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IRON FIRE

Schon das Debutalbum ´Thunderstorm´ der dänischen Formation IRON FIRE sorgte für mächtig frischen Wind in deutschen Landen. Die Frage stellte sich nach dem Release, wie wird wohl der zweite Output ausfallen, denn es musste schon einiges passieren, um den Standard des Debuts zu halten oder gar auszubauen Mit dem neuen Album ´On The Edge´ ist es IRON FIRE gelungen, das sehr gute Debutalbum zu übertreffen. Mir kommt es straighter und heavier vor, als das Debut. Aber zu dieser und zu anderen Fragen lassen wir lieber Martin Steene zu Wort kommen, denn er ist als Hauptkomponist wohl der richtige Ansprechpartner.

 

´On The Edge´ ist im Gegensatz zum Debut ´Thunderstorm´ heavier ausgefallen. Ist dies ein klein wenig darauf zurückzuführen, dass sich bei euch ein Line-up-Wechsel vollzogen hat?

– Ich denke, das ist ein kleiner Grund dafür. Der Hauptgrund ist aber der, dass ich bei der ersten Produktion ´Thunderstorm´ regelrecht fertig war. Wir hatten eine Menge Ärger in der Band, die unsere Recordings sehr schwierig gestalteten. Dieses Mal haben wir die Aufnahmen anders gestaltet. Wir haben einen neuen Rhythmusgitarristen, der von einer Rock´n Roll-Band kommt. Durch ihn wurde das Feeling viel gelöster als es bei den Aufnahmen zu ´Thunderstorm´ war. Ein anderes Problem war unser ehemaliger Drummer, der vom Speed-Metal kam. Er kam mit den groovigen Songs überhaupt nicht zurecht. Mit unserem neuen Drummer Martin Plenge haben wir einen Glücksgriff getan, denn er beherrscht die groovigen Passagen. Das sind für mich persönlich die Gründe, dass dieses Album wesentlich straighter und auch heavier klingt.

Bei welcher Band war Martin denn vorher?

– Er kommt ebenso wie Martin Slott, unser neuer Gitarrist, von einer eher unbekannten dänischen Band mit dem Namen Push. Das ist eine regelrechte Rock´n Roll-Band.

Das kann schon zu einem Problem innerhalb einer Band führen, wenn die Musiker nicht das umsetzen können, was das Songwriting beinhaltet. Ist das Feeling denn jetzt besser geworden in der Band?

– Ja, denn zum ersten Mal haben wir ein richtiges Bandfeeling. Dieses Gefühl ist ziemlich stark ausgeprägt, denn alle haben dasselbe Ziel vor Augen. Dadurch werden die Arbeiten zum Songwriting  ziemlich relaxt.

Das ist ziemlich wichtig, wenn es innerhalb der Band stimmt.

– Das denke ich auch, denn wenn man morgens schon mit einem schlechten Gefühl aufsteht und denkt, hoffentlich geht heute wieder alles in Ordnung, leidet natürlich auch das Songwriting in großem Maße darunter. In der kurzen Zeit haben sich regelrechte Freundschaften entwickelt und sind somit zu einer großen Familie zusammen gewachsen.

Die ganzen Bandschwierigkeiten außer Acht gelassen, waren denn dieses Mal die Recordings zum zweiten Album leichter für euch?

– Die Aufnahmen zu ´On The Edge´ waren um ein Vielfaches einfacher für uns. Zum Ersten waren die angesprochenen Bandprobleme aus dem Weg geschafft und zusätzlich wurden die Aufnahmen spontaner, weil unser neuer Drummer die Songs erst kurz kannte und durch seine Spielweise noch zusätzlich viel mehr Abwechslung in die Songs mit einbrachte. Auch mit meiner Stimme hatte ich bei den Aufnahmen überhaupt keine Probleme. Kurz gesagt die Recordings waren spontaner und um ein Vielfaches einfacher für uns.

