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SAXON

SAXON 1997

Als ich erfuhr, dass das neue SAXON-Album kurz vor der Veröffentlichung stünde, war ich natürlich mehr als gespannt auf das Ergebnis, denn mit ´Dogs Of War´, welches ja wirklich nur guter Durchschnitt gewesen ist, war der Druck immens groß gewesen. Nachdem ich aber schon die ersten Takte von ´Unleash The Beast´ gehört habe, war mit klar, daß es auf jeden Fall das Album dieser Ausgabe werden würde. Mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht mit einem solchen hammerharten Album. Kurzfristig kam dann auch SAXON´s  Mastermind Biff Byford über den Kanal zu uns herüber und wusste in galanter und überaus netten Art über das Album und auch andere Sachen zu plaudern.

 

´Unleash The Beast´ der Name ist seitdem ich die Scheibe zum ersten Mal gehört habe bei mir Gesetz. Diese Veröffentlichung stellt für meine Seite alles an Alben von SAXON in den Schatten. SAXON verstärkte sich vor einiger Zeit mit dem jungen Gitarristen Doug Scarrat. War dies der Grund für den frischen Wind, der auf dieser Scheibe herrscht?

– Die Sache ist die, dass Doug fast identisch ist mit unserem Bassisten Nibbs Carter. Er hatte in der Vergangenheit wenig Ideen, wenn es um die Weiterentwicklung ging. Doug hat vor SAXON nie in einer Metalband gespielt und er war als Sessionmusiker sehr gefragt. Wir gaben ihm direkt von Anfang an ein sehr großes Equipment um seine Ideen auszuleben. Er spielte wie der Teufel powervolle Heavyriffs und dies stachelte natürlich unseren wirklich perfekten Gitarristen Paul Quinn zu Höchstleistungen auf.

Die Zusammenarbeit zwischen Paul und Doug funktionierte also optimal?

– Das kann man wohl sagen, denn sie hegen sehr viel Respekt füreinander. Ich denke auf jeden Fall, daß Doug´s Spieltechnik den neuen Sound von SAXON ein wenig mit beeinflusst. Der Sound ist heavier geworden, aber nicht in altmodischer Art, eher in einem modernen Gewand. Durch diese Wandlung konnte ich denn schließlich auch noch mit meinen Vocals spielen, die auf dieser Scheibe sehr stark differenzieren.

Nicht nur der Gesang von Biff kommt variabler daher, sondern auch das ganze Drumherum ist viel interessanter ausgefallen. So z. B. arbeitete man auch mit guten Effekten, die vor allem bei ´Circle Of Light´ (Beatmungsmaschine) und ´Thin Red Line´ (Gesang der Zulus und das marschieren von Soldaten) sehr gekonnt eingesetzt wurden.

– Wir wollten von vornherein auf unserem neuen Album sehr viel Atmosphäre kreieren. Das haben wir schon seit langem nicht mehr praktiziert. Die Songs kommen somit auch viel mystischer rüber. Die atmosphärischen Songs haben wir versucht mit den Texten in Einklang zu bringen. Das war uns sehr wichtig gewesen.

Welches ihnen sehr gut gelungen ist. Mit ´Circle Of Light´, ´Thin Red Line´ oder ´Unleash The Beast´ sind sehr starke Titel, mit einer enormen Aussagekraft auf dem Album. Warum habt ihr euch gerade für ´Unleash The Beast´ als Titel entschieden?

– Wir hätten unsere Platte nach den von dir genannten Titeln benennen können, aber die Wahl fiel auf ´Unleash The Beast´, weil dieser Song tiefer in die menschliche Psyche eingeht. Jeder von uns hat ein Biest in seinem Innern sitzen, dass man auch ab und zu mal raus lassen sollte. Das Lied ist sehr mystisch und für mich ist es einfach ein großartiger Titel für das Album.

Wie schreibst du denn deine Texte zu den Songs?

– Meistens habe ich zuerst eine Idee und einen Titel. Dann setze ich mich hin und versuche zu diesem Titel eine Geschichte zu schreiben. Manches Mal sitze ich auch noch im Studio und versuche die Texte noch zu überarbeiten. Für mich ist es sehr wichtig, dass ich in meinen Songs komplette Storys erzähle, denn ich mag es mir Storys auszudenken und sie an andere weiterzugeben.

Das merkt man den Texten auch an, denn es sind nicht einfache Texte, die uns Biff Byford mit auf den Weg gibt. Man muss sich schon ein wenig damit beschäftigen. Wie ich gehört habe, wurde ´Unleash The Beast´ ziemlich schnell in eurem Lieblingsstudio (KARO-Studio von Kalle Trapp) aufgenommen.

– Das stimmt vollkommen. Wir haben dieses Mal versucht die Liveatmosphäre durch das schnelle Aufnehmen mit einzufangen. Es ist ja auch viel ehrlicher und wir haben keine Probleme dies auch live gut rüber zu bringen.

Das Material ist auch viel druckvoller ausgefallen, welches sicher auch ein Ergebnis der schnelleren Recordings war. Auf dem Album befindet sich mit ´Absent Friends´ eine Ballade auf dem Album, welche ihr eurem verstorbenen Stagemanager J. J. gewidmet habt.

– Ja und als wir im letzten Jahr von seinem Tod erfuhren, waren wir wie geschockt. J.J. war ein Freund für uns gewesen, wie man ihn wirklich nicht alle Tage findet. Wir haben eine so lange Zeit zusammen verbracht, dass wir es heute immer noch nicht glauben können, dass er nicht mehr unter uns weilt. Es ist nicht einfach auf einen solch treuen Freund zu verzichten.

Das kann ich mir denken, denn so wie ich ihn in Erinnerung habe, hat er alles für die Band, mit einer enormen Freundlichkeit erledigt, dass selbst ich es nicht richtig glauben konnte. Man merkte auch, dass auf der nun abgeschlossenen Tour irgendjemand fehlte. Mir bleibt zum Schluss nur noch der Band auf ihrem zukünftigen Weg alles Gute zu wünschen und das die nächsten Alben ebenso genial ausfallen werden.

http://www.saxon747.com

Story: Gisela

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