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ANGRA

Nach fast einem Jahr ist nun endlich das neue Album „Temple Of Shadows“ fertig. Dieses Konzeptalbum ist auch das bisher beste, was ANGRA je aufgenommen haben. Kreativität und Frische stehen im Vordergrund der Songs. Das textliche Konzept des Albums beinhaltet die Story von einem Kreuzritter, dem „Shadow Hunter“, der im 11. Jahrhundert die katholische Kirche in Frage stellt. Zusammen mit Rafael Bittencourt versuchte ich ein wenig Licht in das textliche Konzept dem Sound und auch andere Sachen zu bringen. 

Das Album ist wirklich ein Highlight so kurz vor Ende des Jahres. Die Konzeptstory stammt ja aus deiner Feder. Ist sie Realität oder eine fiktive Story?

– Sie basiert zwar auf wahren Begebenheiten, aber ich habe doch noch einiges dazugeschrieben, was in Wirklichkeit nicht so passiert ist.

Woher hast du die Inspirationen für die Story genommen?

– Ich habe in der Vergangenheit sehr viele Bücher gelesen. Zudem sehe ich auch gerne Filme dieses Genres. Das alles hat dazu geführt, dass ich sehr gut, aus dem ganzen Background, eine solche Geschichte schreiben konnte.

Die Story dreht sich ja um einen Kreuzritter. der die katholische Kirche in Frage stellt. Was passiert denn zum Schluss mit diesem Kreuzritter?

– Seine Zweifel an die katholische Kirche hatte sehr viele Auswirkungen auf sein Leben, denn durch das Umdenken entwickelt sich mit der Zeit eine andere Religion, welcher er dann auch folgt. Die Geschichte ist aber sehr abstrakt und eigentlich kann jeder, der sich mit der Story befasst, seine eigene Story daraus zu bilden. Mit ein wenig Phantasie ist dies eine Leichtigkeit, denn es viele Möglichkeiten die eigene Story zu kreieren.

Somit kann also jeder seine eigene Story für sich herausfinden.

– Richtig und genau diese Vorgehensweise mag ich, denn man muss den Fans auch die Möglichkeit lassen, ihre eigenen Inspirationen unterzubringen. Aus diesem Grunde habe ich sehr viele Details weggelassen, um es den Fans ein wenig einfacher zu machen.

Was mir an dem Album besonders gefällt ist die Vielfalt und vor allem die Wechsel der Sounds ist einfach top. war es euch wichtig mit einer solchen Vielfalt die Songs zu komponieren?

– Das war unser Hauptaugenmerk, denn wir wollten den Bogen so weit spannen, wie uns nur möglich war. Wir haben uns immer schon weiterentwickelt und vor allem war uns auch ebenso wichtig, dass wir unsere brasilianischen Einflüsse mit in die Songs einfließen zu lassen. Es gibt ja auch auf dem Album Riffs, die sehr stark an Thrashmetal angelehnt sind. Das sind aber alle unsere Backgrounds und wir haben dieses Mal versucht dies alles mit einzubauen. Somit steht auch ein musikalisches Konzept hinter dem Album. Was außerdem beim Songwriting wichtig war, war der Punkt der Umsetzung des Themas. Ich habe versucht die Story sehr passend mit dem dazugehörigen Gewand zu versehen.

Was dir auch sehr gut gelungen ist, denn ein solch kompaktes Album hört man nicht oft. Was mich aber ein wenig stutzig macht war, auf dem Booklet waren 12 Songs aufgeführt, aber in Wirklichkeit sind es 13 Stücke. Ein Outro in klassischer Musik bildet nämlich den Abschluss. Ist dieses Stück auch als Abschluss für die Story zu sehen?

– Wir sehen es mehr als großes Finale. Außerdem bildet dieses klassische Stück einen ruhigen Abschluss nach einer Reise, nicht nur durch diese Story sondern auch durch die unterschiedlichsten Stilistiken in Sachen Musik. Bei unseren Shows beginnen wir auch mit dem Intro und dies verbreitet richtig Atmosphäre bei den Konzerten.

Für mich ist „Temple Of Shadows“ das bisher beste Album von ANGRA. Siehst du das genauso?