Auch die Reihenfolge auf der CD wurde sehr gut gewählt. Bis zum achten Song geht es ziemlich zur Sache und mit ´Lost N´ Found´ einer unter die Haut gehenden Ballade, kehrt wieder Ruhe in die Sache. Mit der Anordnung der Lieder habt ihr auch ein glückliches Händchen gehabt.

– Das sehe ich genau so, aber viele mögen diese Balladen nicht, aber ich denke in jedem Metal-Fan steckt auch ein kleiner Romantiker, der solche Songs ebenso mag. Für uns persönlich sind solche Songs sehr wichtig. Es macht uns zudem sehr viel Spaß mit einer Ballade ein Album aufzulockern, denn im Grunde spielen wir nur Metal und eine Ballade ist dann regelrecht entspannend für uns.

Tatsache ist auch, dass eine gute Metalband auch unter die Haut gehende Balladen schreiben muss. Kommen wir doch jetzt zu den Texten. Auf dem Debut ´Thunderstorm´ beherrschten die Drachen und Mythen die Lyrics. Auf ´On The Edge´ hat sich diesbezüglich eine kleine Wandlung vollzogen, denn die Texte behandeln mehr die dunkle Seite des Lebens. Ist es wichtig für dich die Texte ziemlich bildlich darzustellen?

–  Auf der ersten CD hatte ich das Problem, dass ich noch nicht soweit war, tiefere Texte zu verfassen. Deswegen entschied ich mich für diese mystischen Texte. Ich bin jetzt auch kein Poet, sondern nur ein Metalfan. Jetzt zur zweiten CD habe ich die dunklen Seiten, nach dem Debut ein wenig aufgearbeitet. Das hatte den Vorteil, dass ich die depressive Phase ziemlich schnell wieder abbauen konnte.

Schon das Debut ´Thunderstorm´ (8,5 von 10 Punkten) schnitt beim Review sehr gut ab. Mit dem jetzigen ´On The Edge´ klettert ihr weite nach oben. Von wo nimmst du die Erfahrung für ein solch professionelles Album?

– Danke, das du dies so siehst, aber das kann ich dir nur schwer beantworten. Vielleicht liegt es daran, dass wir sehr hart an unseren Songs arbeiten und nur das Beste abliefern wollen. Obwohl wir wenig Liveerfahrung haben, arbeiten wir sehr hart an dem Songwriting.

Was hat sich denn bei euch nach dem Release von eurem Debut ´Thunderstorm´ in Bezug auf Tour getan?

– Nichts und das war auch einer der Gründe für die Schwierigkeiten, die wir nach der Veröffentlichung hatten. Wir waren damals ja auch erst 18 Jahre im Durchschnitt und da hat man diesen Traum vom Rockstar noch. Als dann nach dem Release nichts passierte, fielen wir in ein ziemlich großes Loch. Wir haben ein paar Shows in Deutschland gespielt, aber eine komplette Tour gab es nicht.

Wurden denn wenigstens einige Auftritte in Dänemark absolviert?

– Schon, aber die Szene in Dänemark ist sehr klein und wenn man hier Rock- oder Metal-Konzerte veranstaltet, kann einem passieren, dass höchsten 20 Leute vor der Bühne stehen und die Musik hören will. Ich glaube, dass wir solche Konzerte zur Genüge absolviert haben.

Das denke ich auch, denn mit einem solchen Potential sollte man nur nach vorne sehen. Habt ihr denn jetzt schon Reaktionen auf euer neues Album erfahren?

– Bis jetzt (die Promotion lief gerade erst an – Anm. d. Verf.) gab es nur Reaktionen von Journalisten, die ´On The Edge´ besser finden als unser Debut. Wir hoffen jetzt natürlich, dass die Fans, die unser Album ´Thunderstorm´ mochten, ebenso mit ´On The Edge´ zufrieden sind und dass wir bald auf Tour durch Deutschland kommen können.

Das hoffe ich auch, denn IRON FIRE haben das Potential zu etwas größerem. Mit solchen Veröffentlichungen sollte man nicht im Proberaum versauern. Ihr könnt IRON FIRE auch auf ihrer Homepage besuchen. Die Adresse lautet:

www.ironfire.dk

Story: Gisela  

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