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David DeFeis – Lilith

LILITH

Die Heavy Metal Oper

Nach „Kytaimnestra oder die Flucht der Atriden“ (1999) und „Hel oder die Rebellen (2001) beendet David DeFeis mit seiner neuen Heavy Metal Oper „Lilith“ die Trilogie über wütende Frauen in der Mythologie. Zur Story sei so viel erwähnt, dass sie auf einer jüdischen Sage basiert. Aber auch in babylonisch-assyrischen Quellen und sogar in der Bibel findet man diesen Lilith-Mythos. Demzufolge soll Lilith die erste Frau von Adam gewesen sein, welche sich ihrem Man aber nicht unterwerfen wollte und somit den Garten Eden verlassen musste. Mehr dazu kann uns aber David selber besser sagen, deswegen fangen wir einfach mal an.

Die Story der neuen Metal-Oper ist sie von dir geschrieben worden?

– Walter Weyers (Intendant des Landestheaters Memmingen) hat ein Buch zu dieser Oper geschrieben, welches sich auf zusammengefasste antike Legenden bezog. Diese handelten von „Lilith“. Es gibt nicht so viel Material über sie. Ich habe denn aber auch noch einige Recherchen über „Lilith“ angestellt. Ich bekam also eine Übersetzung dieses Buches, aber die Übersetzung war sehr schlecht. So startete ich also auch noch eine Recherche und fügte meine eigenen Nachforschungen mit in die Story. Danach besprach ich die überarbeitete Story noch mit Walter und nach einigen Diskussionen war die Story fertig. Nun hoffe ich, dass dieses Resultat Sinn macht.

In der Rockoper ist Lilith die erste Frau von Adam, welche aus dem Paradies verwiesen wurde. Die Gestalt taucht aber auch noch in anderen Storys auf. Warum habt ihr euch gerade für diese Definition entschieden?

– Es gibt sehr viele Geschichten worin sie erscheint. Meistens erscheint sie auch unter andere Namen. Auch die Verkörperung ihrer Person wird sehr unterschiedlich geschildert. So erschien diese Figur im hebräischen unter Laila (Nacht), in Mesopotamien unter Lil (Sturm und Wind) oder in der Ableitung von Barbara G. Walker aus dem sumerisch-babylonischen Wort „Illu“, welches übersetzt Lotus heißt. Zudem gibt es noch eine Vielzahl an Namen, wie bei Luther, der sie ungenau als Kobold übersetzt, in der englischen King James-Übersetzung heißt sie screech owl (Schleiereule) und in einer neueren amerikanischen Übersetzung von 1901 wird sie als Night Monster bezeichnet. Wir haben uns für diese Variante entschieden, weil diese Story auch gut in die anderen passen würde, denn es ist doch eine sehr zeitlose Geschichte.

Die erste Oper „Klytemestra oder die Flucht der Atriden“ basierte auf deine Songs von „House Of Atreus Part 1 + 2. Auf „Hel oder die Rebellen“ gab es Songs von „Invictus“ und „The marriage Of Heaven And Hell 1 + 2“ zu hören. Willst du die Songs der neuen Oper auch wieder als Album veröffentlichen?

– Ja, das Album soll Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden. Wir werden im Laufe des restlichen Jahres die Songs zusammenstellen und dann das Album veröffentlichen.

Wie viele Aufführungen sind denn von „Lilith“ geplant?

– Es sind erst einmal 7 Aufführungen in Memmingen geplant, welche alle ausverkauft sind. Zudem gibt es hier im Umkreis von Memmingen noch einige Aufführungen. Es sind aber im nächsten Jahr sind aber auch noch einige geplant und das nicht nur in Süddeutschland.

Genau das war eigentlich auch noch eine Frage von mir, denn ich habe gehört, dass im nächsten Jahr noch Aufführungen, unter anderem in Köln geplant sind.

– Das ist richtig. Geplant sind unter anderem Köln und noch einige andere Städte in Westdeutschland.

