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DOMAIN

Schon lange wurde von der Reunion der ehemaligen Band DOMAIN gesprochen. Eigentlich sollte das Album schon viel früher erscheinen, aber dies wurde leider immer wieder verschoben. Jetzt ist es endlich soweit, denn mit dem Album ´One Million Lightyears From Home´ steht das fertige Album seit dem 05.92.01 in den Plattenläden. Warum es zu dieser Verzögerung kam und was uns, in Bezug auf DOMAIN in der nächsten Zeit noch bevorsteht, kann uns kein Geringerer als Mastermind und einzig noch verbliebenes DOMAIN-Mitglied Axel Ritt zu erläutern.

 

Das Album war schon seit langem angekündigt. Wieso hat es denn letztendlich so lange gedauert, bis die Scheibe endlich veröffentlicht wurde?

–  Das hatte mit Umsetzungsprobleme zu tun, denn ich hatte meine ehemaligen Bandkollegen gefragt, ob sie mitmachen würden. Sie erteilten mir leider eine Absage, weil sie zum Teil in andere Projekte verwickelt waren oder schlicht keine Lust hatten. Deswegen musste ich mir demzufolge erst einmal Leute suchen, mit denen ich das Album machen konnte. Das ging zwar ziemlich flott, aber die Arbeit des Songwritings nimmt doch eine geraume Zeit in Anspruch.

Mit deinen neuen Musikern hast du aber mehr als einen guten Griff getan. So waren Drummer Edgar Schmidt bei SCARLET ROSE, Sänger Carsten Schulz bei MR. HATE. Mit Keyboarder Erdmann Lange (REISSFEST) und Bassist Dirk Beckers (ZÜNDER) gibt es ja auch Musiker, die ja ebenfalls wie du auch in den jeweiligen Bands fest intrigiert sind. Ist die Reunion von DOMAIN jetzt wirklich echt und wollt ihr demnächst als Band weiter fungieren?

– Ja, DOMAIN ist eine feste Band und wenn der ein oder andere jetzt auch noch Side-Projects haben, ist in der heutigen zeit nichts Besonderes mehr, denn viele Bands versuchen in solchen Projekten ihre Musikalität zu erweitern. Es ist ja jetzt auch nicht so, dass alle mehrere Projekte nebeneinander laufen haben, aber es ist nicht schlecht, wenn man als Musiker auch andere Bereiche antestet.

Mit Carsten Schulz hast du einen Sänger in der Band, der eine klassische Gesangsausbildung absolviert hat. Dies merkt man seiner Stimme auch an, denn die Vielfalt, die er mit seinen Vocals in die Lieder einbringt ist wirklich außergewöhnlich. Hast du auf eine gute Ausbildung deiner Musiker Wert gelegt?

– Nein, aber Carsten hat mich bei den Auditions zur Besetzung des Postens dermaßen mit seinem Gesang beeindruckt, dass ich gar nicht mehr an ihm vorbeikam. Ich habe mir viele Demos angehört, aber als ich seine Stimme hörte, gab es keine Alternative mehr für mich. Er hat die anderen regelrecht in Grund und Boden gesungen. Hinzu kam auch noch, dass Carsten schon in der Vergangenheit Fan von DOMAIN war und dann ist es doch irgendwie leichter, mit einem solchen Sänger, neue Songs zu schreiben, denn er kennt die Wurzeln der Band.

Ebenfalls hat Keyboarder Erdmann Lange eine klassische Ausbildung erfahren. Diese absolvierte er, was mich ein wenig stutzig machte, an der Geige.

– Er hat damals Geige gelernt und es auch zu Konzertmeistertätigkeiten, das heißt erster Geiger in einem Orchester, gebracht und hat sich nach einiger Zeit dazu entschieden, in der populären Musik Keyboard zu spielen. Er persönlich mag beide verschiedene Richtungen und Instrumente.

Wenn man sich das Album anhört, fällt einem sofort auf, dass nicht nur der klassische DOMAIN-Stil vertreten ist, sondern auch mit ´Move On´ und ´Blistered Soul´ Songs sich auf dem Album befinden, die etwas aus der Richtung laufen. Höre ich da vielleicht eine kleine Weiterentwicklung heraus?

