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KAMELOT

KAMELOT haben in den vergangenen Jahren schon mit drei Top-Alben für Furore gesorgt. Aber ihr neues Album ´The Fourth Legacy´ ist das Beste, was ich in der Sparte Power Metal in der letzten Zeit gehört habe. Saubere Gitarrenarbeit gepaart mit einem glasklaren Gesang von Sänger Roy Khan (ehemals CONCEPTION) suchen im Moment in diesem Genre Ihresgleichen. Zusammen mit Gitarrist Thomas Youngblood versuchte ich das Geheimnis dieser Top-Veröffentlichung zu erkunden.

 

Wenn man das neue Album ´The Fourth Legacy´ mit den Vorgängern vergleiche, fällt einem sofort auf, dass die progressiven Parts ein wenig abgeschwächt wurden und dafür der straighte Power Metal dominiert.

– Wir haben uns dieses Mal sehr stark darauf konzentriert gute Songs zu schreiben, die auch mit guten Backvocals ausgestattet wurden. Ich mag die progressiven Parts, aber manches Mal sind genau diese, die ein Album auch ein wenig langweilig machen. Somit hat ´The Fourth Legacy´ nur eine kleine progressive Atmosphäre mitbekommen.

Wenn man sich das Album anhört, kommt einem vor, dass sich das Album anhört, wie ein Zusammenschluss aus den Bands CONCEPTION und KAMELOT. Vielleicht liegt das auch daran, dass Roy´s Stimme so markant ist und man deshalb an CONCEPTION erinnert wird.

– Ich schreibe die Songs so, wie sie mir gerade einfallen, also nicht auf einen Einzelnen ausgerichtet. Die Vocal-Melodien sind aber gerade sehr gut für Roy ausgefallen und ich glaube das es deswegen so gut harmoniert. Ich selber habe diesen Eindruck auch gewonnen. So unterschiedlich waren die musikalischen Richtungen der beiden Bands ja auch nicht gewesen.

In dem Album ´The Fourth Legacy´ bemerkt man, dass die Band eine Liebe zum Detail besitzt. Sehr stark bemerkt man dies beim Intro zum Song ´Arabian Nights´. Bei diesem Intro wählte man sehr geschickt arabische Musiker mit originalen arabischen Instrumenten. War das eure Idee?

– Ich wollte dieses Stück eigentlich mit Keyboards einspielen, aber unser Produzent hatte die tolle Idee dieses doch mit authentischen Instrumenten einzuspielen. Die Entscheidung dazu war wirklich gut gewesen, denn durch diese Instrumente wurden dem Intro atmosphärische Klänge verliehen. Diese beiden Stücke sind auch meine ganz besonderen Favoriten vom Album.

Der Song ist auch etwas Besonderes. Mein absolutes Highlight ist aber der Titelsong ´The Fourth Legacy´. Vor allem die Gegensätzlichkeit vom klassischen Intro zum wahrhaft powervollen Song ´The Fourth Legacy´ ist etwas, was ich kaum in der Vergangenheit von anderen Bands gehört habe. Zudem ist der Titelsong auch das straighteste Lied, was ich jemals von KAMELOT gehört habe.

– Wir wollten auch nicht mehr so viele Midtempo-Songs auf dem Album haben. So gibt es auch viel mehr Double-Bass-Passagen auf dem Album als auf den vorherigen. ´The Fourth Legacy´ ist wirklich mit Abstand der härteste und schnellste Song, den wir jemals geschrieben haben. Wir haben diese Schnelligkeit aber mit einem an ´Carmina Burana´-Stil angelegten Mittelteil ein wenig entschärft. Aber der Trend geht bei uns doch mehr zu den schnelleren Passagen.

Wenn wir ´The Fourth Legacy´ textlich mit den Vorgängeralben vergleichen, fällt einem auf, dass sich textlich auch ein wenig geändert hat. So gibt es sehr viele verschiedene Themen auf diesem Album, die im Vergleich zu den Vorgängern nicht als Konzept zu sehen sind.

– Es ist für uns wichtig geworden nicht nur eine geschichtliche Richtung zu verarbeiten. Es ist zwar leicht die Texte auf den Bandnamen KAMELOT zu beziehen, aber für uns ist es sehr wichtig auch über andere Dinge zu schreiben, wie z.B. ´1001 und eine Nacht´, arabische Geschichten oder auch über mystische Sachen. Dadurch, dass wir jetzt KAMELOT heißen, schreiben wir nicht nur über die keltische Geschichte. KAMELOT ist eben nur der Bandname. Es sind auch unterschiedliche Charakteren in der Band vertreten und da sie ihre eigenen Ideen haben ist es nur natürlich, dass wir jetzt diesen Weg wählen.

KAMELOT ist ja auch nur ein Bandname und nicht der Spiegel der textlichen Gestaltung.

– Das finde ich auch sehr wichtig, denn wir verbinden den Namen der Band auch nicht mit den Texten. Es sind eben zwei verschiedene Sachen. Die Songs sind nun mal das Wichtigste für uns.

Das sehen ich und die Fans sicher genauso. Was nützt ein textlich durchdachtes Album, wenn der Sound auf der Strecke bleibt. Im Vorfeld habt ihr mit ´The Fourth Legacy´ einen Song im Internet vorgestellt. Wie waren denn die Reaktionen auf diese Aktion?

– Die Reaktionen waren mehr als gut. Wir haben nur positive Resonanzen aus ganz Europa erhalten. Das war eine gute Sache mit der Vorstellung denn wenn man die Songs im Studio aufnimmt ist man irgendwann nicht mehr objektiv um über einen Song zu urteilen. Mit den Antworten, die wir auf diese Aktion bekamen, bekamen wir wieder unsere positive Haltung zurück. Wir waren trotz allen sehr überrascht, dass die Fans so euphorisch gut über den Song geurteilt haben.

Mir fiel persönlich sehr stark auf, dass Roy auf eurem Album unheimlich gut bei Stimme ist. Liegt das vielleicht daran, dass er dieses Mal mehr Zeit hatte sich auf das neue Material vorzubereiten. Bei eurem letzten Album ist er ja erst kurz in der Band gewesen.

– Das war nicht einfach gewesen für Roy, denn er hatte für das letzte Album gerade mal 2 Wochen Zeit, denn die Recordings standen vor der Türe. Wenn ich heute die beiden Alben vergleiche merke ich sofort den Unterschied und so wie Roy heute klingt ist es ehrlich. Wir hatten ja auch genug Zeit.

Ist es die Zusammenarbeit denn nicht schwer, ihr wohnt in Tampa und Roy in Norwegen?

– Nein überhaupt nicht, denn wir korrespondieren sehr viel über Internet, oder wir besuchen uns gegenseitig zu Hause. Vielleicht ist gerade diese räumliche Differenz gut für uns. Wer weiß? Es klappt jedenfalls außerordentlich gut und die Ideen gehen uns auch nicht aus.

Das will ich aber auch stark annehmen, denn solche eine starke Scheibe schreit nach mehr. Hoffentlich gehen KAMELOT bald auf Tour. Bis dahin also!

www.kamelot.com

Story: Gisela

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