Ich denke, dass dies eine gute Idee ist, denn du hast ja doch eine Menge Fans hier im Kreis, welche auch gerne in den Genuss der Metal Opern kommen würden.

– Das ist richtig, denn viele haben mich diesbezüglich auch schon angesprochen.

Ist es eigentlich einfacher für dich Musik für ein VIRGIN STEELE Album zu schreiben oder Stücke für eine Oper?

– Das eigentlich dasselbe, denn die meisten Stücke sind ja auch auf einem Album von VIRGIN STEELE gelandet. Bei der neuen Metal Oper war das eben umgekehrt. Das Songschreiben ist eigentlich dasselbe, obwohl man doch von einer vollkommen anderen Seite an diese Sache herangeht. Schließlich müssen die Songs ja gut genug sein für eine Oper. Diese Gedanken hat man denn immer im Hinterkopf. Wobei man bei Songs für ein VIRGIN STEELE Album wesentlich freier ist. Meistens ist es immer bei mir so, dass ich einfach nicht mehr aufhören kann Songs zu schreiben.

Das kennt man ja von David DeFeis, denn ich erinnere nur an seine Maxi-CD „Magick Fire Music“ aus dem Jahre 2000, welche eine Komplettlaufzeit von über 37 Minuten aufwies. So lang sind bei manchen Bands offizielle Alben. Wie viele Songs hast du denn für „Lilith“ geschrieben?

– Ich habe ca. 40 Songs für diese Sache geschrieben und mir war klar, dass wir nur ca. die Hälfte benutzen würden. Am Ende waren es 15 Stücke, welche wir für „Lilith“ benötigt haben. Die restlichen Songs können wir jetzt aber trotz allem weiterverwenden, denn wie schon gesagt, möchten wir gerne Anfang nächsten Jahres eine neue VIRGIN STEELE Scheibe auf den Markt bringen.

Wie lange hast du für das Songwriting gebraucht?

– Ich habe ja schon in den letzten Jahren immer wieder Ideen festgehalten. Ich nehme meistens immer alles auf, was mir so einfällt. Die Hauptarbeit wurde aber im letzten Winter in knapp vier Monaten bewältigt.

Ich habe in einem Interview gelesen, dass du eine Katze hast, welche den Namen Lilith trägt.

(David lacht:) Die Idee für die Oper war aber zuerst vorhanden und die Katze kam später. Ich finde es ist doch ein schöner Name für eine Katze. Sie ist aber sehr groß und sehr schwer, aber ein schönes Tier.

Ich habe auch zwei Katzen.

– Ich habe jetzt 5 Katzen. Eine meiner Katzen starb vor kurzem. Sie war immer bei den Recordings und bei den Songwritings dabei. Es ist mir schon ziemlich schwer gefallen, als sie vor kurzem starb. Nun wollte ich eine neue Katze haben. Dann sah ich diese beiden kleinen Katzen und konnte nicht mehr nein sagen und somit habe ich jetzt 5 Katzen. Die beiden kleinen sind so wild, weil sie noch kleine Babys sind und immer etwas neue anstellen.

Das kenne ich irgendwo her, denn meine waren auch einmal klein und dann war nichts mehr sicher vor ihnen. Jetzt aber noch zu einer anderen Sache, die mit Sicherheit viele von euch interessiert, denn viele Fans von dir haben mich gefragt, wann VIRGIN STEELE denn endlich wieder auf Tour kommen.

– Das ist eine gute Frage. Wir werden jetzt erst einmal zwei Open Airs in Italien absolvieren. Für die Zeit danach ist bis jetzt noch nichts geplant. Ich möchte aber auf jeden Fall zum neuen Album, welches ja im nächsten Jahr veröffentlicht wird, wieder eine Europatour starten.

Dann hoffe ich auch, dass die neue Scheibe bald kommt und VIRGIN STEELE wieder bei uns zu Gast sind, denn lange genug haben wir ja warten müssen.

Story: Gisela

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