– Ich habe mich vor dem Schreiben der Songs hingesetzt und nachgedacht, was wir überhaupt machen wollen. So kam ich auch zu dem Entschluss, dass es vollkommen falsch gewesen wäre, den Leuten etwas zu präsentieren, wo auf der Platte DOMAIN steht, es aber nicht mehr nach der Band klingt. Ich bin also demzufolge als Musiker, der die Band über Jahre mitgeführt hat, den Leuten verpflichtet Songs zu schreiben, die den DOMAIN-Charakter enthalten. Wer die Platten von DOMAIN kauft, erwartet einen gewissen Sound und Arrangements. So kam es dann auch, dass mit dem Titeltrack am Anfang den Leuten sofort ein Song präsentiert wird, der ganz nach uns klingt. Es dann auch noch einige Songs die ganz nach den alten DOMAIN klingen. Für mich persönlich ist es aber zu einspurig, wenn man sich nur den 80iger Jahren zuwendet. Man kann die letzten 10 Jahre, wo sich viel in der Musikszene getan hat, nicht verdrängen, deswegen haben wir auch ein wenig die Randbezirke ausgetestet. Als Musiker hat man sich ja auch im Verlauf der letzten Jahre weiterentwickelt. Nimm nur den Song ´Price Of Time´, der doch für DOMAIN ziemlich heavy ausgefallen ist, oder ´Move On´, der in Richtung Judas Priest verläuft. Trotz allem sind wir der DOMAIN-Linie treu geblieben.

Liegt dies auch ein wenig an den neuen Musikern in der Band?

– Mit Sicherheit, denn allein schon durch die Bandbreite im Gesang von Carsten, eröffneten sich für uns viel mehr Möglichkeiten. Wichtig ist für uns, dass wir die Wurzeln nicht verlieren und uns aber mit allen Möglichkeiten weiter entwickeln wollen. Das ist in meinen Augen eine künstlerische Verpflichtung.

Nicht nur das Musikalische, sondern auch die Promotion hat sich im Verlauf der Zeit weiterentwickelt. So lief noch für euer damaliges Album eine riesige TV-Promotion. Ist dies nicht ein erschwerender Faktor für Bands wie euch?

– Das auf jeden Fall, aber man muss sich vor Augen halten, dass durch die Privatsender die Werbepreise explodiert sind. So ist es auch dazu gekommen, dass selbst die großen Major-Labels, die mit 7-stelligen Zahlen hantieren, nur noch für Sampler und das bei den einschlägigen Musiksendern, Werbung machen. Dadurch das eine Plattenfirma kein Kulturunternehmen sondern ein Wirtschaftsunternehmen ist, wird die Werbung immer weniger, denn mittlerweile sind die Kosten für eine Sekunde Werbung dermaßen hoch, dass ein Labe nur noch Verluste einfahren würde. Die Medienlandschaft hat sich in den letzten Jahren dermaßen verändert und hat mittlerweile eine katastrophale Richtung eingeschlagen. Es sind schon amerikanische Verhältnisse und in ein paar Jahren gibt es diese auch bei uns. Das heißt, über 100 Sender, bei denen der inhaltliche Anspruch auf der Strecke bleibt. Trotz allem wird man in Zukunft nicht daran vorbeikommen, wieder verstärkt auf das Radio zurück zu greifen.

Das ist ja auch der Punkt, denn ihr macht ja nicht nur Musik für eine bestimmte Altersgruppe, denn eure Fans sind vom Alter her ziemlich breit gestreut. Ich glaube auch nicht, dass sich ein dreißigjähriger noch irgendeine Musikzeitung kauft, woraus er erfährt, dass ihr z.B. ein neues Album veröffentlicht habt.

– Richtig, aber zum Glück gibt es dazu immer noch das Mittel Tour. Man merkt ja auch heute noch, wenn bestimmte Künstler auf Tour gehen sind die Hallen voll und dadurch kann man wieder hoffen, dass die traditionelle Promotion Tour doch noch sehr hilfreich ist.

Ja und diese Tour absolviert ihr jetzt im April zusammen mit BONFIRE.

– Das war auch ein kleines Problem, denn wir haben sehr lange überlegt, was wir machen. Jetzt kam uns natürlich zugute, dass BONFIRE auf Tour gehen und da ich noch einen guten Kontakt zu Klaus habe, ergab sich das ziemlich schnell. Wir sind auch selber ziemlich froh darüber, dass es mit einer Tour so schnell geklappt hat.

Das kann ich mir vorstellen, aber ein Package BONFIRE und DOMAIN ist doch wirklich toll. Da kann man mal wieder in alte Erinnerungen schwelgen, ohne dabei die neue Zeit zu vergessen. Falls ihr Lust auf ein Konzert habt, schaut doch einfach unter Tourdates nach, denn dort stehen die genauen Termine. Ihr könnt natürlich DOMAIN auf ihrer Homepage besuchen.

www.domainband.de

Story: Gisela

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