SUBWAY TO SALLY

Seit dem 2. April fließt ´Herzblut´, so der Titel des neuen Albums, von einer der innovativsten Band, die schon seit einigen Jahren ihr ´Unwesen´ in deutschen Landen treibt. Im Laufe der Jahre haben sie es immer geschafft sich von Album zu Album einer Steigerung zu unterziehen. Dies ist bei ´Herzblut´ ebenfalls passiert. Um ein wenig Licht in das neue Album zu bringen, war es eine gute Gelegenheit, die Band, in Form von Ingo Hampf selber zu fragen. Nun denn, los geht es!

 

Wie beurteilt ihr selber die Unterschiede zwischen den Alben ´Bannkreis´, ´Hochzeit´ und dem neuen Opus ´Herzblut´ in Bezug auf die musikalische Weiterentwicklung?

– Zu allererst freuen wir uns natürlich darüber, dass wir es geschafft haben, uns weiterzuentwickeln. Wenn man sich die Alben gegeneinander anhört, merkt man sofort, dass die Songs auf ´Herzblut´ wesentlich facettenreicher sind. Die Emotionalität wird bei uns auch ziemlich großgeschrieben.

Ebenso sind auf dem Album viele sakrale Chöre und auf ´Wenn Engel hassen´ gregorianische Chöre vorhanden. Was hat euch zu dem Einsatz inspiriert?

– Die Idee zu dem Lied ´Wenn Engel hassen´ stammt von einem gregorianischen Choral. Ich fand diesen Choral so toll, dass ich zu Hause ein wenig daran gearbeitet habe. Das Album handelt nun aber nicht nur religiösen Dingen, sondern die Themen drehen sich meistens um zwischenmenschliche Beziehungen.

Glaubt ihr eigentlich, dass ihr euch in der Metal-Szene etabliert habt, oder kommt das Gros der Fans aus unterschiedlichen Lagern?

– Das Publikum ist bunt gemischt. Es kommt aus der Metal-Szene, weil die im Verlauf der Zeit auch viel offener geworden ist, als auch aus anderen Richtungen. Wir sind ja nun auch nicht eine Metal-Band. Dazu haben wir uns auch nie gezählt. Wir hoffen, dass wir mit unserem Sound einen eigenen Weg eingeschlagen haben.

Nach Informationen habt ihr ca. 1000 Gigs in den 9 Jahren eures Bestehens absolviert. Könnt ihr eigentlich von eurer Musik leben?

– Im Grunde ja, denn nur durch die vielen Auftritte ist es uns möglich, von unserer Musik zu leben. Es ist ja auch zum Ersten das Bestreben eines jeden Musikers, so viel wie möglich live aufzutreten. Deshalb macht man ja auch Musik. Der zweite Grund für die vielen Auftritte liegt darin, dass es für uns fast die einzige Möglichkeit ist, an die Menschen heranzukommen ist. Die meisten Medien verschließen sich vollkommen. Wir haben jetzt auch von VIVA ein eindeutiges nein bekommen, weil wir einfach nicht in den Rahmen passen. Ich weiß auch nicht, was man noch machen soll, denn unsere Songs tendieren teilweise schon in Richtung Schlager. Da wird einem denn erzählt, dass den Machern der Gesang nicht gefällt und nach solchen Aussagen wird man doch nachdenklicher.

Das kommt wohl daher, dass die meisten noch in Klischees denken und sich nur für die Musik einsetzen, welche, den nicht nachdenkenden Kids, gefällt. Musik, mit denen sie sich berieseln lassen können, ohne auf die Qualität zu achten.

– Das Tragische ist ja auch, dass wir uns in der Vergangenheit wirklich den Arsch abgespielt haben und somit auch einen gewissen Status erreicht haben. Zusätzlich  haben wir, durch dem wir uns stetig weiter entwickelt haben, nun einen Punkt erreicht, indem es nur noch über diese Schiene geht, mehr Bekanntheit zu erlangen. Das muss ja nicht zu oft passieren, aber wenn wir zwei oder dreimal am Tag im Fernsehen gespielt würden, wäre das eine große Hilfe für uns, den nächsten Level zu erreichen.

Mit dem Fernseher erreicht man ja auch die Leute, die sich nicht durch einschlägige Magazine informieren.

– …und auch die zufällig das Programm anschauen. Aber leider ignoriert man uns und unsere Musik vollkommen.

