswegen kam vom Label die Idee, eine 5-Track EP zu veröffentlichen. Damit sollte den Fans die Möglichkeit gegeben werden, einen Einblick in unser Songmaterial zu bekommen. Zusätzlich wurde die CD für nur 5 Euro verkauft, als zu einem geringen Preis.

Masha: Für uns ist es auch wichtig, dass wir auch in Bezug des kompletten Merchandise immer einen guten Preis haben. Die Leute bezahlen schon genug für die Eintrittspreise und die CD´s und dann dürfen sie nicht bestraft werden mit einem überhöhten T-Shirt-Preis. Man muss den Leuten die Möglichkeit geben, mit der Musik zu leben, ohne jetzt überhöhte Preise zu zahlen. Das finde ich mehr als unfair.

Ich finde den Preis der CD wirklich sehr gut, denn die Fans haben doch sicher einige davon gekauft.

Masha: Das war auch eine lustige Sache, denn das Label hat eigentlich gedacht, dass wir höchsten 8 – 10 CD´s pro Show verkaufen würden. Das hat sich aber dann nicht bewahrheitet, denn im Durchschnitt haben wir 100 CD´s pro Show verkauft. Wir waren selber so überrascht, denn damit hätten wir nie im Leben gerechnet.

Ge: Wir hatten 200 CD´s mitgenommen und nach der Tour waren es gut 1600 Stück gewesen, die wir verkauft haben.

Tolle Sache und das gibt doch Auftrieb. Folgt denn jetzt nach der 5-Track EP auch bald das komplette Album und seid ihr damit schon fertig?

Ge: Nein fertig ist es noch nicht, aber ich denke, dass die Songs spätestens im Februar oder März aufgenommen und gemixt sind. Wir wissen aber jetzt noch nicht, wann das Album veröffentlicht wird. Die Pläne durch die Tour mit IN EXTREMO wurden total verändert, denn keiner hatte mit einer solchen Resonanz gerechnet.

Dann hoffen wir, dass EXILIA bald mit dem Album in den Startlöchern steht und dann gibt es, dass verspreche ich, mehr von dieser tollen Band.

https://www.facebook.com/ExiliaMusic

Story: Gisela