– Auf jeden Fall, denn ich finde es ist das transparenteste Album, was wir je gemacht haben. Wir sind in der ganzen Zeit immer mehr gewachsen und nicht auf der Stelle stehen geblieben Wir haben uns ja auch nicht nur musikalisch weiter entwickelt, sondern auch menschlich sind wir gewachsen und haben sehr viel im Laufe unserer Karriere lernen müssen. Wichtig ist uns auch, dass wir das Menschliche im Einklang mit der Musik bringen. Somit können wir auch beweisen, was wir als Musiker in Wirklichkeit sind.

Ganz toll finde ich die Darbietung von eurem Sänger Edu Falaschi, denn er versteht es mit seiner wandlungsfähigen Stimme den Songs das gewisse Etwas zu verleihen. Manches Mal kommt es mir vor, als hätte er eine Ausbildung als Musicalsänger.

– Das kommt wohl daher, dass er schon in einigen verschiedenen Bands gesungen hat. Dadurch hat er sich auch die unterschiedlichsten Stilistiken des Gesangs angeeignet. Für uns ist er auch ein Gewinn, denn durch seine variable Stimme können wir unsere Songs auch wesentlich besser umsetzen.

Ihr habt ja auch mit Kai Hansen (Gamma Ray), Hansi Kürsch (Blind Guardian) und Sabine Edelsbacher (Edenbridge) als Gastsänger zusammen gearbeitet. War das deine Idee mit ihnen zusammen zu arbeiten?

– Ja es war meine Idee, denn ich wollte Kai für seinen Einsatz im Metal ein wenig Tribut zollen. Er macht so viel um den Metal immer wieder voran zu treiben. Das trifft auch für Hansi und Sabine zu. Wir sind schon längere Zeit befreundet und sie haben sich sehr auf die Zusammenarbeit mit uns gefreut und uns erfüllt es mit Stolz.

Für den Song „Late Redemptation“ habt ihr mit eurem Landsmann Milton Nascimento zusammen gearbeitet. Wer verbirgt sich hinter ihm, denn mir ist er leider völlig unbekannt.

– Er ist in Brasilien ein sehr bekannter Sänger und Komponist in Sachen Weltmusik. Er bekam schon drein Grammys und hat einen sehr persönlichen Stil. Wir sind stolz auf unsere Musik und genauso stolz sind wir auf unser Land. Wir haben ja schon immer versucht die brasilianische Musik mit in unsere Songs einzubauen. Mit Hilfe von Milton haben wir zusammen an dem Song gearbeitet und dadurch ist ein Stück entstanden, was eigentlich nicht mehr so viel mit Metal zu tun hat, aber bei genauem Hinhören aber doch wieder. Wir sind sehr stolz darauf, dass er uns mit seiner Erfahrung eine weitere Tür aufgestoßen hat.

Ihr habt ja auf „Temple O Shadows“ wieder mit Dennis Ward (PinkCream 69) zusammen gearbeitet. Er holt wohl wirklich das Maximum aus euch heraus.

– Das in jedem Fall und für mich zählt er zu den besten Produzenten die es zurzeit gibt. Wir sind so zufrieden mit ihm, denn er versteht es immer wieder noch mehr aus uns herauszuholen. Er bringt das musikalische Können der Band richtig auf den Punkt.

Zum Schluss noch eine lustige Begebenheit, denn als Edu und du in Deutschland warst hat sich etwas ereignet, worüber ich herzlich gelacht habe. Du hattest dein Skateboard dabei.

– Ja und mir passiert es sehr oft, dass ich vom Board falle. Kiko, unser Bassist hat das wohl irgendwie erfahren und schickte mir prompt ein Foto mit einem Hund auf einem Board und meinte, dass er wohl nicht so oft fallen würde. Nett nicht! Aber das ist nicht so schlimm, denn es wird ja immer besser und für mich ist es wichtig, wenn ich angespannt im Studio arbeite, ab und zu auch mal frische Luft brauche, um wieder neue Energie zu tanken und wenn ich dann ab und an vom Board falle, kann ich damit sehr gut leben.

Wichtig ist doch, dass wir weiter solche kreativen Alben bekommen, denn dann macht der Metal auch wieder Spaß. Freuen wir uns jetzt auf eine Tour, die wir Anfang nächsten Jahres erwarten können.

www.angra.net

Story: Gisela

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