Ihr spielt ja nun schon eine lange Zeit zusammen und verbringt, durch die vielen Konzerte sehr viel Zeit miteinander. Bekommt man sich durch dieses Zusammensein nicht irgendwann mal in die Haare und wie sieht es mit dem Privatleben aus?

– Es ist für uns eine Arbeit mit Kollegen und da wir es schon so lange machen, kennen wir uns natürlich ziemlich gut und wissen auch über die Schwächen des anderen Bescheid. Man nimmt denn eben Rücksicht und es klappt auch heute nach der langen Zeit sehr gut. Wir hängen auch nicht alle zusammen, denn meistens bilden sich kleine Grüppchen, die dann zusammenhängen. Trotz allem bleibt für das Privatleben noch genügend Zeit.

Seht ihr für SUBWAY TO SALLY eigentlich auf Dauer auch eine Chance für den englischsprachigen Bereich oder wollt ihr es mit der Fanbase im deutschsprachigen Sektor belassen?

– Das mit dem englischsprachigen Bereich probieren wir nach der nun folgenden Tour aus, denn dann gehen wir für eine kleinen Trip nach Mexiko. Das Album wird dort, durch Kontakte der Mercury, ebenfalls veröffentlicht und im letzten Jahr hatten IN EXTREMO ja auch einigen Erfolg dort. Ich glaube auch, dass die deutschsprachigen Texte kein Hindernis sind, um in Mexiko oder überhaupt in Übersee Erfolg zu haben. Das beste Beispiel ist ja wohl Rammstein. Ich glaube auch, dass es nicht allzu sehr auf die Sprache ankommt, Hauptsache ist doch, dass die Musik ankommt.

Seht ihr persönlich Bands wie In Extremo, Corvus Corax oder Tanzwut als Konkurrenz, zumal sie fast derselben Stilistik frönen?

– Ich sehe die von dir genannten Bands nicht als Konkurrenz, denn im Grunde spielen wir doch alle verschiedene Richtungen, obwohl das Mittelalter ein wenig die Basis ist. Wir sind eine Band, die sich damit auseinander setzt, von wo wir gekommen sind und wohin wir gehen wollen. Wir haben nach den eigenen musikalischen Wurzeln Ausschau gehalten und schauen auch nicht, wie viele europäische Bands es eben machen, über den großen Teich. Das liegt uns fern. Wir wollen unser eigenes Ding durchziehen.

Warum habt ihr jetzt von der BMG zur Mercury gewechselt?

– Wir haben unseren Vertrag erfüllt. Den Vertrag hätten wir ohne weiteres verlängern können, aber nach drei Studioalben und einem Live-Album kannten wir die Struktur der BMG und es gab einiges, was uns gefallen und auch nicht gefallen hat. Deswegen kamen wir zu dem Entschluss etwas anderes auszuprobieren. Uns ging es nicht nur darum wer die meiste Kohle bot, sondern mehr um das Weiterkommen der Band. Wie heißt es es schön, neue Besen kehren gut.

Auf ´Herzblut´ sind zwei Versionen von ´Kleid aus Rosen´ vertreten. Hat dies eine besondere Bewandtnis?

– Nein, eigentlich nicht. Den fertigen Song habe ich zu Hause mal auf der akustischen Gitarre gespielt und meine Freundin meinte, dass dies sich richtig toll anhören würde. Dieser Meinung waren auch die anderen Bandmitglieder und so fand er seinen Platz auf der CD. Ich finde diesen akustischen Titel persönlich, auch von den Arrangements her, viel harmonischer. Es ist zwar derselbe Text und Titel, aber die beiden Variationen stehen für sich selbst.

Auf Ostern startet die große Tour von SUBWAY TO SALLY. Was ist denn nach dieser Tour anvisiert worden?

– Wie schon erwähnt, werden wir danach nach Mexiko fahren und im Anschluss daran auf diversen Festivals zu Gast sein. Je nachdem, wie die Platte läuft ist auch eine kleine Tour in den USA angedacht. Zudem wäre es schön im Herbst noch eine zweite Tour in Europa hinterher zu schieben. Das ist im Moment aber noch nicht sicher.

Ich werde euch natürlich, bezüglich der Touraktivitäten, auf dem laufenden halten. Bis dahin sollten wir uns aber auf die Tour im April und Mai freuen. Wenn ihr mehr über die Band erfahren wollt, schaut doch auf ihrer Web-Page nach, die ihr erreichen könnt.

www.subwaytosally.com

Story: Gisela